2017 leistete Celine Dion einen Beitrag zum TOWER OF SONG – TRIBUTE TO LEONARD COHEN-Festival. Das dazugehärige Video lies Cohens Sohn Adam aus YOUTUBE entfernen.
Vereinzelt findet man dennoch snippets davon im Netz…
2017 leistete Celine Dion einen Beitrag zum TOWER OF SONG – TRIBUTE TO LEONARD COHEN-Festival. Das dazugehärige Video lies Cohens Sohn Adam aus YOUTUBE entfernen.
Vereinzelt findet man dennoch snippets davon im Netz…
Saga, Nazareth, Kee Marcello plays Europe, Rock Road
150 Years Of Rock History, Kloster Lorsch
Pünktlich um 16.30 Uhr am 21.07.2024 betreten Rock Road die Bühne des Rex Opern Air in Lorsch. Die Band spielt eine Symbiose aus Blues, Classic Rock und zeitgenössischer Rockmusik. Nach einer 30minütigen Umbaupause steht Kee Marcello, der ehemalige Gitarrist der schwedischen Hard-Rock-Band Europe, die Mitte der 80er Jahre mit Songs wie „The Final Countdown“, „Rock The Night“ oder „Open Your Heart“ international bekannt wurden, im Scheinwerferlicht des Geschehens. Dem Publikum auf dem festivalfreundlichen Gelände unterhalb des Klosters wird schnell bewusst, dass dieser Sonntag in besonderer Erinnerung bleiben wird, denn gegen 19.30 sind es die Musiker um die schottische Hard Rock-Legende Nazareth, die einen weiteren Gang zulegen. Auch wenn der 2023 verstorbene Frontmann Dan McCafferty nicht mehr dabei ist, gehören Nazareth auch mit dem neuen Sänger Carl Sentance einfach zu den ganz Großen ihres Genres. Als sie Klassiker wie „This Flight Tonight“, „Expect No Mercy“, „Hair Of The Dog“ oder „Morning Dew“ spielen, fühlt sich das Lorscher Publikum auf der gut besuchten Klosterwiese nicht nur in die wilden 70er Jahre zurück entführt, sondern erlebt eine Band, die immer noch live mit ihrer Spielfreude überzeugt. Auch wenn nur noch Bassist Pete Agnew als einziges Original-Mitglied 2024 mit dabei ist, hält dieser den Mythos von Nazareth authentisch am Leben. „Love Hurts“ beendet das knapp 70 minütige Set, nachdem auch Gitarrist Jimmy Murrison und Pete Agnew`s Sohn Lee Agnew (am Schlagzeug seit 1999) ihre Soli absolviert hatten. Ab 21.00 taucht die Lorcher Abendsonne das Festivalgelände und die Klosterruine in ein Rotblau, das perfekt zu den ersten Klängen („Ice Nice“) von der kanadischen Prog Rock-Band Saga passt. Danach folgen 16 weitere Songs aus dem großen Repertoire von 22 Studio- und 9 Live-Alben. Die Band hat sich musikalisch ihre Energie bewahrt und Sadlers Stimme ist nach wie vor dynamisch und kraftvoll. Klassiker wie „Humble Stance“, „Don`t Be Late (Chapter 2)“ oder das als erste Zugabe zu hörende „Wind Him Up“ stellen das einmal mehr unter Beweis. Aber auch Songs wie „Framed“, „Conversations”, „Amnesia” oder „Tired World (Chapter 6) weiß Sadler an Keyboards, an der Gitarre oder einfach nur am Mikrofon, das Publikum immer wieder begeisternd, in Szene zu setzen. Nach knapp zwei Stunden ist Schluß und das Lorcher Publikum erlebte ein rundum perfekt organisiertes Open Air. Im Herbst gibt es weitere Tourdaten der „It Never Ends“-Tour 2024 von Saga.
