KW-26-2024: Josefine – Ein Hotel wie ein Gedicht – Liebeserklärung an ein Hotel – Eine kleine Zeitreise in ein Boutique-Hotel der1920er Jahre in Wien von Christof Graf

Liebeserklärung an ein Hotel

Josefine – Ein Hotel wie ein Gedicht

Eine kleine Zeitreise in ein Boutique-Hotel der1920er Jahre in Wien

von Christof Graf

Entweder triffst Du auf einen grantigen Wiener oder auf einen freundlichen, meint der Fahrer, der uns vom Vienna International Airport in das etwa 30 Minuten Fahrzeit entfernte Hotel Josefine in der Esterhazygasse 33 in 1060 Wien fährt. Bei der Ankunft weiß man sofort, wo man sich befindet, nämlich n einer der Seitenstrassen einer von Wiens beliebten Shoppingmeilen, der Mariahilfer Strasse. Von dort aus ist eigentlich alles gut zu erreichen. Das Mozartdenkmal die Hofburg oder der Naschmarkt sind keine 15 Minuten zu Fuß entfernt. Zur Wiener Oper, der Kärnter Strasse oder dem Stephans Dom sind es vielleicht 20 bis 25 Minuten zu Fuß. Und selbst zum Schloss Schönbrunn sind es mit dem Taxi keine zwanzig Minuten, welches je nach Verkehrslage etwa 20 Euro kostet. Aber auch in unmittelbarer Nähe des Hotel Josefines, gibt es Sehenswertes. Allen voran das „Haus des Meeres“, gerade einmal 2 Gehminuten entfernt. Ursprünglich war es ein Flakturm aus dem 2. Weltkrieg. Sieben Jahrzehnte später hat es sich zu einem wissenschaftlich geführten Zoo mit über 10.000 Tieren auf elf Stockwerken entwickelt. Das wohl beste Wiener Schnitzel vom Kalb und den wohl besten Blick über die Skyline Wiens erfährt man in dem dortigen Rooftop Restaurant 360° OCEAN SKY im fünften Stock. Abends sollte eine Tischreservierung erfolgt sein, sonst kann es sein, wieder weitergeschickt zu werden. Nicht viel weiter vom Haus des Meeres und vom Hotel Josefine entfernt ist das Cafe Ritter in der Mariahilfer Str. 73. Es ist wie z.B. das Café Central, das Imperial oder das Café Prückel eines jener klassischen Kaffeehäuser, in dem das stundenlange Verweilen mit Zeitungen, Literatur und Gesprächen die Wiener gesellschaftliche Kultur nacherlebbar wird. Die gemütlich-plüschig bis hin zu kühl-stilvolle Atmosphäre erinnert an Entstehungsorte großer literarischer Werke. In seinen Memoiren „Die Welt von Gestern“ schrieb z.B. Stefan Zweig über seine Wiener Jugend, dass das Wiener Kaffeehaus „eine Institution besonderer Art darstellt, die mit keiner ähnlichen der Welt zu vergleichen ist“. Bei einem „Kaffee Melange“ im „Ritter“ hörte ich den Satz „Entweder triffst Du auf einen grantigen Wiener, oder auf einen freundlichen“ zum zweiten Mal und hatte bis auf die extrem grantige Flugbegleiterin im Bodeneinsatz beim Umbuchen meines gecancelten Heimflugs, bis dahin keinen grantigen Wiener kennenlernen müssen.

