KW-08-2018: Frau aus Stein – Denkmal einmal anders – oder – manchmal liegen die Tatsachen auf dem Boden – How to find #The Grave Of Amy Winehouse

Manchmal wird der vermeintliche Begleitumstand zur Hauptsache. Manchmal ist das anfänglich und vermeintlich nicht Erzählenswerte, schließlich nicht minder erzählenswerter als das ursprünglich und eigentlich zu Erzählende. Manchmal bleibt plötzlich alles anders.  Jede Geschichte hat ihre Geschichte.

Und die gilt es zu erzählen … bei Kamingesprächen der besonderen Art … auf dem Boden … der Tatsachen.

 

Letzte Gedanken an Amy – Versteckte Schätze in Camdem

 Ein Rausch des Lebens einer Soul-Legende (1983 – 2011) – Frau aus Stein – Denkmal einmal anders – oder – manchmal liegen die Tatsachen auf dem Boden

 Teilweise veröffentlicht in: HÖRERLEBNIS – Das HIFI MAGAZIN

 Ihre Stimme war ein Geschenk Gottes. Ihr Leben ein Geschenk des Teufels. Vielleicht starb sie auch deswegen wie sie lebte: einsam und im Rausch. Ihr Tod kam zwar plötzlich aber nicht überraschend. Ihr Lebensstil schickte oft genug Vorboten. Ihre Drogenabhängigkeit und ihr Alkoholkonsum kam fast zeitgleich mit ihrem großen Durchbruch. Bereits ihr erstes Album wurde zum Thrill, ihr zweites machte sie zur Ikone ihres Jahrzehntes. Gerade einmal zwei Alben („Frank“ (2003) und ,,Back To Black“ (2006) ) spielte die nur 27 Jahre alt gewordene Soul-Legende ein. Zusammen mit zwölf Singles, insgesamt 18 Awards, darunter fünf Grammys und zwei Echos sowie der Live-DVD „I Told You I Was Trouble: Live in London“ (2007), genug um in die Analen der Rockgeschichte einzugehen. Genug, um in den Club der sog. „27“, all jener Rocklegenden wie Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain, die mit 27 Jahren starben, aufgenommen zu werden.

 

 

Wenn Sie von etwas Ahnung hatte, waren es Leiden, Trauer und die Lust an der Selbstzerstörung. Künstler wie Rimbaud oder auch Bob Dylan zerstören zumindest nur ihr eigenes Werk, um in einer Art von „Rapture“ neues entstehen zu lassen, Künstler wie Amy Winehouse rauchten Crack und schütteten sich flaschenweise Whiskey und Schnaps in die Rinne, um zu sehen, was passiert. Resultat waren noch mehr Wunden an einer verletzten Persönlichkeit mit der Sehnsucht nach persönlichem Glück und Zufriedenheit. Und genau mit dieser Sehnsucht wusste uns diese beeindruckende sexy-laszive Frau in Form von eindringlichen Liedern zu verzaubern. Ihr Zauber war es, der durch ihre Stimme Wunder zu erzeugen schien. Damit erfuhr sie Kultstatus. Damit erreichte sie Menschen. Doch sie selbst wurde nie erreicht. In und nach ihren Entzügen blieb sie einsam, nur ihre Lieder fanden Weg der Geborgenheit in den Herzen von Millionen von Amy Winehouse-Fans. Am Samstag, den 23. Juli 2011 wachte sie aus ihrem Delirium nicht mehr auf. Die Londoner Polizei bestätigte 4,16 Promille Alkohol im Blut. Der Untersuchungsauschuß, der sich mit dem Tod von Amy Winehouse, die angeblich ein Vermögen von ca. 10 Millionen Euro hinterläßt, bezeichnete den Tod als Unglücksfall.

 

Viele junge Menschen, die Amy Winehouse`s Musik lieben, abner sie live nie gesehen haben, pilgern nach London, um ihr etwas nahe zu sein. Pilgern an das Haus in der 30 Camden Square, Camden/ London, in dem sie in den letzten Lebensjahren gelebt hat.

 

Oder sie pilgern zum jüdischen Friedhof Edgwarebury Cemetery, Edgwarebury Lane, Edgware, London Borough of Barnet, Greater London, HA8 8QP England, wo Amy`s Asche im Grab Ihrer Großmutter liegt.

 

Seit 2014, etwa einer Woche bevor Leonard Cohen seinen 80. Geburtstag feierte und in London sein „Popular Problems“-Album herausgebracht hat, steht mitten im Camden, im Eingangsbereich des Camdener Einkaufszentrums eine Bronzestatue von Amy Winehouse.

 

Wo genau? In der 407 Chalk Farm Rd, Camden Town, London NW1 8AH, Vereinigtes Königreich. Die wollte ich sehen, bevor ich nach dem Interview mit Leonard Cohen im September 2014 in London wieder zurück nach Deutschland flog.

Bereits der Hotelportier wußte schon über die erst „vor ein paar Tagen aufgestellte Statue“, warnte mich aber davor, zu große Erwartungshaltungen an die Statue zu haben. Sie sei „es nicht Wert „Statue“ genannt zu werden“, sagte er grinsend.

Ich glaubte ihm, und fragte den Concierge im Gore-Hotel, ob er mit ein Taxi besorgen kann, das mich über Camden zum City Airport fahren könnte und mich an der Statue kurz aussteigen lassen kann,um ein Foto zu machen.

Der Concierge kam meinem Wunsch nach, der Fahrer bekam dafür 60 Pfund, raste innerhalb einer halben Stunde vom The Gore nach Camden, liess mich 5 Minuten raus und wieder rein und ab gings weiter zum City Airport. Vorher ging es noch vorbei an der Royal Albert Hall und an der 02 Arena, alles Wirkungsstätten von Leonard Cohen und Amy Winehouse.

In Camden angekommen, aus dem kurz haltenden Taxi steigend, bestätigt sich die Aussage vom Gore-Portier schnell, als ich einen knapp 20jährigen Punk nach dem Ort der Statue fragte. Der sagte nur: „It `s trash, just fuckin trash. You don t need to see it“ und zeigte in die Richtung der Statue. Und ja, er hatte Recht. Die Statue sieht billig aus, grau, gar nicht wie Bronze, eher wie billiges China.Plastik. Eigentlich einer Legende unwürdig. Ein Besuch am Grab wäre im wahrsten Sinne des Worte tiefgehender gewesen.

 

(Wer noch mehr über Amy Winehouse`s London erfahren möchte und das Glück hat, daß der u.g. Link noch funktioniert, findet noch ein paar weitere Anlaufpunkte: „Amy Winehouse’s London: nine places connected to the star“.

https://www.timeout.com/london/blog/amy-winehouses-london-nine-places-connected-to-the-star-102716

 

 

2011erschien übrigens posthum ihr drittes Album mit dem Titel „Lioness: Hidden Treasures“

Nach ihrem tragischen Tod im Juli 2011 haben einige der Produzenten und Musiker, die eng mit Amy Winehouse zusammen arbeiteten – darunter Mark Ronson und Salaam Remi – noch einmal alle ihre vielen Aufnahmen angehört, die Amy vor, während und nach den Veröffentlichungen von „Frank” und „Back To Black” gemacht hat. Alle, die mit Amy gearbeitet haben, waren sich einig, dass sie nie einen Song zweimal auf die gleiche Weise gesungen oder gespielt hat.

Die 12 Songs umfassende Sammlung beinhaltet bisher unveröffentlichte Songs, alternative Versionen von Klassikern ebenso wie einige brandneue Kompositionen von Amy Winehouse und wurde von ihren langjährigen musikalischen Partnern Salaam Remi und Mark Ronson in enger Verbindung mit Amys Familie, Management und der Plattenfirma Island Records zusammengestellt.