photos : christof graf
review coming soon
GERMAN & ENGLISH – REVIEW:
„It`s time To Sing A Leonard Cohen – Song“ – Concert Review :
Rufus Wainwrightat Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe, Germany
By Christof Graf
Konzerte des kanadischen Sängers, Komponisten und Songwriters Rufus Wainwright sind stets auch Andachten, da man nicht nur auf sein virtuoses Klavierspiel, auf seine voluminöse Stimme, sondern eben auch auf gesungene und zwischen den Lieder gesagte Worte achtet. Alles ist von höchster Qualität: das Liedgut, der Steinway-Flügel, das Licht, der Sound und der Anzug von Rufus Wainwright. Wainwright liebt die Inszenierung seiner selbst und dazu gehören die ersten drei Lieder („Agnus Die“, „Montauk“ und „Vibrate“) an den Tasten und die zwei darauffolgenden „Sanssouci“ und „He Loved (from Hadrian)“) an den Saiten. Schnell wird einmal mehr deutlich, wie sehr Wainwright Pop und Klassik miteineinander zu verschmelzen weiß. Ein Grund wohl auch, warum die Kuratoren des „Zeltivals“, – eine Kultursommer-Veranstaltung des Karlsruher Tollhauses – schon seit Jahren um einen Auftritt des Kanadiers buhlen. Im 40. Jubiläumsjahres des Zeltival war es dann soweit, Wainwright sagte zu, erzählt Sebastian Bau, Sprecher des Zeltival.
In der Hitze eines heißen Juli-Sommertages weiß das Publikum dies zu schätzen. Der Konzertsaal ist ausverkauft und feiert Wainwright für seine Melange aus manchmal gekünstelt wirkendem, manchmal nur theatralisch wirkendem Drama. Dieser weiß die Begeisterung mit einer Einladung zur Reise durch sein musikalisches Hourvre zu belohnen. Er stellt Klassiker wie „Gay Messiah“ ebenso vor wie Auszüge seiner Opern („Ready For Battle“) vor. „I made my second opera. I love saying this. ‘second opera’“, gibt sich Wainwright eloquent, sympathisch aber auch selbstironisch redselig. “It was all very artistic and a financial disaster. Which is pretty much my thing.” Wainwright stellt auch einen „Old Song (Early Morning Madness)“ betitelten neuen Song vor. Dann greift er zur Gitarre und ruft: „It`s Time To Sing A Leonard Cohen Song“ und interpretiert „So Long Marianne“ mit derart kraftvoller Stimme und Vehemenz, als würde er sagen wollen, hätte nicht Leonard Cohen diesen Song geschrieben, hätte er ihn selbst komponiert. Was nicht alle wissen: Rufus Wainwright ist der Vater von Leonard Cohens Enkelin Viva. Rufus Wainwright war vor seiner Ehe mit seinem Mann dem Deutsch-Amerikaner Jörn Weisbrodt mit Cohens Tochter Lorca Cohen liiert und bekam mit Lorca die gemeinsame Tochter Viva (13).
Nach dem Cohen-Tribute folgt „Poses“, der Titelsong seines zweiten Studioalbums aus dem Jahre 2001. Dieses Lied steht für Wainwrights Kunst, metaphorischeTexte in umgängliche Melodien zu verpacken. „Cigarettes and Chocolate Milk“ ist ein zweiter Song vom „Poses“-Album und der letzte vor der Zugabe. Gerade mit diesen beiden Songs wird deutlich, dass Rufus Wainwright Musik gerne für die ganz große Bühne schreibt: tief, dynamisch und imposant.
Die erste Zugabe ist „Going To A Town“, bei der er „I’m so tired of you America“ singt und auf das da kommende Wahlkampfszenario im Herbst 2024 in den USA hinweist. Danach folgt ein zweites Leonard Cohen-Cover: „Hallelujah“. Diesen hat er schon in mehrfachen flashmob-Versionen zum besten gegeben und auch beim Karlsruher Zeltival 2024 weiß er damit, sein Publikum zum andächtigen Zuhören und gleichzeitigem begeisterten Mitsingen zu animieren. Sein Vollbart ist einem grauen Kotelettenschnurbart gewichen, seine elegante Erscheinung ist geblieben. Seine Präsenz ist auch ohne Begleitband oder Orchester immens. Rufus Wainwright liebt dramatische Theatralik mit Tiefgang und Chic und intoniert mit „La Complainte De La Butte“ als letzten Song noch ein Cover von Jean Renoir in der Tradition seiner gewohnt vornehm, feingeistig, beeindruckenden Art. Da Capo, Rufus Wainwright.
Setlist at Kulturzentrum Tollhaus, Karlsruhe, Germany, 11th of July 2024
Encore: