Archiv für den Monat: Januar 2016

KW-04-2016: Leonard Cohen und … Barcley James Harvest – von Christof Graf (Part I) Das Aushängeschild des „Prog Rocks“ (Progressive Rock) der 70er und 80er Jahre geht 2016 wieder auf Tournee. Zumindest eine der beiden Varianten der verbliebenen zwei Bandvariationen. Mit Leonard Cohen hat das nicht so viel zu tun, aber John Lees ist ein weiterer Künstler der Populären Musik, der Leonard Cohen als großen Singer/ Songwriter sieht.

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Suffix contra Präfix

Nach “Barclay James Harvest featuring Les Holroyd” geht nun

„John Lees` Barclay James Harvest“ auf Tournee: Die Erinnerung ist, was bleibt

 

Text & Fotos von:

Prof. Dr. CHRISTOF GRAF

 

„Barclay James Harvest“ ist eine jener Bands, die das Buch der Rockgeschichte um ein weiteres Kapitel ergänzen. Hits wie „Life is for Living“ oder „Hymn“ und Alben wie „Gone to Earth“ (1977) oder “Eyes of the Universe“ (1979) bestimmten die Charts der 70er und 80er Jahre. Sensationelle Tourneen machten die britische Progressive-Rockband genauso berühmt wie ihre musikalische Differenzen, die 1998 schließlich zum Split und damit zu zwei Band-Varianten der Ur-Mitglieder führten. Les Holroyd trat mit dem als Suffix geführten Bandnamen “Barclay James Harvest featuring Les Holroyd” auf. Das andere Gründungsmitglied, John Lees, der den Bandnamen als Präfix („John Lees` Barclay James Harvest“) führt, geht 2016 mit seinem aktuellen Album „North“ wieder auf Tournee.

 

17 Studio- und vier Live-Alben spielten Barclay James Harvest (BJH) seit der Gründung 1967 ein. Songs wie „Loving is Easy“, „Child of the Universe“ oder der wohl berühmteste mit dem Namen „Hymn“ wurden Ende der 70er/ Anfang der 80er zu Chartbreakern. Ihr wohl geschichtsträchtigstes Konzert gab die britische Band am 30. August 1980 auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude in West-Berlin. Über 200.000 hörten, nur ein paar Meter vor der ehemaligen „Mauer“ entfernt, ein Konzert, das auch Fans aus der damaligen DDR – wenn auch nicht zu sehen, aber zu hören bekamen. Der dazugehörige Live-Mitschnitt „Berlin – A Concert for the People“ gehört zu den ganz großen Rock-Live-Alben.

Doch der einstige „Fantasy-Rock“ unterlag Ende der 80er dem Zeitgeist. BJH, mittlerweile personell sehr geschrumpft und zeitweise gar nur in der Zweierbesetzung John Lees und Les Holroyd existent, lieferten in den 90ern gerade einmal drei Alben ohne allzu grosse Akzeptanz ab. Es war offensichtlich: Die beiden Gründungsmitglieder hatten unterschiedliche Ansichten über die musikalische Zukunft der Band. Die beiden beschlossen sich nicht zu trennen, sondern zwei Solo-Album aufzunehmen: „BJH through the eyes of John Lees“ und „BJH through the eyes of Les Holroyd.“

John Lees Solo-Album namens „Nexus“ (1999), der darauf mit einem ehemaligen BJH-Mitglied namens Woolly Wolstenholme (verstorben im Jahre 2010) zusammenarbeitete, wurde als erstes fertig. „Es war nicht einfach, nach zwanzig Jahren, in denen wir menschlich immer weniger miteinander zu tun hatten, noch einmal die Musik von BJH zu überdenken“, sagt Lees. „Außerdem konnte ich Woolly auch nur unter der Bedingung dafür gewinnen, dass wir uns lediglich auf die Ära beschränkten, in der er auch zu BJH gehörte. Also wählten wir einige der Klassiker wie z.B. „Hymn“ und „Mocking Bird“ und schrieben für „Nexus“ noch einige neue Songs, von denen wir dachten, dass sie zur musikalischen Zukunft von BJH gehören. Das Paradoxe war, dass es einfacher erschien, neue Songs zu schreiben, als die alten Klassiker in ein neues musikalisches Gewand zu kleiden.“ Das Ergebnis konnte sich jedoch sehen lassen. „Nexus“ wurde ein typisches BJH-Album, weniger keyboardlastig, eher gitarrenorientiert und in der Tradition klassischen Singer/ Songwritertums im Stile von Bob Dylan, Neil Young oder Leonard Cohen – und schaffte es zudem kein Aufguss von bereits Gehörtem zu werden.

