KW-50-2022: Am 9.12.22 spielte Steve Hogarth in der Kreuzkirche in Bonn sein erstes von drei h-neutral-konzerten in Deutschland. Der Leonard Cohen-Song „Famous Blue Raincoat“ war nicht dabei. Dafür gab es u.a. einen Bob Dylan-Song.

#Marllion – Frontmann Steve Hogarth auf „h“-neutral – Deutschlandtour 2022

„X-Mas in the Church“ in der Kreuzkirche in Bonn/ Germany – 3 Konzerte in Deutschland – Live-Stream aus Oxford am 17.12.2022

 text & pics: christof graf fürs BREAKOUTMAGAZIN

Von Warschau über Deutschland nach Oxford. So könnte das 2022er Herbst-Motto der diesjährigen „h“-natural Tour von Steve Hogarth lauten. Nachdem #Marillion am 9. November das letzte Deutschland-Konzert ihrer „End Of The Tunnel“-Tour in Oberhausen gegeben hatte, zog es deren Frontmann noch einmal auf die Solo-Bühne. Seine außergewöhnlichen, mitreißenden und gesanglich herausragenden Live-Performances, die er seit 2006 neben seinem „Kerngeschäft“ bei #Marillion zu absolvieren pflegt, sind legendär. Seine Stimme ist unverkennbar und wenn er solo unterwegs ist, ist alles ein wenig weniger progressiv.

Mit seinem ersten Solo-Album „Ice Cream Genius“-Album (1997) ging Steve Hogarth erstmals von 2000 bis 2003 mit den Stücken dieses Albums sowie Coverversionen seiner Lieblings-Rock-Songs unter dem Namen „h-Band“ auf Tournee.

2006 tat er das noch einmal und ging auf „h-natural“-Tour, die als Solo-Konzerte, – Hogarth mit Klavier und Gesang – zunächst nur für Mitglieder der Marillion-Fan-Clubs vorgesehen waren. Später gab er zwischen seinen Marillion-Aktivitäten immer wieder als „h“ weitere Solo-Konzerte.

Im „Whelans“ in Dublin des Jahres 2006 (29. April) bekundete er mit einer ersten Leonard Cohen-Cover-Version von „Famous Blue Raincoat“ erstes öffentliches Interesse an dem kanadischen Rockpoeten. Eine andere legendäre Interpretation von Cohens Lied über eine Ménage à Trois, erstmals veröffentlicht auf 1971 auf dessen Album „Songs Of Love And Hate“, lieferte Hogarth auf dem  2018er „Night Of The Prog-Festival  auf der Loreley ab. Und nun tat er es wieder. 2022, bei den ersten „h“-Konzerten nach der Pandemie (oder ist es das „Jahr 3“ der Pandemie ?), performte er am 3. Dezember 2022 im „Palladium“ in Warschau „Famous Blue Raincoat“ erneut.

Beim ersten von drei Deutschland-Konzerten von „h“ im Herbst 2022 spielte er am 9. Dezember in der Bonner Kreuzkirche leider keinen „Leonard Cohen-Song“, dafür aber einen Song von Bob Dylan („Like A Rolling Stone“) und zwei von David Bowie: „All the Young Dudes“ nach drei Marillion Songs gleich als vierter Song und „Life On Mars“ als letzter der insgesamt 25 Songs. Dem zweieinhalbstündigen Konzert in der nicht ganz ausverkauften evangelischen Kreuzkirche in Bonn wohnten knapp 600 Besucher bei. Die Konzertbesucher sitzen in Kirchenbänken ohne Platznummern, dafür mit Reihennummern, die für die Bankreihen stehen. Das Konzert beginnt pünktlich um 20.00 Uhr. Steve Hogarth schreitet gut gelaunt an das mit schwarzem Vorhang abgehangene Keyboard, an dem er Platz nimmt. Davor und links daneben stehen Kerzen, im Hintergrund hängt ein Kreuz, right-stage steht ein Tannenbaum. Mit einer kleinen „Improvisation“ und dazugehörigem Gesang „Would you pleite sit down…“ fordert er die noch nach ihren Plätzen Suchenden auf, dort gerne Platz nehmen zu wollen und beginnt sein wie eine weihnachtliche Kirchen-Messe anmutendes Konzert mit zwei Marillion-Songs „Fantastic Place“ und „The Party“. Bei dem dazwischen liegenden „Arc Light“ vergisst Steve den Text, verspielt sich und bricht den Song verschmitzt mit den Worten „I better do it tomorrow“ oder so ähnlich, ab.

„h“ spielt am Piano die Songs, die ihn im Laufe seines Lebens geprägt und emotional berührt haben. Auf der Setlist, stehen natürlich auch einige der Marillion-Songs, die ihm viel bedeuten. – Songs aus der „Fish-Ära sind (natürlich) nicht dabei. Nicht nur wegen dem in rot, grün, gelb, blau und weiß eingetauchten Chor-Bau unter der Kuppel der Kirche, bekommt die Location einen Hauch von „Weihnachten“. Es ist der geschmückte Tannenbaum, der Hogarths Performance eine vorweihnachtliche Atmosphäre gibt. Während des Konzertes, zwischen den Songs schreiten Besucher nach vorne und behängen den Tannenbaum mit Kleinigkeiten, die man beim Merch-Stand kaufen konnte. Hogarth lädt als „Dankeschön“ zu einem Schnäpschen ein, bevor es mit der Performance weiter geht.

Der Mann von der Band, die die „Royal Albert Hall“ in London in nur 4 Minuten ausverkauft hat, trägt einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd. Schon früh fragt er sein Publikum, wer das Konzept der „h“-Konzerte kennt. Danach erläutert er den Ablauf, erzählt, daß er es liebt, auch nicht im Bandgefüge von Marillion zu spielen und dabei jene Songs interpretiert, die ihm besonders am Herzen liegen. Die Marillion-Songs „Real Tears for Sale“, „The Hollow Man“ oder „Sounds That Can’t Be Made“ sind genauso darunter wie auch weitere Coverversionen: „Karma Police“ von „Radiohead gehören ebenso dazu, wie z.B. „Ruby Tuesday“ von den Rolling Stones. „h“ kommuniziert viel mit den Fans, erzählt Geschichten seines außergewöhnlichen Lebens und versucht die Fans in die Show einzubeziehen. Das Anstimmen und der dann einsetzende chorale Gesang bei „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ist einer jener „h“-Live-Momente, die man nie vorausplanen kann. Die Setliste ist nie die Gleiche, weil man nie weiß, wie inspirierend ein solcher Abend werden wird. Bonn war auch ohne die Leonard Cohen-Interpretation „Famous Blue Raincoat“ eine „Offenbarung“ seiner scheinbar nicht enden wollenden Kreativität. Und vielleicht ist „Famous Blue Raincoat“ ja noch in Bochum oder Hamburg zu hören. Vielleicht hört man sie aber auch erst beim letzten h-Konzert des Jahres 2022 im englischen Oxford. Das dortige Konzert am 17. Dezember 2022 in der „St John The Evangelist Church, Oxford, UK“ wird es übrigens im Live-Stream weltweit zu sehen geben. INFOS & TIX: https://www.wegottickets.com/event/551184

 

Die „h“-Setlist, 3.12.2022, Bonn, Kreuzkirche

Improvisation

(„Would you please sit down…“)

Fantastic Place(Marillion song)

Arc Light(Steve Hogarth & Richard Barbieri cover) (aborted because Steve forgot the lyrics)

The Party(Marillion song)

All the Young Dudes(David Bowie cover)

Like a Rolling Stone(Bob Dylan cover)

Tumble Down the Years(Marillion song)

Real Tears for Sale(Marillion song)

The Hollow Man(Marillion song)

Sounds That Can’t Be Made(Marillion song)

On the Street Where You Live(Frederick Loewe cover)

Karma Police(Radiohead cover)

Thankyou Whoever You Are(Marillion song)

Stille Nacht, Heilige Nacht(Joseph Mohr & Franz Gruber cover)

Beautiful(Marillion song)

Ruby Tuesday(The Rolling Stones cover)

Cage (???)

House (Marillion song)

Really

Neverland(Marillion song)

Afraid of Sunlight(Marillion song)

Have Yourself a Merry Little Christmas(Hugh Martin cover)

Three Minute Boy(Marillion song)

Encore:

No One Can(Marillion song)

Life on Mars?(David Bowie Cover)

KW-50-2022: my lil-corona-tagebuch: Die Maskenpflicht im ÖPNV fällt – Im letzten Winter noch undenkbar, werden nun zentrale Maßnahmen gegen die Virus-Ausbreitung gekippt. – Zahlen gehen leicht nach oben.

In Sachsen-Anhalt fiel die Maskenpflicht im ÖPNV schon seit Donnerstag (8. Dezember).

In Bayern ist das Tragen eines Mundschutzes seit Samstag (10. Dezember) freiwillig.

Bayern liegt damit bei den Lockerungen vorn. Denn seit Mitte November gilt dort auch die Isolationspflicht nicht mehr. Wer sich mit dem Coronavirus ansteckt, kann sogar arbeiten gehen.

Auch in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz ist die Isolationspflicht von mindestens fünf Tagen für positiv Getestete aufgehoben – das Saarland beschloss deren Ende für Samstag. (Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-maskenpflicht-isolationspflicht-bayern-sachsen-anhalt-lockerung-kritik-100.html )

KW-49-2022: Steve Hogarth von Marillion performed bei einem seiner h-neutral Konzerte am 3. Dezember 2022 in Warschau Leonard Cohen`s Song Famous Blue Raincoat.

Hier die Setlist aus: Warschau, The Palladium, Warsaw, Poland

Set 1

Fantastic Place/ (Marillion song)

The Party(Marillion song)

Hard as Love(Marillion song)

The Hollow Man(Marillion song)

House(Marillion song)

Famous Blue Raincoat(Leonard Cohen cover)

Karma Police(Radiohead cover)

The Day Before You Came(ABBA cover)

Beyond You(Marillion song)

Set 2

White Paper(Marillion song)

Sounds That Can’t Be Made(Marillion song)

This Train Is My Life(Marillion song)

Cage

Easter(Marillion song)

No One Can(Marillion song)

Faith(Marillion song)

Neverland(Marillion song)

Afraid of Sunlight(Marillion song)

Have Yourself a Merry Little Christmas(Hugh Martin cover)

Cicha Noc(Joseph Mohr & Franz Gruber cover)

Encore:

Estonia(Marillion song)

Life on Mars?(David Bowie cover)

KW-49-2022: one more of those „unknown photographer, unknown woman, wellknown Leonard Cohen“-stories – Wer weiß, wer dieses Foto geschossen hat ? – Ich hab dieses Foto geschossen :-) – Die Frau ist mir tatsächlich unbekannt, aber sie war 1993 backstage bei Leonard Cohen, als ich Leonard Cohen zusammen mit Herman van Veen nach dessen Konzert Leonard Cohen backstage traf und dabei dieses Foto von cohen und der „unbekannten“ Frau machte :-)

KW-49-2022: … und dann heulten POWERWOLF – Wolfsgeheule in Saarbrücken „Powerwolf“ beim Deutschland-Wolfsnächte 2022 Tour-Finale  

photos: christof graf

Wolfsgeheule in Saarbrücken

„Powerwolf“ beim Deutschland-Wolfsnächte 2022 Tour-Finale  

Text & Live-Pics: Prof. Dr. Christof Graf

Zweimal wurde das Saarbrücker Konzert von POWERWOLF coronabedingt verschoben. Beim dritten Termin am 3.12.2022 fand es schließlich in der ausverkauften Saarlandhalle statt. Bevor die Power-Metal-Band um 21.00 Uhr auf die Bühne ging, traten „metallische Freunde“ aus England auf. Die „Warkings“ und „Dragonforce“. Knapp eine halbe Stunde zelebrierten die „Warkings“ Oden an Sparta und an antike Gottheiten mit heftigen Metal-Riffs.

Danach ist Zeit für Frontmann Herman Li und seine Band „Dragonforce“. Zu deren Metal-Hymne im 80er Jahre-Stil, „Highway To Oblivion” stürmen sie die Bühne und begeistern für 45 Minuten das sie feiernde Publikum. Die Band sei inspiriert von Video-Spielen meint deren Frontmann und verweist auf die zwei großen Video-Leinwände und auf den Marshalltürmen aufgebauten Videospiel-Automaten, auf die die Musiker abwechselnd klettern, um das Publikum anzupeitschen. Nach „Songs wie “Fury of the Storm” oder “Cry Thunder” und einem Aufruf „Saarbrücken make some fucking Noise“ covern „Dragonforce“ Celine Dions “My Heart Will Go On” in Metal-Version. Der letzte Song „Through The Fire And Flames” leitet die halbstündige Umbaupause für den Auftritt der „Wölfe“ ein.

21.00 Uhr. Das Saallicht wird ausgeschaltet. Ein Spot leuchtet das „Powerwolf“-Logo auf dem schwarzen Bühnenvorgang an. Der Vorhang fällt. Kirchenklänge ertönen. In Kutten gewandte Mönche leiten mit Fackeln die da folgende Metal-Messe ein. Der traditionelle Opener „Faster Than The Flame“ mit opulentem Bühnenfeuerwerk gibt die Richtung des Abends vor. „Metal Is Religion“ steht auf den Tour-T-Shirts von „Powerwolf“ und die wird bei den 19 Songs des Abends gelebt.

Sänger Attila Dorn begrüßt „seine“ Metal-Gemeinde auf Deutsch und erinnert daran, daß es vier Jahre her ist, daß hier die letzte Messe dieser Art abgehalten wurde und es „mehr als Zeit ist, diese nach der langen Zeit der Entbehrung an diesem Abend umso intensiver abzuhalten.“

Die Gitarristen Matthew und Charles Greywolf, Organist Falk Maria Schlegel und Schlagzeuger Roel van Helden helfen ihm zwischen den immer wieder aufschießenden Flammensäulen dabei. Die darauffolgenden Songs „Incense & Iron”, „Cardinal Sin”, „Amen & Attack“ und „Dancing With the Dead” lassen Ruhe nicht aufkommen. Selbst wenn Falk in der Bühnenmitte seinen Pyro-Orgelsound mit feuerspeienden Pfeifen ins Publikum jagt und diese nur kurzen Momente beim Anspielen der Metal-Hymnen der Metal-Messe etwas „Andacht“ verleiht, nimmt das der Dynamik des Konzertes nichts. „Es tut gut wieder zu Hause zu sein”, begrüßt Attila die Gemeinde und fragt, eher rhetorisch gemeint: „Wollt ihr die heilige Heavy-Metal-Messe mit uns feiern? … Ich möchte die Halle vom Pop entweihen“, nimmt Weihrauch und beginnt mit seiner epochalen, markanten Stimme die Zeremonie. Vier Songs des letzten Studio-Albums „Call Of The Wild“ (2021) und weitere elf, die man vom 2022er „The Monumental Mass: A Cinematic Metal Event“-Album kennt, sind Kernstück der Metal-Messe.

Bei „Beast Of Gévaudan“ verwandeln sich die Gitarristen Matthew und Charles Greywolf in heulende Wölfe und werfen sich in die für sie typischen Metal-Posen. Beide suchen den Blickkontakt zum heimischen Publikum und genießen ihre Show. Sänger Atilla ruft immer wieder zum choralen Gesang des Publikums auf. Textsicher gehen die knapp 6000 in der Saarlandhalle mit. Sänger Atilla attestiert zufrieden die Aufnahme in das „Wolfsrudel“.

In der Mitte der Show erscheinen beim „Stossgebet“ wieder Mönche mit Fackeln und beginnen opernhaft mit dem Publikum zu singen. Die „Greywolfs“ rennen von Bühnenrand zu Bühnenrand. Die Messe nimmt ihren Lauf. „Sainted By The Storm“ ist einer der neueren Songs vom da 2023 kommenden Album „Interludium“. Ältere Songs wie „Army Of The Night“ und „Let There Be Night” vom 2015er Album „Blessed & Posessed” gibt es erst im letzten Konzertdrittel. Drei Zugaben „Sanctified With Dynamite” (vom „Blood Of The Saints“-Album (2011), „We Drink Your Blood” und „Werewolves of Armenia” (Wolves Against The World) (vom „Bible Of The Beast“-Album (2009) toppen die Metal-Stimmung und  leiten das Ende der Messe ein. Nur das balladeske „Where the Wild Wolves Have Gone” vor winterlicher Schneelandschaft auf der Bühne ließen zuvor das Publikum für den Moment eines Songs in geradezu stiller Andacht verharren, bevor die „Army Of The Night“ wieder heftig-sakrale Soundgewitter entfachten.

„Powerwolf“ stehen seit Jahren für epische Metal-Momente der Superlative und bewiesen in Saarbrücken mit ihrer hochwertig inszenierte Pyro-Show einmal mehr, dass sie nicht nur die momentan erfolgreichste deutsche Metal Band sind, sondern mit ihren Metal-Messen längst auch nicht mehr aus dem internationalen Rock-Olymp wegzudenken sind.

Man darf auf das nächste Powerwolf-Album 2023 mehr als gespannt sein. Wer „Powerwolf“ live in Saarbrücken in der Saarlandhalle nicht live miterleben konnte, kann dies am 15.07.2023 beim Open Air am E-Werk Saarbrücken nachholen. (Tickets in der Garage Saarbrücken und allen bekannten VVK).

Die Setlist am 3.12.2022 in Saarbrücken:

Faster Than the Flame

Incense & Iron

Cardinal Sin

Amen & Attack

Dancing With the Dead

Armata Strigoi

Beast of Gévaudan

Stossgebet

Demons Are a Girl’s Best Friend

Fire and Forgive

Where the Wild Wolves Have Gone

Sainted by the Storm

Army of the Night

Blood for Blood (Faoladh)

Let There Be Night

Encore:

Sanctified With Dynamite

We Drink Your Blood

Werewolves of Armenia

Wolves Against The World