KW-51-2020: … und auch Ex-Beatles Paul McCartney war im Lockdown aktiv. Paul McCartney kündigt den dritten Teil seiner Solo-Trilogie an: McCartney III

Quelle: PROMOTEAM.DE / Paul McCartney im Studio – Copyright © MPL Communications Photographer Sonny McCartney DSC_7203RT

Paul McCartney kündigt den
dritten Teil seiner Solo-Trilogie an:
McCartney III erscheint am 18. Dezember
bei Capitol Records.
Geschrieben, eingespielt und produziert
von Paul McCartney.

1970 erschien McCartney. McCartney II im Jahr 1980. 2020 kommt nun McCartney III

In diesem Jahr jährt sich die Veröffentlichung von Paul McCartneys gleichnamigem Solodebüt zum 50. Mal: Komplett im Alleingang geschrieben und eingespielt, hat das McCartney-Album in den vergangenen fünf Jahrzehnten kein bisschen an Charme verloren – im Gegenteil. Für Paul markierte die damalige Veröffentlichung nicht nur den nächsten #1-Charterfolg, nunmehr als Solokünstler, sondern vor allem eine kreative Wiedergeburt: Es war der Beginn einer neuen Ära. Und ein Album, dessen warmer, lässig-handgemachter Sound – man denke an Songs wie „Maybe I’m Amazed“, „Every Night“ oder auch „The Lovely Linda“ – Generationen von Indie- und LoFi-Künstlern inspirieren sollte.

Im weiteren Verlauf der Siebziger gründete Paul dann seine zweite Band: Wings. Wieder dominierte er die Charts, wieder stand er auf den größten Bühnen und konnte sich über viel Airplay und Millionenverkäufe freuen – dank der vielen Hits auf Alben wie „Band On The Run“, „Venus And Mars“, „Wings At The Speed Of Sound“ oder auch „London Town“. 1980 dann, exakt 10 Jahre nach der Veröffentlichung seines Solodebüts, beendete Paul das Wings-Jahrzehnt, indem er überraschend sein zweites Soloalbum vorlegte: Das mit elektronischen Sounds durchzogene „McCartney II“. Es war wieder ein Soloalbum im wahrsten Sinne des Wortes: Paul McCartney im Alleingang. Auch „McCartney II“ avancierte schnell zu einem Klassiker – nicht zuletzt dank Highlights wie „Coming Up“, „Temporary Secretary“ und „Waterfalls“.

Ab den Achtzigern begann für Paul McCartney die nächste kreative Hochphase als Solokünstler: In den letzten vier Jahrzehnten nahm der heute 78-Jährige aus Liverpool mit „Tug Of War“, „Flowers In The Dirt“, „Pipes Of Peace“, „Flaming Pie“, „Memory Almost Full“ oder auch „New“ eine ganze Reihe von Klassikeralben auf, was den Briten endgültig zur Ikone der Musikwelt werden ließ. Auch seine Live-Shows in aller Welt waren dermaßen groß angelegt, dass er seit 1990 den Weltrekord für das größte Stadionpublikum hält. Erst im Jahr 2018, 54 Jahre nach seiner ersten US-#1 mit den Beatles, konnte Paul mit „Egypt Station“ erneut die Spitze der US-Charts erobern. In Deutschland landete das 18. Soloalbum von McCartney ebenfalls direkt auf Platz 1.

Kaum zu glauben, dass dieser letzte #1-Erfolg von „Egypt Station“ erst zwei Jahre zurückliegt – so viel ist seither passiert: Seine „Freshen Up“-Tournee ging erst letztes Jahr zu Ende, kurz bevor das Pandemiegeschehen jeglichen Live-Aktivitäten den Stecker ziehen sollte. Sein Auftritt im Dodger Stadium von L.A. war dabei ein Live-Höhepunkt dieser Ausnahmekarriere.

Eigentlich hatte Paul auch gar nicht geplant, ein Album im Jahr 2020 zu veröffentlichen. Doch die Isolation des „Rockdown“ führte dazu, dass McCartney schließlich an existierenden Songskizzen weiterarbeitete – und dazu auch viele neue Ideen entwickelte. So entstand nach und nach – und eher spontan – eine eklektische Kollektion von Songs: „McCartney III“. Minimalistische Stücke, natürlich von ihm selbst produziert, und wiederum Solo-Aufnahmen im Wortsinn. Wieder ist es ein Solo-Statement, das den Beginn eines neuen Jahrzehnts markiert – so wie schon „McCartney“ und „McCartney II“ vor 50 bzw. 40 Jahren.

In diesem Jahr in Sussex aufgenommen, basieren die Songs von McCartney III vor allem auf Live-Takes: mal Gesang und Gitarre, mal Gesang und Klavier, später kombiniert mit ebenfalls von Paul eingespielten Bass- und Schlagzeugparts – und mehr. Inspiriert war die Rückkehr in den DIY-Modus von einem Stück aus den frühen Neunzigern – „When Winter Comes“ (das genau genommen mit Co-Produzent George Martin entstand). Paul ergänzte den Song um eine weitere Passage, woraus der Eröffnungstitel „Long Tailed Winter Bird“ hervorgehen sollte. „When Winter Comes“ selbst, nunmehr erweitert um das neue Intro „Winter Bird“, beschließt als Schlusspunkt und großes Finale das neue Album.