Aus der Kreativpause der Band wurde ein Split, der zu zwei Bandvariationen führte. Gitarrist und Sänger John Lees tourte jedoch aufgrund juristischer Streitigkeiten bis 2005 zunächst als “Barclay James Harvest Through the Eyes of John Lees” (BJHTTEOJL), bevor er sich bis heute „John Lees` Barclay James Harvest“ (JLBJH) nennen durfte und bis dato sechs Alben publizierte.

Les Holroyd, der zweite musikalische Kopf der Band und ebenfalls Gründungsmitglied, firmiert seitdem als „Barclay James Harvest featuring Les Holroyd (BJHFLH)“ und brachte vier Alben heraus, darunter jenes „Classic Meets Rock“-Album, das er u.a. 2009 in Zweibrücken vorstellte.

2013 veröffentlichte „John Lees` Barclay James Harvest“ das derzeit aktuelle Studioalbum „North“. Es ist die erste Studio-CD der Formation seit dem Album „Nexus“ von 1999. Zur Band zählen neben Gründungsmitglied John Lees (Gesang, Gitarre) noch Craig Fletcher (Gesang, Bass), Jez Smith (Keyboards, Gesang) und Kevin Whitehead (Schlagzeug, Percussion). Die neun Songs der neuen CD wurden von allen Mitgliedern der Band geschrieben. Sein Weggefährte und Keyboarder Woolly Wolstenholme verstarb jedoch schon 2010.

Mit „North“ sind John Lees´ Barclay James Harvest Kompositionen gelungen, die vielschichtig und reflektierend sind. Stilistisch orientieren sich die meisten Songs an der klassischen Tradition der Barclay James Harvest-Songs, erweitern diese Basis aber mitunter mit neuen Soundelementen. Dazu kommen nachdenkliche Texte, so zum Beispiel beim Titel „Ancient Waves“, einem Lied, das von der Situation im Irak inspiriert ist. Die Wurzeln der Band werden im Titelsong sowohl musikalisch als auch lyrisch dokumentiert. „North“ ist einer von mehreren epischen, vielschichtigen Songs des Albums wie beispielsweise ebenso „On Leave“ oder das bereits erwähnte „Ancient Waves“. Daneben überrascht das rockige „The Real Deal“ mit treibenden Gitarrenriffs. Das abschließende „The End Of The Day“ basiert auf einem Gedicht des nordenglischen Dichters Ammon Wrigley (1861-1948) vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

„Die Erinnerung ist stets, was bleibt“, so John Lees bei den Pressegesprächen zu „North“. Und so sind alte Songs wie „Hymn“ zwar nicht auf dem neuen Album enthalten, „dafür aber im aktuellen Live-Programm, das z.B. als semi-akustische Version interpretiert wird“, wie John Lees verrät.

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Fotos: Christof Graf

Tourdaten 2016:

•15. April: Karlsruhe Konzerthaus

•16. April: Hagen Stadthalle

•17. April: St. Wendel Saalbau

•26. April: Echternach, Luxembourg, Trifolion

•27. April: Merzig Stadthalle

•30. April: Zweibrücken Festhalle

KW-04-2016: Leonard Cohen und … Phil Collins? Beinahe hätte es bei dem Tribute To Leonard Cohen – Project „Tower Of Song“ (1995) geklappt… aber Phil Collins hatte wegen einer Tournee keine Zeit sich mit einer Coverversion an dem Projekt zu beteiligen…21 Jahre später bringt der Ex-Genesis Drummer und Sänger Phil Collins sein Solo-Werk stückweise remastert heraus. Seit 29.1.2016 gibts die ersten Exemplare…

Die „Take A Look At Me Now“-Retrospektive von Phil Collins startet am 29. Januar 2016 mit „Face Value“ und „Both Sides Now“.

KW-04-2016: Leonard Cohen und … The Simple Minds? Mit den Simple Minds hatte Leonard Cohen nicht zu tun, auch nicht mit Jim Kerr. Kerr allerdings outete sich in Interviews stets gerne als Fan der großen Singer/ Songwriter wie Bob Dylan, Lou Reed oder auch Leonard Cohen. Damit hatte es sich dann allerdings auch. Gecovert haben die Simple Minds Bob Dylan, nicht aber Leonard Cohen. Leider auch nicht auf der DeLuxe-Edition vom Album „Once Upon A Time“. Dafür gibts darauf andere singer/ songwriterische Goodies.