Soviel zum Vorklang für einen Hotelbesuch, den ich wie die Lektüre eines wohlakzentuierten Gedichtes empfand. Der erste Vers beginnt beim Betreten dieses Boutique-Hotels. „Hereinkommen, eintauchen, Zeit und Raum vergessen“, heißt es in dem auf jedem Zimmer ausgelegten kleinen Büchleins mit dem Titel „Your Journey Begins“, in dem sich das Hotel jedem seiner Gäste auf sehr innovative, freundliche und informative Art selbst vorstellt. Schnell wird deutlich, dieses kleine Büchlein ist wie der stille Begleiter durch die Zeit, die man geradezu entschleunigt in dem 1896 erbauten und jetzt im Glamour der 1920er und 30er-Jahre revitalisierten Wiener Gründerzeithaus erfahren kann. Fast könnte man meinen, dass jedes der 49 Zimmer im Josefine für einen anderen Vers steht, denn tatsächlich ist jedes Zimmer auch ein bisschen anders. Jedes der mit Queen- oder Kingsize-Betten versehenen Zimmer hat individuellen Charme, aber alle bieten dem Gast, was der Gast braucht, um sich zu entschleunigen. Wie bei einem Gedicht, in dem das gewählte Wort zu Versen, gereimte oder ungereimte Verse zu Strophen und Strophen zur Vollendung eines lyrischen Werkes werden, die durch das Metrum bestimmt wird, erfährt man ihm Josefine ein ebensolches Versmaß ab Betreten des Eingangsbereiches. Die einzigartige Atmosphäre versetzt einem von der Hektik der Jetztzeit schnell in ein Versmaß der Vergangenheit, ohne auf den Luxus der Gegenwart verzichten zu müssen. Und ganz wichtig: grantige Wiener gibt es im Josefine z.B. gar nicht. Das Personal an der Rezeption ist hilfsbereit, freundlich und lebt die Philosophie der Lösungsorientierung anstatt dem an anderen Orten dieser Welt oft erfahrbaren Problembewusstsein.

Die zweite Strophe beginnt mit dem Betreten des Zimmers. Der Geist der Zeitsprünge fasziniert. Man findet Wählscheibentelefone und Radios im Design der 20er Jahre, ebenso wie hochmodern-gestylte Dusch- und WC-Oasen. Mitten im Zimmer, Spiegel und Handwaschbecken. Das Zimmer erlebt man wie in dem kleinen auf dem Nachtisch befindlichen Büchlein beschrieben: Design im Art Deko Stil trifft auf surrealistische Kunst, die verblüfft und zum Schmunzeln und Nachdenken einlädt. Betthäupter mit einer Bespannung aus traditionellem Wiener Geflecht, Kristallluster, Fliesen mit 3 D Effekt. Doch das wichtigste in einem Hotel sind die Betten und Matratzen, und die sind im Josefine einfach sehr gut. Boxspringbetten mit regional handgefertigten Matratzen. Hochwertige kuschelige Daunendecken und -pölster – selbstverständlich tierschutzgeprüft in Österreich erzeugt und auch für Allergiker geeignet. Was gibt es noch? Pflegeprodukte der nachhaltigen, veganen Kultmarke Votary, einen Flatscreen TV, ein Roberts Radio mit USB2 Eingang für Smartphone.

Vieles, wofür man in anderen Hotels extra bezahlen muss, ist hier selbstverständlicher Service.

Bei der Ankunft steht eine Flasche Mineralwasser (prickelnd oder still) am Zimmer bereit. Eine Flasche Rot- oder gut gekühlten Weißwein wird ebenso gerne kostenfrei auf Anfrage serviert.

Die Verse der dritten Strophe behandeln das Frühstück. Nein, es gibt kein opulentes Buffet. Ja, man sitzt in dem abends als Club der 1920er-Jahre dienenden Frühstücksraum und ja, man wird bedient. A La Carte wird all das gereicht, was es sonst auch in 5-Sterne-Hotel-Frühstückbüffets gibt. Ok, das Glas Champagner zum Frühstück wird extra bezahlt, alles andere von zig Tee- und Kaffeesorten über Käse- und Wurst-Variationen und Croissants und Brotversionen bis bis hin zu allen Versionen gemachter Eier wird auf Etagerien optisch in Szene gesetzt vom freundlichsten Personal der Welt serviert. Geradezu sensationell sind die Frühstückszeiten am Wochenende: Täglich von 07:00 – 12:00 Uhr werden diese getoppt von Freitag, Samstag und Sonntag, wenn man von 07:00  bis sogar um 14:00 Uhr frühstücken kann.

Abend wird der Frühstücksraum zum „Club“. Die Atmosphäre ist tatsächlich, wie in dem kleinen Büchlein beschrieben: fantastisch, entspannt, lebendig. Menschen lachen, unterhalten sich, plaudern. In ihren Händen schwere, geschliffene Whiskey-Tumbler, elegante Martinikelche und schlanke Longdrink Gläser.“ Und Ja, der „Barfly´s Club“ im Untergeschoß des Hotels Josefine ist eine Legende. Hier sind die besten Barkeeper der Stadt am Werk. Das Ambiente erinnert tatsächlich auch in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts an einen Club der 1920er und 30er- Jahre des 20. Jahrhunderts. Intim und elektrisierend zugleich. Samtbezogene Barhocker und Sofas, Wände aus grünem Marmor, Spiegel und Messing. Man wartet geradezu darauf, bis die Greta Gabos, Gloria Swansons, Janot Gaynors, Silvia Sydneys, Joan Blondells und Marlene Dietrichs und all jene aus dem Dunstkreis der „The Great Gatsbys“ pelzbehagen in ihren seidenen Roben in den Club geschwebt kommen. Die Imagination ist da.

Die vierte Strophe ist das Ambiente der Josefine schlechthin. Der Treppenaufgang mit Kachelmuster und Plüschwänden und natürlich die Phonothek. Über 3000 Schallplatten und ein Schallplattenspieler zum selbst auflegen der Platten warten dort darauf entdeckt zu werden. Die Augen wandern über die Covers. Man zieht Alben aus dem Regal. Schaut auf Cole Porter, Ella Fitzgerald oder Count Basie. Man legt eine der Platten auf den Plattenteller, setzt den Arm mit der Nadel auf, und ein zartes Knacksen vitalisiert die Qualität der Vinylkultur. Ein weiteres Detail, das einem wieder einmal wo ganz anders sein lässt, nämlich in der gelebten Atmosphäre der Josefine. Ein ganz besonderer Ort, geprägt von einer ganz besonderen Frau: Josephine de Bourblanc. Der Legende nach eine junge Aristokratin, die auf der Flucht vor der Russischen Revolution hier ein Zuhause gefunden hatte. Durch ihre hier lebendig werdenden Worte, Objekte und Zeichnungen, tiefgründig, immer elegant und subtil werden die Hotelgäste berührt. Die Legende der Josefine verwandelt das kleine Hotel in der Esterhazygasse 33 in einen magischen Ort und entführt Besucher dabei in die Welt des Surrealismus, die Ort, Raum und Zeit gibt für imaginäre und damit allseits gegenwärtige Soirees der Entschleunigung.

Im Nachklang dieses Gedichtes füllt sich die Erinnerung an einen Aufenthalt bei der Josefine mit Collagen schöner Erinnerungen. Man fühlt das, was in dem Büchlein bildhaft geschrieben ist:  „Eine ältere Frau checkt ein und verlässt das Hotel am nächsten Morgen als junges Mädchen.“ Und so checkte auch ich ins Hotel Josefine ein und füllte meinen Blog mit Erinnerungen. Hotel Josefine, ein wahrhaft magischer Ort, der Realität und Fiktion, Fiktion und Realität vermischen lassen. Und frage ich an der Rezeption egal wen, egal was, mir wird geholfen, nichts ist weit von einer Antwort oder Lösung entfernt. Und selbst das Schloss Schönbrunn, in dessen Schlosshof am 6. Juli 2024 die legendären Electro-Pioniere Kraftwerk ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk der Extraklasse vor der geschichtsträchtigen Kulisse und Projektionsfläche von Schloss Schönbrunn aufführen, ist wirklich gerade einmal 15 Minuten mit dem Taxi entfernt. Und wer sich noch die letzte Ruhestätte des nach Mozart wohl größten Rockstars Österreichs, Falco auf dem Wiener Zentralfriedhof ansehen möchte, wird auch nicht viel länger oder teurer mit dem Taxi unterwegs sein müssen, um vom Josefine dorthin zu gelangen. Will man Staus umgehen, bleibt immer noch eine der U2 oder U3-U-Bahnstationen, etwa200 Meter vom Josefine entfernt, um die jeweiligen Locations selbst zu erkunden. Das Josefine ist die perfekte Unterkunft nicht nur für Wiensüchtige und wirkt wie ein Gedicht mit Tiefgang.

 

ENGLISH VERSION

Declaration of love to a hotel

Josefine – A hotel like a poem

A little journey back in time to a boutique hotel of the 1920s in Vienna

by Christof Graf

Either you’ll meet a grumpy Viennese or a friendly one, says the driver who drives us from Vienna International Airport to the Hotel Josefine at Esterhazygasse 33 in 1060 Vienna, which is about a 30-minute drive away. When you arrive, you immediately know where you are, namely in one of the side streets of one of Vienna’s popular shopping streets, Mariahilfer Strasse. From there, everything is actually easy to reach. The Mozart monument, the Hofburg or the Naschmarkt are less than 15 minutes away on foot. It is perhaps a 20 to 25-minute walk to the Vienna Opera, Kärnter Strasse or St. Stephen’s Cathedral. And even to Schönbrunn Palace it is less than twenty minutes by taxi, which costs about 20 euros, depending on the traffic situation. But also in the immediate vicinity of the Hotel Josefines, there are sights worth seeing. First and foremost, the „House of the Sea“, just a 2-minute walk away. Originally, it was an anti-aircraft tower from the 2nd World War. Seven decades later, it has developed into a scientifically managed zoo with over 10,000 animals on eleven floors. Probably the best Wiener Schnitzel from veal and probably the best view over the skyline of Vienna can be found in the rooftop restaurant 360° OCEAN SKY on the fifth floor. In the evening, a table reservation should have been made, otherwise it may be sent on again. Not much further away from the Haus des Meeres and the Hotel Josefine is the Cafe Ritter at Mariahilfer Str. 73. Like Café Central, Imperial or Café Prückel, for example, it is one of those classic coffee houses where hours of lingering with newspapers, literature and conversations can be experienced in Viennese social culture. The cosy-plush to cool-stylish atmosphere is reminiscent of the places where great literary works were created. In his memoirs „The World of Yesterday“, Stefan Zweig, for example, wrote about his Viennese youth that the Viennese coffee house „represents an institution of a special kind, which cannot be compared with any similar one in the world“. During a „coffee melange“ in the „Ritter“ I heard the sentence „Either you meet a grumpy Viennese, or a friendly one“ for the second time and, except for the extremely grumpy flight attendant on the ground when rebooking my canceled flight home, I hadn’t had to get to know a grumpy Viennese until then.

 

So much for the prelude to a hotel visit, which I felt like reading a well-accentuated poem. The first verse begins when you enter this boutique hotel. „Come in, immerse yourself, forget time and space“ says the small booklet on each room entitled „Your Journey Begins“, in which the hotel introduces itself to each of its guests in a very innovative, friendly and informative way. It quickly becomes clear that this little book is like the silent companion through time, which can be experienced at a slower pace in the Viennese Wilhelminian style house, built in 1896 and now revitalized in the glamour of the 1920s and 30s. You could almost think that each of the 49 rooms at Josefine stands for a different verse, because in fact every room is a little different. Each of the queen or king-size rooms has its own unique charm, but all offer guests what they need to slow down. As with a poem, in which the chosen word becomes verses, rhymed or unrhymed verses become stanzas, and stanzas become the completion of a lyrical work, which is determined by the meter, Josefine experiences the same meter from the moment he enters the entrance area. The unique atmosphere quickly transports you from the hustle and bustle of the present to a verse meter of the past without having to do without the luxury of the present. And very important: there are no grumpy Viennese at Josefine, for example. The staff at the reception is helpful, friendly and lives the philosophy of solution orientation instead of the awareness of problems often experienced in other places in the world.

The second stanza begins with entering the room. The spirit of leaps in time is fascinating. You will find rotary telephones and radios in the design of the 20s, as well as ultra-modern styled shower and toilet oases. In the middle of the room, mirror and hand basin. The room is experienced as described in the small booklet on the dessert table: design in Art Deco style meets surrealist art that amazes and invites you to smile and think. Bedheads with a covering of traditional Viennese wickerwork, crystal chandeliers, tiles with 3D effect. But the most important thing in a hotel are the beds and mattresses, and they are simply very good at Josefine. Box spring beds with regionally handmade mattresses. High-quality cuddly down duvets and pillows – of course produced in Austria in an animal welfare tested and also suitable for allergy sufferers. What else is there? Care products from the sustainable, vegan cult brand Votary, a flatscreen TV, a Roberts radio with USB2 input for smartphone.

Much of what you have to pay extra for in other hotels is a matter of course here.

Upon arrival, a bottle of mineral water (sparkling or still) is ready in the room. A bottle of red or well-chilled white wine is also served free of charge on request.

The verses of the third stanza deal with breakfast. No, there is no opulent buffet. Yes, you sit in the breakfast room, which serves as a club of the 1920s in the evenings, and yes, you are served. A la carte is served everything that is otherwise available in 5-star hotel breakfast buffets. Ok, the glass of champagne for breakfast is paid extra, everything else from umpteen types of tea and coffee to cheese and sausage variations and croissants and bread versions to all versions of made eggs is visually staged on étagerie by the friendliest staff in the world. The breakfast times on weekends are downright sensational: daily from 07:00 – 12:00 o’clock these are topped by Friday, Saturday and Sunday, when you can have breakfast from 07:00 to even 14:00 o’clock.

In the evening, the breakfast room becomes a „club“. The atmosphere is actually as described in the little booklet: fantastic, relaxed, lively. People laugh, talk, chat. In their hands heavy, polished whiskey tumblers, elegant martini goblets and slender long drink glasses.“ And yes, the „Barfly ́s Club“ in the basement of the Hotel Josefine is a legend. The best bartenders in the city are at work here. The ambience is indeed reminiscent of a club of the 1920s and 30s of the 20th century, even in the 20s of the 21st century. Intimate and electrifying at the same time. Velvet covered bar stools and sofas, green marble walls, mirror and brass. One is almost waiting for Greta Gabos, Gloria Swansons, Janot Gaynors, Silvia Sydneys, Joan Blondells and Marlene Dietrichs and all those from the orbit of „The Great Gatsbys“ to float into the club in their silk robes. The imagination is there.

 

The fourth verse is the ambience of Josefine par excellence. The staircase with tile pattern and plush walls and, of course, the sound library. Over 3000 records and a record player for putting on the records yourself are waiting to be discovered there. The eyes wander over the covers. You pull albums from the shelf. Look at Cole Porter, Ella Fitzgerald or Count Basie. You put one of the records on the turntable, put your arm with the needle on it, and a gentle crack vitalizes the quality of vinyl culture. Another detail that once again makes you feel completely different, namely in the lived atmosphere of Josefine. A very special place, shaped by a very special woman: Josephine de Bourblanc. According to legend, a young aristocrat who had found a home here while fleeing the Russian Revolution. The hotel guests are touched by their words, objects and drawings that come to life here, profoundly, always elegantly and subtly. The legend of Josefine transforms the small hotel at Esterhazygasse 33 into a magical place and takes visitors into the world of surrealism, which provides space, space and time for imaginary and thus omnipresent soirees of deceleration.

In the aftermath of this poem, the memory of a stay with Josefine is filled with collages of beautiful memories. You can feel what is written pictorially in the booklet: „An older woman checks in and leaves the hotel the next morning as a young girl.“ And so I checked into the Hotel Josefine and filled my blog with memories. Hotel Josefine, a truly magical place where reality and fiction, fiction and reality mix. And if I ask at the reception no matter who, no matter what, I will be helped, nothing is far from an answer or solution. And even Schönbrunn Palace, in whose courtyard the legendary electro pioneers Kraftwerk will perform a top-class audiovisual work of art in front of the historic backdrop and projection screen of Schönbrunn Palace on July 6, 2024, is really just 15 minutes away by taxi. And if you still want to see the final resting place of Falco, Austria’s greatest rock star after Mozart, at Vienna’s Central Cemetery, you won’t have to travel much longer or more expensively by taxi to get there from Josefine. If you want to avoid traffic jams, there is always one of the U2 or U3 subway stations, about 200 meters away from the Josefine, to explore the respective locations yourself. The Josefine is the perfect accommodation not only for Viennese addicts and seems like a poem with depth.

KW-26-2024: exploring Vienna … JEDER FRIEDHOF HAT SEIN EIGENLEBEN – Besuch an Falcos Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof – von Christof Graf

photos: christof graf

Der Wiener Zentralfriedhof hat Geschichte und ein Eigenleben.

JEDER FRIEDHOF HAT SEIN EIGENLEBEN – Besuch an Falcos Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof – von Christof Graf

Der österreichische Liedermacher Wolfgang Ambros und sein Freund und Texter Joesi Prokopetz haben sich 1974 von einem Plakat anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums des Wiener Zentralfriedhofs zu einem seiner größten Erfolge inspirieren lassen. Das ist nun 50 Jahre her. Im Jahr darauf brachte Ambros das Album „Es lebe der Zentralfriedhof“. Es machte ihn zu einem der ganz Großen in der Austropop-Szene.

„Es lebe der Zentralfriedhof und alle seine Toten!/ Der Eintritt ist für Lebende heut‘ ausnahmslos verboten./ Weil der Tod a Fest heut gibt, die ganze lange Nacht./ und von die Gäst‘ ka einziger a Eintrittskarten bra[u]cht./ Am Zentralfriedhof is Stimmung, wia seit Lebtag no net woa,/ weil alle Toten feiern heut seine ersten hundert Jahr.“, singt Ambros in dem Lied und beschreibt damit die einzigartige Stimmung dieses Friedhofs, auf dem rund 330.000 Grabstellen mit rund drei Millionen Verstorbenen zu finden sind. Er gehört zu den größten Friedhofsanlagen Europas. Der Zentralfriedhof gehört aufgrund seiner vielen Ehrengräber, der Jugendstil-Bauwerke und des weitläufigen Areals zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien und wirkt wie ein Garten des Friedens.

Der nach Wolfang Amadeus Mozart wohl berühmteste Rockstar Österreichs, Falco (* 19. Februar 1957 als Johann Hölzel in Wien; † 6. Februar 1998 nahe Puerto Plata, Dominikanische Republik). Falco (Der Kommissar, Vienna Calling, Rock Me Amadeus u.v.m.) liegt dort seit 25 Jahren begraben. Im Beisein von über 4000 Menschen wurde er auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem ehrenhalber gewidmeten Grab beerdigt. Sein Sarg wurde von Mitgliedern der Wiener Motorrad-Rocker Outsider Austria, die 1985 im Video zu Rock Me Amadeus mitgespielt hatten, zu Grabe getragen. „Rock Me Amadeus“, war Falcos erfolgreichster Song. es erreichte als bis heute einziges deutschsprachiges Lied die Spitze der US-Billboard-Charts. Auch Jahre nach Falcos Tod ist sein Grab eine Pilgerstätte seiner Fans, was die vielen Devotionalien an seinem Grab belegen.

Ähnlich wie Jim Morrisons Grab auf dem Pariser Père Lachaise-Friedhof oder Leonard Cohens Grab auf dem Shaar Hashomayim Congregation Cemetery, Mt. Royal Boulevard in Montreal wurde auch Jahre nach Falcos Tod sein Grab eine Pilgerstätte seiner Fans.