„Ich habe so viel Zeit damit verbracht, Amy hinterherzujagen und ihr eine Standpauke zu halten, dass ich nie erkannt habe, was für ein wahres Genie sie war. Erst als ich mich hinsetzte und mit dem Rest der Familie dieses Album anhörte, erkannte ich die Bandbreite von Amys Talent, von Jazz Standards bis HipHop, und es hat mir wirklich die Sprache verschlagen. ‘Halftime’ hatte ich bis dahin noch nie gehört. Es ist einfach nur unglaublich schön. Wenn die Familie nicht sicher gewesen wäre, ob dieses Album den Anspruch von “Frank” und “Back To Black” erfüllen würde, hätten wir niemals einer Veröffentlichung zugestimmt. Wir glauben, es wird eine angemessene Anerkennung an Amys musikalisches Erbe sein“, so AmyS Vater Mitch Winehouse

 

Das komplette Tracklisting:

 

„Our Day Will Come (Reggae Version)” – Reggae-Neubearbeitung des 60er Jahre Doo Wop Klassikers produziert von Salaam Remi. Aufgenommen im Mai 2002.

 

„Between The Cheats” – eine neue Komposition von Amy, aufgenommen in London im Mai 2008 für eine mögliche Einbindung auf Album Nr. 3, produziert von Salaam Remi.

 

„Tears Dry” – im Original von Amy als Ballade geschrieben. Dies ist die Originalversion, die sie im November 2005 in Miami mit Salaam aufgenommen hat. Die spätere Uptempo Version erschien auf „Back To Black”.

„Wake Up Alone” – Der erste Song, der für die „Back To Black” Sessions aufgenommen worden war. Dies ist ein One-Take Demo aufgenommen im März 2006 von Paul O’Duffy.

 

„Will You Still Love Me Tomorrow” – Amys wunderschöne Version des von Carole King geschriebenen Shirelles Klassikers. Produziert von Mark Ronson und featuring The Dap Kings mit Streicher-Arrangements von Chris Elliott, der für alle Streicher auf Marks Tracks für „Back To Black” verantwortlich zeichnet. Aufgenommen im September 2004.

 

„Valerie” – einer von Amys Jukebox Favoriten. Dies ist die Originalversion mit einem langsamen Tempo, die Mark Ronson nach „Back To Black” produziert hat. Aufgenommen im Dezember 2006.

 

„Like Smoke” featuring NAS – Amy und Nas wurden sehr gute Freunde nachdem Amy den New Yorker Rapper auf dem Song „Me & Mr Jones” („Back To Black”) namentlich genannt hatte. Mit „Like Smoke” nahm Amy einen Song mit einem ihrer Lieblingskünstler auf. Produziert von Salaam Remi. Aufgenommen im Mai 2008.

 

„The Girl From Ipanema” – der erste Song, den die damals 18-jährige Amy gesungen hat, als sie zum ersten Mal nach Miami ging, um mit Salaam aufzunehmen. Salaam bemerkte: „Die Art, wie sie diesen Bossa Nova-Klassiker neu interpretierte, verdeutlichte mir, dass ich es mit einem ganz besonderen Talent zu tun hatte. Ihre Annäherung an den Song war so jung und frisch, es hat unsere restlichen Sessions wirklich inspiriert.” Aufgenommen im Mai 2002.

 

„Halftime” – Amy hatte mit Ahmir ‘Questlove’ Thompson von The Roots über eine Zusammenarbeit gesprochen. „Halftime” ist ein Song, an dem Amy und Salaam seit den „Frank“ Sessions gearbeitet haben. Das Ergebnis ist wunderschön. Aufgenommen im August 2002.

 

„Best Friends” – Live-Set Eröffnungssong der „Frank”-Ära produziert von Salaam Remi. Wahrscheinlich der erste Song, den frühe Fans von Amy live von ihr gehört haben. Aufgenommen im Februar 2003.

 

„Body & Soul” mit Tony Bennett – ein Cover der 30er Jahre Jazz-Klassikers mit dem Helden Tony Bennett. Aufgenommen in den Abbey Road Studios London im März 2011 und produziert von Phil Ramone. Amys letzte Studioaufnahme.

 

„A Song For You” – eine herzzerreißende und emotionale Version des Leon Russell Klassikers des berühmten Donny Hathaway. Hathaway war Amys absoluter Lieblingskünstler. Der Song entstand mit einer einzigen Aufnahme, nur Amy und ihre Gitarre, in ihrem Haus in London im Frühjahr 2009 als sie mit ihren Dämonen kämpfte. Produziert von Salaam Remi.