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Im Frühjahr letzten Jahres erschien bereits die gefeierte Deluxe-Box SPARKLE IN THE RAIN („[ein] beeindruckendes Boxset.” **** Q Magazine).Ende des letzten Jahres legt Universal Music Catalogue die Deluxe-Box ONCE UPON A TIME nach und setzt damit die Wiederbelebung des spannenden, vielschichtigen und einflussreichen Werks der SIMPLE MINDS fort.

ONCE UPON A TIME erschien ursprünglich im Oktober 1985 und wurde mit zwei Millionen verkauften Exemplaren, der #1-Platzierung in Großbritannien, sowie Top 10 in den USA zum bisher erfolgreichsten Album der Simple Minds. Vier Top 20-Singles wurden aus diesem Album ausgekoppelt und es war der Startschuss für eine 15-monatige Welttournee, mit der die Band 1986 fast ununterbrochen in der Presse war. Mit dem Produzenten-Dreamteam Jimmy Iovine & Bob Clearmountain, und dem unverwechselbaren Artwork, das die Handschrift von Anton Corbijn trug, hatte das Album ONCE UPON A TIME alles, was ein 80er-Jahre Klassiker braucht.

Nach der Veröffentlichung von SPARKLE IN THE RAIN spielten die Simple Minds 30 Konzerte in den USA als Support für The Pretenders. Da die Hallen fast leer und das Publikum relativ uninteressiert war, endete die Promokampagne zum Album auf einem melancholischen Ton. Die Band ließ sich davon aber nicht entmutigen: Sie kamen im neu eröffneten Barwell Court in Esher im Süden Englands zusammen, um sich dort auf ihre Stärken zu besinnen, mit der Arbeit an neuem Material zu beginnen und sich auf eine Reihe von Neujahrskonzerten im Barrowlands vorzubereiten, für die ihnen ein gigantischer Empfang versprochen worden war. Sie gruben alte Demos aus, spielten mit existierenden Songs und ihren Arrangements und Melodien und versuchten fast alles auf der Suche nach den berühmten, aber seltenen, zündenden Ideen, aus denen schließlich neue Songs entstehen konnten. Als im November die Nächte länger wurden, schallte durch die eleganten Tudorgemäuer von Barwell Court die ersten Klänge von ONCE UPON A TIME: Es waren erkennbare, instrumentale Versionen von Ghost Dancing, I Wish You Were Here und Come A Long Way, die hier Formen annahmen.

Keith Forseys unerwarteter Besuch durchbrach die Routine. Ihr gemeinsames, amerikanisches Plattenlabel A&M hatten den Produzenten gebeten, die widerspenstigen Schotten dazu zu bringen, seinen Song Don’t You (Forget About Me) aufzunehmen. Als ihnen der Song zum ersten Mal angeboten wurde, lehnte die Band dankend ab, weil sie zu beschäftigt und ohnehin mit ihrem eigenen Material ganz erfolgreich waren. Aber sie liebten Soundtracks und hatten immer darauf geschielt, vielleicht selbst mal einen aufzunehmen – das war ihre Achillesferse. Forsey redete mit Engelszungen auf sie ein, aber die Band war noch immer nicht von seinem Demo begeistert. Andererseits mochten sie seine Hartnäckigkeit und hielten es für möglich, den Song ein wenig zu bearbeiten, so dass er zu ihrem Stil passen würde. So sagten sie zögerlich zu – allerdings unter der Bedingung, dass Kerr ein paar eigene Textzeilen hinzufügen konnte.

Aber Don’t You (Forget About Me) war schon bald wieder vergessen, denn die Proben für die Auftritte im Barrowlands gingen in die heiße Phase. In den Köpfen der Band war Don’t You (Forget About Me) nur ein Song auf einem Soundtrackalbum. Niemand sprach davon, ihn als Single veröffentlichen zu wollen oder dass es der Titeltrack sein würde. Aller Voraussicht nach würde er einfach auf einer LP unter vielen anderen großen Namen verschüttet werden. Aber der Track nahm bald ein ganz eigenes Leben an; die Plattenfirma liebte ihn, die amerikanischen Radiosender liebten ihn, und so drängte sich die Singleauskopplung förmlich auf. Die Simple Minds berührte diese Aufmerksamkeit anfangs kaum. Sie perlte an ihnen ab, da es in Amerika sowieso keine Rolle spielte, weil sie dort gänzlich unbekannt waren. Aber in Europa sah die Situation schon anders aus und so wurde schnell ein Veröffentlichungstermin festgelegt.

Nach dem durchschlagenden Erfolg der Barrowlands-Konzerte und den fantastischen Reaktionen auf die neuen Songs – Ghost Dancing hatten sie hier zum ersten Mal live gespielt – wünschte sich die Band die fast unerreichbaren Jimmy Iovine und Bob Clearmountain als Produzenten für ihr neues Album. Der Erfolg von Don’t You (Forget About Me) verhalf ihnen auch in den USA zu mehr Publicity, was bei diesem Vorhaben sicherlich nicht geschadet hat.

Sobald dieses Traumpaar mit im Boot war, ergab sich der Rest von selbst. Die finalen, groben Arrangements gingen bis Mai 1985 in Barwell Court weiter. Dann stießen Iovine und Clearmountain kurz dazu, um hier und da ein paar lose Enden auszumerzen und die Demos anzuhören. Iovine kümmerte sich außerdem um den kompositorischen Feinschliff von Alive And Kicking. Das Material klang gut und schließlich war das Fundament von Songs wie Alive And Kicking, All The Things She Said und verschiedenen anderen gelegt.

Im Juni setzten die Simple Minds die Arbeit in den Townhouse Studios fort: Es begannen die offiziellen Albumaufnahmen mit Once Upon A Time, Ghost Dancing, Alive And Kicking, Oh Jungleland, I Wish You Were Here und Come A Long Way. Weitere Aufnahmen und das Mixing waren für Ende des Monats in den ländlichen Bearsville Studios im Staat New York geplant, wo Bob Clearmountain seine Homebase hatte; das finale Mixing sollte bei Jimmy Iovine in den Right Track Studios in New York City stattfinden. Der Wechsel nach Amerika und Bearsville überschnitt sich zeitlich mit Live Aid. Zu der Band Aid-Single Do They Think It’s Christmas? waren die Simple Minds nicht eingeladen worden, aber für das Konzert wollte man sie haben. Da Don’t You (Forget About Me) in den amerikanischen Charts seinen langsamen Abstieg begonnen hatte und die Band am nächsten Tag in die Bearsville Studios gehen sollte, machte der Auftritt in Philadelphia Sinn. Am Tag nach der Live Aid-Performance fuhr die Band nach Bearsville, um die letzten Aufnahmen und das Mixing zum Abschluss zu bringen. Jetzt waren Iovine und Clearmountain die ganze Zeit anwesend. Iovines Kenntnisse über das amerikanische Musikgeschäft und sein erfahrenes Ohr für amerikanische Hits hatten einen starken Einfluss auf den Sound des Albums und die Simple Minds standen diesem Einfluss durchaus offen gegenüber.

Die Arbeit mit Iovine und seine Kontakte in New York hatten noch weitere Vorteile: Der Sound von David Bowies Young Americans war immer noch sehr präsent und Iovine schlug vor, für ONCE UPON A TIME dieselben Gastmusiker einzuladen. Es kostete kaum mehr als einen Anruf und schon war Robin Clark, eine der Sängerinnen auf Young Americans, im Studio und sang ihre charakteristische Stimme für Alive And Kicking, All The Things She Said und Once Upon A Time ein. Weitere Hintergrundsänger waren The Simms Brothers und Michael Been von The Call, mit dem eine enge Freundschaft entstand (auf ihrem Album BIG MUSIC (2014) coverte die Band sogar den Titel Let The Day Begin von The Call).

Als erste Singleauskopplung lag Alive And Kicking auf der Hand und so erschien der Song einen Monat vor ONCE UPON A TIME. Der neue Sound, das Artwork und das Video gaben einen Vorgeschmack auf das Album und in Großbritannien erreichte die Single dieselbe Chartposition wie der Vorgänger. In den USA schrammte sie nur knapp daran vorbei und kam auf Platz drei zum Stehen. Aber ONCE UPON A TIME überholte bei seiner Veröffentlichung im Oktober 1985 SPARKLE IN THE RAIN mit Leichtigkeit und verkaufte zwei Millionen Exemplare innerhalb der ersten zwei Monate. Es erreichte Platz 1 der britischen Albumcharts und die Top 10 in den USA.

Die Geschichte von ONCE UPON A TIME war eng mit Don’t You (Forget About Me) verknüpft. Ohne diesen Song, der ihnen endlich auch in den USA die verdiente Anerkennung einbrachte, hätten Jimmy Iovine und Bob Clearmountain vielleicht nie ihre Zusammenarbeit zugesagt. Und doch war Don’t You (Forget About Me) immer der Außenseiter – der Song, der von jemand anderem stammte, eine Coverversion, die sie sich zu eigen gemacht hatten. Der Versuch, den Erfolg der Single mit Alive And Kicking zu wiederholen oder sogar zu übertreffen, gelang beinahe, aber der Aufstieg endete auf Platz 3 der Charts. Und obwohl die Band dem Soundtrack so viel zu verdanken hatte, schaffte es Don’t You (Forget About Me) nicht auf das Album. Diese Entscheidung ist auch heute, dreißig Jahre später, noch kontrovers. „Wenn ich über unsere vollendetsten Alben nachdenke, dann ist NEW GOLD DREAM (81,82,83,84) definitiv ganz vorne mit dabei“, sagte Kerr. „Es fühlt sich von vorne bis hinten komplett an. Und an ONCE UPON A TIME und BIG MUSIC würde ich auch rein gar nichts ändern. Für mich sind sie am vollständigsten. Der eine oder andere mag der Meinung sein, dass Don’t You (Forget About Me) mit drauf sein sollte; und die Entscheidung, es wegzulassen, überraschte viele – heute könnte man sich das nicht mehr erlauben. Das Album hätte doppelt so viel verkauft! Aber es ist sehr stimmig, so wie es ist; auch das Artwork – es ist alles auf den Punkt.“

Die ONCE UPON A TIME Deluxe-Box enthält sechs Discs mit remastertem Material: das Album, bisher unveröffentlichte Single-Mixe, alternative Versionen, längere Mixe, 2 CDs mit dem ‘Live In The City Of Light’-Konzert von 1987, eine DVD-Audioversion des Albums mit einem High-Quality 96/24 Stereo, 5.1. Mix und Promovideos, sowie ein 36-seitiges Booklet mit seltenen Fotos, neuen Interviews mit Jim Kerr und Charlie Burchill, und einem Track-by-Track Guide.

ONCE UPON A TIME DELUXE BOX
Super Deluxe Tracklisting
DISC 1

1. Once Upon A Time
2. All The Things She Said
3. Ghost Dancing
4. Alive And Kicking
5. Oh Jungleland
6. I Wish You Were Here
7. Sanctify Yourself
8. Come A Long Way

DISC 2 – Single mixes, B-sides and alternates
1. Don’t You (Forget About Me)
2. A Brass Band In Africa
3. Don’t You (Forget About Me) [Extended Version]
4. A Brass Band In African Chimes
5. Alive And Kicking [Edit]
6. Alive And Kicking [Instrumental]
7. Up On The Catwalk [Live] (Barrowland, Glasgow: 5th January 1985)
8. Alive And Kicking [7” Remix Edit] PREVIOUSLY UNRELASED
9. Alive And Kicking [12” Remix] PREVIOUSLY UNRELASED
10. Alive And Kicking [Kervorkian 12” Remix] PREVIOUSLY UNRELASED
11. Sanctify Yourself [Edit]
12. Sanctify Yourself [Instrumental]
13. Sanctify Yourself [Alternative Edit] PREVIOUSLY UNRELASED

DISC 3 – Single mixes, B-sides and alternates
1. Street Hassle [Live] (Ahoy, Rotterdam: 3rd December 1985)
2. Love Song [Live] (Ahoy, Rotterdam: 3rd December 1985)
3. Sanctify Yourself [Extended Mix]
4. Sanctify Yourself [Dub]
5. All The Things She Said [Edit]
6. Promised You A Miracle [US Remix]
7. All The Things She Said [Extended Version]
8. Don’t You (Forget About Me) [Live] (Ahoy, Rotterdam: 3rd December 1985)
9. Ghost Dancing [Special Extended 12″ Remix]
10. Ghost Dancing [Instrumental]
11. Oh Jungleland [Special Extended 12″ Remix]
12. Oh Jungleland [Instrumental]

DISC 4 – Live In The City Of Light
1. Ghost Dancing
2. Big Sleep
3. Waterfront
4. Promised You A Miracle
5. Someone Somewhere In Summertime
6. Oh Jungleland
7. Alive And Kicking

DISC 5 – Live In The City Of Light
1. Don’t You Forget About Me
2. Once Upon A Time
3. Book Of Brilliant Things
4. East At Easter
5. Sanctify Yourself
6. Love Song – Sun City – Dance To The Music
7. New Gold Dream

DISC 6 – DVD
Once Upon A Time – 5.1 Mix

1. Once Upon A Time
2. All The Things She Said
3. Ghost Dancing
4. Alive And Kicking
5. Oh Jungleland
6. I Wish You Were Here
7. Sanctify Yourself
8. Come A Long Way