„Ich lebte mit meiner Familie gerade im Lockdown-Modus auf meiner Farm, und ich ging jeden Tag ins Studio“, berichtet Paul über die Entstehung von Teil III. „Ich hatte ein paar Aufträge, Musik für einen Film, und daraus entstand dann der Eröffnungstitel. Als der jedoch im Kasten war, fragte ich mich, was mache ich nun? Ich hatte ein paar Ansätze, an denen ich im Laufe der Jahre immer mal wieder gearbeitet hatte, nur manchmal fehlt einem einfach die Zeit, um die Dinge zu beenden. Also dachte ich weiter über diese existierenden Ansätze nach. Jeden Tag begann ich die Arbeit mit dem Instrument, auf dem ich das jeweilige Stück geschrieben hatte; danach ergänzte ich dann die weiteren Spuren, was richtig Spaß gemacht hat. Es ging eher darum, für mich selbst Musik zu machen – also nicht so sehr um Songs, die sonst irgendeine Bestimmung hatten oder irgendeinen Dienst erfüllen sollten. Ich machte einfach nur das, worauf ich gerade Lust hatte. Und so war mir auch gar nicht klar, dass daraus mal ein Album werden würde.“

Die Stücke „Long Tailed Winter Bird“ und „Winter Bird/When Winter Comes“ bilden den Rahmen für „McCartney III“. Dazwischen eröffnet der Brite ein gewaltiges Panorama, wenn er ganz unterschiedliche Stimmungen und Sounds zusammenbringt. Von wehmütig und introspektiv bis hin zu verspielt oder enorm druckvoll reicht die Palette der Songs, aufgenommen übrigens auch mit ein paar Vintage-Geräten, die schon 1971 im „Rude Studio“ für die ersten Wings-Sessions zum Einsatz kamen. Die Geschichten der Vintage-Instrumente, die auf dem neuen Album zu hören sind, können zum Teil selbst mit Pauls Biografie mithalten: Der Kontrabass vom Elvis-Bassisten Bill Black ist da genauso dabei wie Pauls ikonischer Höfner-Bass im Geigenlook; auch ein Mellotron aus den Abbey Road Studios, das man von Beatles-Alben kennt, kam bei den Aufnahmen zum Einsatz.

Da schon die Fotos von „McCartney“ und „McCartney II“ eine Familienangelegenheit waren (seine damalige Frau Linda hatte sie geschossen), fotografierte nun Pauls Tochter Mary McCartney den Großteil der Bilder, wobei auch Pauls Neffe Sonny McCartney zusätzliche Fotos beisteuerte. Abgerundet wird die fotografische „Family Affair“ von Schnappschüssen, die der 78-Jährige selbst mit der Handykamera gemacht hat. Für Cover-Artwork und Typografie ist bei Teil III der gefeierte US-Künstler Ed Ruscha verantwortlich.

Schon die Vorgängeralben „McCartney“ und „McCartney II“ standen für den Beginn einer neuen Phase, eines neuen Jahrzehnts: Der Brite erfand sich jedes Mal neu – sowohl persönlich als auch künstlerisch. Und so wie McCartney die Rückkehr zur Essenz nach der größten Bandauflösung in der Geschichte des Pop markierte – und 10 Jahre danach das Avantgarde-Meisterwerk „McCartney II“ kurz vor dem Ende der Wings entstand –, steht Paul auch zum Release von Teil III an einem neuen Punkt: Er ist wieder einmal auf sich alleine gestellt, nutzt die Gunst der Stunde (und eine komplett unerwartet eingetretene Situation), um ein ganz persönliches Bild zu entwerfen: Es ist das Porträt eines großen Musikers, eines zeitlosen Künstlers; aufgenommen an einem ganz besonderen Punkt der Geschichte, wieder auf der Schwelle zu etwas Neuem.

McCartney III erscheint am 18. Dezember 2020 bei Capitol Records. Neben dem digitalen Release und der CD-Variante wird der neue Longplayer auch als LP in verschiedenen Konfigurationen erhältlich sein. Zusätzlich zum Standard-Vinyl (180g) in schwarz erscheint McCartney III auch als rotes, pinkes, weißes und blaues Vinyl.

 

KW-51-2020: Mein kleines Coronatagebuch : Tag Nr. 1 nach dem Lockdown Nr. 2 – Die News werden nicht besser

Mittwoch, der 16. Dezember: „Der zweite harte Lockdown in Deutschland seit Ausbruch der Corona-Pandemie im März beginnt“, schreibt DAS HANDELSBLATT heute.

„… am ersten Tag des Lockdowns ist die Zahl der Corona-Todesfälle sprunghaft auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch 952 Tote binnen 24 Stunden. Der bisherige Rekordwert lag am vergangenen Freitag bei 598 Corona-Toten innerhalb eines Tages.