Archiv für den Monat: September 2014

POPULAR PROBLEMS – Zum 80. Geburtstag – Medialer Hype auch in Frankreich / LES INROCKTIBLES gibt zum 3. Mal ein Tribute-Album/ Heft heraus

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Am Anfang konnte ich es nicht aussprechen und wusste auch nicht, was es heißen sollte. LES INROCKTIBLES. Ein mir befreundeter Journalist sagte mir dann, es liesse sich ganz gut mit „Die Unrockbaren“ übersetzen und meinte wohl die damit, die sowohl auf Fan- wie auch auf Musikerseite nicht ohne den Rock`n`Roll auskommen. Als das deutsche Perndant dazu könnte man das einstige „SIOUNDS“, welches in Dt,. in den 70ern und spöäter in den 80er mit dem MUSIKEXPRESS fusionierte, bezeichnen. Auf jeden Fall erwiesen sich die Macher des französischen Musik- und Kulturmagazins von LES INROCKTIBLES schon schnell und öfters als Fans von Leonard Cohen. 1986 kam die erste Ausgabe als Monatsausgabe heraus. Seit 1995 gibt es LES INROCKTIBLES (www.lesinrocks.com) wöchentlich.

Die aktuelle Version ist noch diese Woche im frz. Zeitschriftenhandel erhältlich.

Gar einen internationalen Ruf erarbeitete sich LES INROCKTIBLES mit seiner ersten Cohen-Coverstory 1995, der eine vielbeachtete Tribute-Cover-Leonard Cohen-CD-Compilation beilag.

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2009 gab es dann anlässlich Cohens phänomenaler Comeback-Tournee sogar eine Sonderausgabe zum Thema Leonard Cohen mit CD:

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Und 2012 gab es dann die bis dato vierte Titelstory, dieses Mal jedoch ohne CD.

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Die aktuelle CD heißt „A Tribute To Leonard Cohen : Songs Of LOve And Love“, beinhaltet 12 Cover-Songs, darunter so bekannte Covers wie die von Jeff Buckley (Hallelujah) und  Nick Cave(Avalanche), aber auch recht eigenwillige, unbekanntere Versionen von Famous Blue Raincoat (Aaaron) oder Chelsea Hotel (Lambchop) sind dabei.  Sehr gewöhnungsbedürftig dagegen klingen Susanne and the Magical Orchestra bei ihrem Versuch Helleluja neu zu interpretieren. Bei all den über 2800 Coverversionen mittlerweile, sollte man auf die ein oder andere besser verzichten, wie bereits die aktuelle deutschsprachige Tribute-CD POEM zeigt.

 

INFOS & FACTS : Zum 80. Geburtstag: Viel Cohen für wenig Geld – Teil II – Oktoberangebot bei 2001.de

Jeder feiert anders, Händler machen Angebote. Auch im Oktober, dann gibt es nach den recht günstigen CD-Angeboten zum Thema auch noch etwas Schriftliches: Mit eines der besten Bücher über Leonard Cohen, wenn nicht das beste ist das von Silvie Simmons, das es im Oktober bei 2001 recht günstig in der dt. Ausgabe gibt.

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INFOS & FACTS : Zum 80. Geburtstag: Viel Cohen für wenig Geld . Septemberangebote bei 2001.de

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Ich erinnere mich noch gut daran, als in meiner zweiten Heimatstadt Saarbrücken noch ein 2001-Laden existierte. Ich fuhr extra mit dem Zug dorthin, um mich mit allerlei Musikalischem und Literarischem einzudecken. Und ja, ich habe sie noch, diese kleine dicke Bibel, die damals nur und exklusiv bei 2001 erschien und alle damals erhältlichen Roman-, Lied- Gedichtexte im englischen Original und in der deutschen Übersetzung enthielt. Ein Buch, das ich auch heute nach über 35 Jahren des Erwerbs noch heute regelmäßig in Händen halte. Und ja, ich habe auch noch diese herrliche Vier-LP-Box, die es damals nur in limitierter Auflage gab und jeder Cohen-Maniac heute noch immer sucht. – Manches kann man eben nur auf Vinyl hören. Die ersten drei, vier Alben von Cohen gehören dazu. Gottseidank gibt es ja wieder einiges an Vinyl von Cohens-Alben. Hier aber gibt es erst mal viel Cohen auf viel Silberlingen (CD) für recht wenig Geld. Noch bis Ende September gibt es u.g. Alben bei 2001 im Versand und in den wenigen noch verbliebenenen. In Saarbrücken gibt es leider keinen mehr.

 

INFOS & FACTS : ADAM COHEN – Live – HEUTE beim HESSISCHEN RUNDFUNK und MORGEN auf ARTE

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Adam Cohen, Sohn der kanadischen Singer/Songwriter-Legende Leonard Cohen, legt mit „We go home“ bereits sein fünftes Album vor. Für die neue Platte hat er sich etwas ganz besonderes ausgedacht: Die Aufnahmen entstanden mit rudimentärer Ausrüstung an Orten, die für Cohen eine persönliche Bedeutung haben, wie zum Beispiel im Familiensitz in Montreal und auf der Insel Hydra, wo er als Kind gespielt hat.

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Cohen selbst erklärt die Idee wie folgt: „Der Gedanke, ein Album in trauter häuslicher Atmosphäre – barfüßig, manchmal mit nichts anderem als einer Schwimmhose oder einem Bademantel bekleidet – mit den Musikern meiner Tournee-Band, die für mich zu so etwas wie einer Familie geworden waren, und behelfsmäßigem Equipment aufzunehmen, bot mir sofort einen Hoffnungsschimmer, den mir kein professionelles Studio der Welt, kein noch so guter Session-Musiker und auch nicht das teuerste Equipment hätte geben können.“

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Am 28. September, gerade einmal eine Woche nach dem 80. Geburtstag seines Vater, begab er sich auf eine kleine Promotion-Tournee durch Deutschland.

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Nach seinem Berliner Konzert gab er im Wappensaal des Schlosshotels Gedern im Rahmen der HR1 Lounge-Konzerte eine Art Kaminfeuer-Konzert. Nach der offiziellen Setlist für ein einstündiges Konzert, das demnächst auf HR1 im Radio und morgen, 29.09.14 auf ARTE im Fernsehen gesendet wird, gab es noch einiges an Zugaben, wie z.B. „So Long Marianne“. Um neun Uhr fand der sympathische 42jährige schließlich zum Ende und gab noch Autogramme.  Hier die Setlist des offiziellen Parts:

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Einen Mitschnitt des Konzerts gibts am 13. Oktober 2014 in der hr1-LOUNGE in Concert.

Auf ARTE wird am 29.09.14

 Mehr zu Adam Cohen auch auf www.leonardcohen.de unter THE NEXT GENERATION  in der THE LITTLE ADAM COHEN SECTION. Anbei seine bisherigen Alben:

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(1998)

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(2005)

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(2012)

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(2014)

Anbei ein Artikel zu Leonard Cohens ersten Alben, resultierend aus Interviews mit Adam

1998, 

2012

und

2014:

Jakob Dylan, Jeff Buckley, Chris Stills und nun auch Adam Cohen. Die Saat ihrer berühmten Väter Bob, Tim, Stephen und Leonard geht auf und die Söhne versuchen die künstlerischen Erbschaften anzutreten. Im Geschäfts- und Familienleben sind derartige ,,Übernahmen“ an der Tagesordnung, doch wie gehen Künstlersöhne damit um, an den Werken ihrer Väter gemessen zu werden?

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,,Ich bin sehr stolz auf meine Eltern. Auch wenn meine Stimme nicht wie die meines Vaters klingt, bin ich von der Musik und den Texten meines Vaters sehr beeinflusst worden“, sagt der 1972 in Montreal geborene und ab dem fünften Jahr in Paris bei seiner Mutter ,,Suzanne“ aufgewachsene Sohn von Rockpoet Leonard Cohen. ,,Aber auch von meiner Mutter, die als Malerin in Paris lebt, habe ich viel gelernt. Es war wohl die Exzentrik und Freiheit, die ich von ihnen vererbt bekam, um mich ebenso künstlerisch zu betätigen.“

Talent dazu hat der mittlerweile 30jährige Sprössling. Mit Stephen Stills Sohn Chris gründete er Anfang der 90er Jahre die ,,Cohen-Stills“-Band. ,,Obwohl wir noch immer gute Freunde sind, trennten wir uns. Chris suchte den klassischen Rock, ich mehr den Weg des klassischen Songwritertums.“ Stoff für die musikalische Art, Geschichten zu erzählen gab es genug. ,,Als ich fünf Jahre alt war, trennten sich meine Eltern. Trotzdem gaben sie mir beide elterliche Wärme. Jeder auf seine Weise. Ich hatte das Glück viel zu reisen, viel zu sehen und von Musik, Malerei und Literatur umgeben zu sein. Mit 18 Jahren hatte ich einen schweren Autounfall. Mein Vater kam täglich an mein Krankenbett, so kam ich ihm näher und näher.“ Und verlorengegangene Lieben zu Frauen sind dem jungen Cohen auch nichts Unbekanntes mehr. Es war also wahrlich an der Zeit, das Talent, sich künstlerisch ausdrücken zu können, an die Öffentlichkeit zu bringen. Natürlich werden, ebenso wie es bei Jakob Dylan’s ,,Wallflowers“ der Fall war, die Leute nach Parallelen zum Vater suchen. Doch bis auf die Liebe zum Songwritung im Stile des ,,contemporary Folk-Rock“ ist ihnen nicht allzuviel ähnlich. Adams zwöl Songs auf dem schlicht ,,Adam Cohen“ betitelten Debüt klingen musikalisch durcharrangierter und seine Stimme wirkt zärter als die Songs seines Vaters. Das, was den Kreis zum Schliessen bringt, ist die autobiographische Note der Songinhalte. Die Songs wirken introvertiert, mystisch und romantisch zugleich, nur wesentlich grooviger. Thematisch greift er gerne die Liebe, die Sehnsucht, das Seelenleben eines jungen Mannes und sogar die ,,mènage à trois“ (,,Tell Me Everything“) auf. Stets aber ohne schwülstig, vielmehr glaubwürdig zu wirken.

,,Nein, ich möchte gar nicht klingen wie mein Vater. Dafür bin ich zu selbständig erzogen“, meint Adam. ,,Nur um nicht mit meinem Vater verglichen zu werden, hatte ich sogar die Idee, einen anderen Namen anzunehmen, doch das wäre Verleugnung gewesen und das wollte ich nicht.“ – Das braucht er auch nicht. Adam Cohen weist genug lyrisches und musikalisches Potential auf, um mit seiner eigenen Kunst zu bestehen.

Stört es Cohen Junior immer wieder auf seinen berühmten Vater angesprochen zu werden?

,,Nein, aber früh versuchte ich das Thema zu umgehen. Erst kürzlich änderte ich meine Meinung, weil ich dadurch die Möglichkeit habe, gut über ihn zu sprechen. Was mich früher lediglich störte, war die Tatsache, daß Journalisten zu meinen Konzerten kamen, nicht um über meine Musik mit mit zu sprechen, sondern nur um etwas über meinen Vater zu erfahren.“

Ist dennoch die Frage erlaubt, inwiefern du dich von ihm beeinflußt fühlst?

,,Ja, selbstverständlich. Es ist nicht so, daß ich nicht gerne über Dad spreche, nur möchte ich mich nicht als ,,Opfer“ fühlen. Es ist immer eine Frage des Respektes, den Gesprächführende vor einander haben sollten. Aber um zurück auf deine Frage zu kommen: ich denke er hat mich in allem beeinflußt, ohne jedoch jemals beeinflußen gewollt zu haben. Und genau das ist ihm gelungen. Ich denke, es ist eine gute Art so an Erziehung heranzugehen. Künstlerisch bin ich von vielem beeindruckt und wohl auch indirekt auch beeinflußt, was für seine Kunst steht:

Die Fähigkeit, einen in ungeahnt emotionale Landschaften zu entführen, das Akurate in der Wortwahl, die Liebe zu Details, das Finden transzendentaler Ebenen, das Berühren menschlicher Gefühlswelten.“

Nach dem Abgesang der grossen Songwriter geben Künstlernaturen wie die jungen Chris‘, Jakobs und Adams dem Ruf nach guten Songwriterpersönlichkeiten wieder neuen Nährboden. Auf dass die Saat aufgeht.

INFOS & FACTS : Neues Album von Leonard Cohens Sohn ADAM COHEN: We Go Home

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Wo Cohen drauf steht, ist auch Cohen drin. Nur ist hier Leonard Cohens Sohn Adam gemeint, der nach dem Album „Like a Man“ 2011 nunmehr sein viertes Solo-Album „WE Go Home“ herausbringt. Kalkül oder Zufall. Es erschien zeitnah zu des Vaters Album am 19.9.2014.

Cohen? Ja, Adam Cohen ist der Sohn von Leonard. Doch sollte der kanadische Musiker und Singer-Songwriter spätestens seit seinem dritten Album „Like A Man“, das in seiner Heimat vergoldet wurde, auch hierzulande als eigenständiger Künstler bekannt sein. Der Nachfolger „We Go Home“ wäre fast gar nicht entstanden, denn nach einer fast zweijährigen Tour zum Vorgängeralbum fühlte sich Adam Cohen ein wenig entwurzelt. Doch – der Titel lässt es erahnen – wurde dieses Album ein sehr inniges, heimisches und familiäres. Die relaxte Atmosphäre bei den Sessions ist jedem Song anzuhören, manche Lieder sind ein Dialog zwischen Vater und Sohn, andere intensive Monologe. Auf „We Go Home“ verortet Cohen sich in einer Familientradition, seine eigene Stimme wird dadurch jedoch umso stärker.

INFOS & FACTS : Leonard Cohen am 25.9.2014 im deutschen Fernsehen BIRD ON A WIRE von Tony Palmer

Im Kulturmagazin „artour“ des MDR läuft morgen Abend um 22.05 Uhr ein Beitrag über Leonard Cohen und Tourszenen von 1972.

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Eine Stunde später, um 23.05 Uhr, läuft die neuere Fassung des Films „Bird on a wire“ von Tony Palmer mit erweiterten Original-Szenen und dem Original-Soundtrack.

Datum Sendezeit Länge
Do., 25.09. 23:05 Uhr 102 min

„Alle meine Songs haben eine politische Bedeutung, weil Einsamkeit der politische Status Quo ist. Und wir sind einsam, weil wir es nicht schaffen, zueinander zu finden.“ Ein Statement, das Leonard Cohen als den großen Melancholiker unter den Liedermachern ausweist. Am 21. September 2014 wird er achtzig Jahre alt. Seine Songs wurden zu Hymnen einer ganzen Generation. „Suzanne“, „Lover Lover Lover“ oder „Hallelujah“ machten den kanadischen Poeten und Songwriter zu einer Ikone der Popmusik.

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1972 begleitete der berühmte britische Filmemacher Tony Palmer den damals 37-Jährigen auf seiner Welttournee durch 20 Städte. Der Film über die Tour, die in Dublin begann und in Jerusalem endete, sollte ursprünglich ein reiner Promotionfilm für Cohen werden, dessen Plattenverkäufe zu dem Zeitpunkt eher gering waren. Tony Palmer fing die Tour ein, wie sie war, mit allen Peinlichkeiten, den technischen Problemen und dem emotionalen Auf und Ab. Der Film zeigt Cohen und seine Band backstage, auf der Bühne und im Tourbus. Außerdem werden Begegnungen mit Fans und Prominenten während der Tournee eingefangen.

Leonard Cohen, der die ungeschminkte Ehrlichkeit von Palmers Film scheute, ließ den Film komplett umarbeiten mit katastrophalem Ergebnis. Das ursprüngliche Filmmaterial ging verloren und wurde erst 2009 wiederentdeckt. Aus dem originalen Drehmaterial und dem Original-Soundtrack machte Palmer einen neuen, jetzt ungeschminkten Film über die Cohen-Tour 1972. Herausgekommen ist ein einzigartiges Zeitdokument jener politisch bewegten Generation mit all ihrer Freizügigkeit, ihrer Verzweiflung und Aggressivität und ihren Hoffnungen.

Anbei der Link zum Beitrag:
http://l.facebook.com/l/QAQFQkSZZAQHCGSQKw4WayZ9k7H4kyYrU-9uGSdboWUxC5w/www.mdr.de/artour/artour-themen154_zc-7e826e73_zs-2f0e33bc.html%23anchor4

Link zum Film:
http://l.facebook.com/l/4AQGncihtAQF8S_yfAVD4Gl4q2JCdYnv5kPihEKAaJq2uzg/www.mdr.de/tv/programm/sendung442166.html