Once Upon A Time – Stereo
9. Once Upon A Time
10. All The Things She Said
11. Ghost Dancing
12. Alive And Kicking
13. Oh Jungleland
14. I Wish You Were Here
15. Sanctify Yourself
16. Come A Long Way

Promo Videos
17. Don’t You (Forget About Me)
18. Alive And Kicking
19. Sanctify Yourself
20. All The Things She Said
21. Ghost Dancing

KW-04-2016: Leonard Cohen … und John Cale oder Leonard Cohen und The Velvet Underground? Oder eher mehr Leonard Cohen und Lou Reed? Es ist eher Lou Reed, mit dem Leonard Cohen zu tun hatte. Und vielleicht noch mit Nico? Natürlich. Nicht aber mit John Cale. Von dem gibt es aber jetzt eine Neuauflage von dessen Meisterwerk „Music For A New Society“.

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Ende Januar erscheint bei Domino „Music For A New Society/M:Fans“, ein 2CD Bundle und zwei separat erhältliche LPs, bestehend aus dem Klassiker „Music For A New Society“ (1982) und „M:Fans“, ein bis dato unveröffentlichtes Rework des 82er Albums!

Musikalisch einer der größten und wandlungsfähigsten Künstler unserer Zeit, zeichnet sich der britische Artrocker John Cale, der vor allem mit seiner Band The Velvet Underground bekannt wurde, immer wieder als Freidenker und Speerspitze der Avantgarde aus. Ende Januar erscheint bei Domino eine neu gemasterte Version des John Cale Klassikers „Music For A New Society“ aus dem Jahr 1982 inklusive drei bisher unveröffentlichter Bonustracks (CD only), und auf „M:FANS“ vereint Cale jetzt alt und neu, indem er aus Samples der originalen Tracks eine komplett neue Geräuschkulisse entstehen lässt.

KW-03-2016: Leonard Cohen … und The Eagles. # breaking news # The Eagle has landed # The Eagles-Mitbegründer Glenn Frey ist tot.

Glenn Frey ist tot. Wie es auf der Homepage der Band Eagles zu lesen ist. Der 67-jährige Frey starb gestern, am Montag in New York. „Glenn kämpfte in den vergangenen Wochen einen mutigen Kampf, aber er erlag traurigerweise den Komplikationen einer rheumatoiden Arthritis, einer akuten Dickdarmentzündung und einer Lungenentzündung“, heißt es in der Nachricht.

Sein Band-Kollege Don Henley coverte auf dem Tribute-Album „Tower Of Song“ 1995 Cohens Song „Everybody Knows“.

KW-03-2016: Leonard Cohen und … Wolfgang Niedecken… und BAP … und Bob Dylan … und David Bowie. Aber ganz aktuell ist erst einmal das 40jährige Bandjubiläum von Wolfgang Niedeckens BAP in Form des neuen Albums „Lebenslänglich“ und der da komemnden Tournee. By the way: BAP coverten Songs von Leonard Cohhen schon dreimal: First We Take Manhattan, Chelsea Hotel und Famous Blue Raincoat.

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Niedeckens BAP
Niedeckens BAP feiern vierzigjähriges Jubiläum mit neuem Studioalbum LEBENSLÄNGLICH
Ein vierzigjähriges Jubiläum ist noch lange kein Grund wehmütig zurückzublicken – der beste Beweis ist Wolfgang Niedecken mit seiner kleinen Rock`n`Roll-Band Niedeckens BAP!Am 15. Januar 2016 veröffentlichten sie das achtzehnte Studioalbum „Lebenslänglich“. Es ist das erste reguläre BAP-Studioalbum seit fünf Jahren.

In den 14 neuen Stücken von „Lebenslänglich“ fließen alle positiven Erfahrungen, die Wolfgang Niedecken durch sein Solo-Akustikalbum „Zosamme alt“ und die anschließende „BAP zieht den Stecker“-Tour gesammelt hat. Es ist verspielt, akustisch, rockt und ist dennoch warm. Die Lieder schmiegen sich auf das Schönste an die Texte an, die mal zärtlich, mal politisch, mal beobachtend, mal resümierend sind. So singt Niedecken im Eröffnungsstück des Albums die folgenden Worte, die 40 Jahre BAP und generell das Leben zusammenfassen:

Die nähxte vier Johrzehnte woor`e ständig ungerwähß.
Die Strooß ess dä Ort, wo dä Gaukler sing Erfahrung mäht,
die joode, wie die schläächte alle maßlos intensiv.
Off klingk et wie `ne Trost, wenn`t heiß, alles wöör relativ.