Falcos Grab ist auf dem fast zweieinhalb Quadratkilometer großen Friedhof gar nicht so schwer zu finden. Den Friedhof erreicht man in Richtung Simmering mit der ÖPNV wie folgt:

Bahn: S60 S7.

U-Bahn: U3.

Straßenbahn: 11 71.

Bus: 17A 69A 70A 71B ZF 71A.

Oder man läßt sich mit dem Taxi am besten gleich an Tor 3 (von insgesamt vier Eingängen) bringen. Falco, den man oft als „erster weißer Rapper“ bezeichnet, wurde in der Gruppe 40, Grabnummer 64, beigesetzt.

Mit einer Höhe von drei Metern ist es ein Grabmal der Superlative. Noch heute sagen viele: Falco war der Größte, und so wurde ihm auch das höchste Grabmal zugestanden, obwohl nur 2,7 Meter laut Friedhofsordnung erlaubt sind. Das Grab besteht aus drei Elementen:

Obelisk: Falco – der Künstler

Glasplatte: Falco – das Werk

Säule: Falco – der Mensch

„Stirb jung oder tragisch, dann wirst du unsterblich“, sagte Falco einst und schaffte beides!

Er starb mit 40 Jahren an den Folgen eines tragischen Autounfalls in der Dominikanischen Republik. Seine sterblichen Überreste wurden von der Lauda-Air ‚James Dean‘ nach Wien überführt. Bekleidet war er unter anderem mit einem seidenen Versace-Hemd, zu den Klängen des 1985 von ihm gesungenen Bob-Dylan-Songs „It’s All Over Now, Baby Blue“.

Nicht wundern, warum die neben ihm vorgesehenen letzten Ruhestätten nicht mehr belegt werden. Der Platz bleibt den Falco-Fans vorbehalten, die sich zu jeder Jahreszeit zahlreich einfinden.

Die Glasplatte in Form eines abgebrochenen Tonträgers (CD) symbolisiert mit den Liedertiteln das Werk Falcos.Links unten steht die Signatur des Popstars. Auf der Bogenlinie sind einige seiner bekanntesten Musiktitel genannt:

Der Kommissar (1994),

Junge Römer (1984),

Rock me Amadeus (1984).

Out of the Dark (1996),

Jeanny (1985),

Ganz Wien (1981)

Im April 2014 verstarb Falcos Mutter, Maria Hölzel und wurde im Grab ihres Sohnes beigesetzt.

Seit Herbst 2011 ist die obere Glasplatte aufgrund vermutetem Vandalimsus verschwunden. Nun sind dort Blumen gepflanzt, für Kerzen stellt die Friedhofsverwaltung zu Allerheiligen einen Ablagetisch zur Verfügung.

Jedes Jahr im Frühling findet die sogenannte „Lange Nacht am Friedhof“ auf dem Wiener Zentralfriedhof statt. An Falcos Grab werden Scheinwerfer, Lautsprecher und Portraits aufgestellt. Eine Inszenierung, die Falcos exzentrischen Persönlichkeit mehr als entspricht. „Muss ich denn sterben, um zu leben?“ sang Falco in seinem Song „Out of the Dark“. „A schöne Leich“ hat er definitiv abgegeben.

KW-25-2024: highway to hell in Vienna – Day 1 of 2 – AC/DC live im Ernst-Happel Stadion, Wien, Österreich

photos: Christof Graf

Setlist

If You Want Blood (You’ve Got It)

Back in Black

Demon Fire

Shot Down in Flames

Thunderstruck

Have a Drink on Me

Hells Bells

Shot in the Dark

Stiff Upper Lip

Shoot to Thrill

Sin City

Rock ’n‘ Roll Train

Dirty Deeds Done Dirt Cheap

High Voltage

Riff Raff

You Shook Me All Night Long

Highway to Hell

Whole Lotta Rosie

Let There Be Rock (with Angus guitar solo)

Encore:

T.N.T.

For Those About to Rock (We Salute You)