Produziert haben „Lebenslänglich“ die BAP-Musiker Anne de Wolff und Ulrich Rode, abgemischt wurde es von Stewart Lerman in New York.

Wolfgang Niedecken steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.

Niedeckens BAP gehören zu den erfolgreichsten deutschen Künstlern aller Zeiten. Alleine 11 Alben landeten auf der Spitzenposition der deutschen Charts. Der Fundus an Songs scheint unerschöpflichzu sein und mit dem neuen Album „Lebenslänglich“ werden dem Kölschen Song Book neue Perlen hinzugefügt, mit denen Niedeckens BAP ab Mai 2016 auf ausführliche Tour gehen wird.

Lebenslänglich NIEDECKENS BAP – Jubiläumstour 1976 – 2016:
18.05. Münster, Halle Münsterland
19.05. Hannover, Swiss Life Hall
20.05. Berlin, Tempodrom
22.05. Erfurt, Messe
23.05. Nürnberg, Meistersingerhalle
24.05. Stuttgart, Porsche-Arena
25.05. Herborn, Hessentag
27.05. Bremen, Pier 2
28.05. Kiel, Sparkassen-Arena
29.05. Hamburg, CCH 1
31.05. Oberhausen, König-Pilsener-Arena
01.06. Köln, Lanxess-Arena
03.06. Düren, Arena
04.06. Trier, Arena
05.06. Frankfurt, Jahrhunderthalle
06.06. Karlsruhe, Schwarzwaldhalle
08.06. Mannheim, Rosengarten
09.06. Neu-Ulm, Ratiopharm-Arena
15.07. Chemnitz, Schloss Klaffenbach Open Air
16.07. Dresden, Junge Garde Open Air
17.07. München, Tollwood
19.07. Freiburg, Zelt Musik Festival
20.07. Singen, Hohentwiel Open Air
22.07. Bonn, Kunstrasen Open Air
23.07. Mainz, Zitadelle Open Air
29.07. Ebern, Schloss Eyrichshof Open Air
30.07. Wanfried, Historischer Hafen Open Air
06.11. Basel, Rhypark
07.11. Zürich, Volkshaus
08.11. Bern, Bierhuebeli

Eintrittskarten sind erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen,
oder telefonisch unter der Semmel Concerts Ticket-Hotline 01806/ 57 00 99
(* 0,20 EUR/Anruf, Mobilfunkpreise max. 0,60 EUR/Anruf)
sowie im Internet unter www.semmel.de.

BENSLÄNGLICH

KW-02-2016: Leonard Cohen und … Steven Wilson. Reminiszenz an die Musik der Zukunft. Steven Wilson eröffnet am 12. Januar in Stuttgart seine Konzertreise 2016 – von Christof Graf

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Foto: Christof Graf

Reminiszenz an die Musik der Zukunft

Steven Wilson eröffnet in Stuttgart seine Konzertreise 2016

Seine musikalischen Wurzeln sind schon lange nicht mehr zu leugnen. Das musikalische Erbe, das er angetreten hat, ist unüberhörbar. Selbst seine Helden, wie z.B. Jethro Tull oder Marillion nehmen seine Kompetenzen als Produzent und Remastering- und Remixing-Experte in Anspruch. Einige, wie z.B. Alan Parsons arbeiten sogar musikalisch mit ihm zusammen. Steven Wilson hat sich zu einem bedeutenden Musiker der Jetztzeit entwickelt. Das hat der Brite mit seiner Band Porcupine Tree bewiesen und das beweist er aktuell beim 2016er „Hand. Cannot. Erase“-Tourneeauftakt in Stuttgart als Solokünstler einmal mehr.

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Foto: Christof Graf

Die Filmsequenzen, die etwa zehn Minuten vor dem pünktlichen Beginn um 20.00 Uhr im fast ausverkauften Hegelsaal der Stuttgarter Liederhalle gezeigt werden, proklamieren, was Steven Wilson schon gleich nach dem ersten Song “First Regret”, den er noch an seinem Retro-Keyboard verbringt, ankündigt: „Im ersten Teil des Abends werden wir das komplette „Hand. Cannot. Erase“-Album spielen“. Gesagt, getan, wechselt Wilson schnell zur elektrischen und auch akustischen Gitarre und erzählt progressiv die Geschichte des Albums.

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Foto: Christof Graf

Es ist die Geschichte von Joyce Vincent, einer jungen Londonerin, die fast drei Jahre lang tot in ihrer Wohnung lag und offenbar von niemandem vermisst wurde. „Als ich davon erfuhr , begann ich mich für diese Frau zu interessieren“, erzählte er vor Beginn der Tournee im Interview. „Ich war völlig überrascht, dass es sich entgegengesetzt meiner Annahme, nicht um eine alte, sondern um eine junge, attraktive und beliebte Frau handelt. – Von Tragödien dieser Art hört man immer öfters“, so Wilson. Mit seinem Entsetztsein beginnt Wilson tief in die düstere Geschichte einzutauchen, die für ihn symptomatisch für das Leben in einer Großstadt im 21. Jahrhundert ist. Und daran lässt er auch mit den konstant filmisch umgesetzten Bewegtbildern im Bühnenhintergrund sein Publikum dank einer psychedelischen Anmutung teilhaben. Steven Wilson erschafft damit ein zeitloses Progressive-Rock-Werk mit großer Reminiszenz an die Prog-Rock-Künstler der 70er Jahre. Er schafft mit der musikalischen wie auch filmischen Umsetzung seines vierten Solo-Albums ein anmutiges Meisterstück, als eine Art Blick in die Musik der Zukunft. Steven Wilson schafft dadurch ein Produkt, das wie das von Pink Floyd, Genesis oder King Crimson 2016 klingen würde. Nach knapp 60 Minuten, in denen er auch der femininen Stimme des Albums, in Person von Ninet Tayeb für zwei Songs („Routine“ und „Ancestral”) Raum gibt, geht der erste Teil des Konzertabends zu Ende.

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Foto: Christof Graf

Danach folgen Songs aus der Zeit mit seinen Bands Porcupine Tree, Blackfield oder Storm Corrosion sowie Material älterer Solo-Alben. Wilson verwirklicht seinen psychedelischen Traum zwischen Rock, Metal und Alternative in Prog-Anmutung. Steven Wilson gibt sich zu Beginn des zweiten Teils zunächst in klassischer Singer/ Songwriter-Manier, wenn er vom Barhocker herunter das „Storm Corrosion-Cover“ Drag Ropes interpretiert, den „Porcupine Tree Song“ Open Car oder aber auch erstmals „My Book of Regrets“ vom neuen „4 ½“-Album vorträgt. Wilson bedient sich hörbar bei großen Vorbildern wie „The Dark Side Of The Moon“, benutzt zeitgemäße Elektronik, verschleppt Trip-Hop-Rhythmen und verwendet klassische Pop-Strukturen. Das gesamte Konzert, bei dem später noch mal Ninet Tayeb auftritt, wirkt wie ein musikalisches Gemälde, bestehend aus Mosaikstücken verschiedener Musikstilelemente, die man von Bands wie Genesis, King Crimson, Yes kannre, und von Wilson neukreiert wird. Die Dramaturgie des Gesamtbildes erkennt man am Ende des Konzertes. Dann hat der der 47jährige Multiinstrumentalist Wilson zunächst eine Geschichte erzählt, die nicht seine eigene ist, die ihn aber bewegte. Danach spielt er Musik seiner Vergangenheit und macht daraus Musik für die Zukunft. Das Publikum, bestehend aus Mittzwanzigern und Überfünfzigern dankt es mit höchster Aufmerksamkeit und kapitulierender Begeisterung für die Klangwand-Melange von Prog-Rock-Revival und Progressive Metal, die mit den Zugaben „The Sound of Muzak“ und „Dark Matter“ noch mal zwei Porcupine Tree-Songs erweitert wird. Die hohe Kunst der Dramaturgie, wie Singer/ Songwriting-Kultur musikalisch (aus-)gelebt werden kann, hat Steven Wilson einmal mehr bewiesen.

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Foto: Christof Graf

Setlist/ Stuttgart, 12.1.2016, Liederhalle

1.First Regret

2.Years Older

3.Hand Cannot Erase

4.Perfect Life

5.Routine

(with Ninet Tayeb)

6.Home Invasion

7.Regret #9

8.Transience

(live debut)

9.Ancestral

(with Ninet Tayeb)

10.Happy Returns

11.Ascendant Here On…

 

Second Set

12.Drag Ropes

(Storm Corrosion cover)

13.Open Car

(Porcupine Tree song)

14.My Book of Regrets (4 ½)

15.Index

16.Lazarus

(Porcupine Tree song)

17.Don’t Hate Me

(Porcupine Tree song) (with Ninet Tayeb)

18.Vermillioncore (4 ½)

(live debut)

19.Sleep Together

(Porcupine Tree song)

 

Encore:

20.The Sound of Muzak

(Porcupine Tree song)

21.Dark Matter

(Porcupine Tree song)