KW-09-2019: Die Moderne trifft das Mondäne – Heute ist BANSKY`s „LOVE IS IN THE BIN“ zum letzten Mal in Baden Baden zu sehen.- Ein kleiner Gang durch die Austellung im Frieder Burda Museum

Heute ist BANSKY`s „LOVE IS IN THE BIN“ zum letzten Mal in Baden Baden zu sehen

Das Museum Frieder Burda präsentiert das kürzlich bei Sotheby‘s in London versteigerte von einer europäischen Sammlerin erworbene Banksy-Werk „Love is in the Bin“ im Februar 2019 erstmalig der Öffentlichkeit. Die Arbeit wird vier Wochen vom 05.02.2019 bis 03.03.2019 zu sehen sein und von einer Gesprächsrunde begleitet. Detaillierte Informationen folgen.

Fotos: Christof Graf

 

Seit Bestehen der Konzept-Kunst hat es immer wieder künstlerische Versuche gegeben, die eigene Existenz des Kunstwerkes zu verflüchtigen oder gar zu zerstören und damit seinen materiellen Wert zu unterminieren oder in einen anderen Wertkontext zu transferieren. Mit Banksys sich selbst zerstörendem Bild „Girl with Balloon“ von 2006 hat diese künstlerische Strategie zweifellos einen neuen, radikalen Höhepunkt erreicht, der entsprechend global für Aufsehen sorgte. Von 0 auf 100 ist die Arbeit zu einem der international bekanntesten Bilder avanciert – und das in einer Welt, die von Bildern geradezu überflutet ist.
Dem vom Museum Frieder Burda entwickelten Konzept einer angemessenen Präsentation und Inszenierung ist es zu verdanken, dass unter vielen Interessenten weltweit Baden-Baden nun den „Zuschlag“ für eine erstmalige Ausstellung bekommen hat. Hierbei kam auch die bereits 2014 unter Beweis gestellte Kompetenz im Umgang mit Urban Art im Kontext einer großen JR- Präsentation in Stadt und Museum zum Tragen.

„Wir erwarten ein großes Interesse, auch gerade von jungen Menschen und Banksy-Fans. Gleichzeitig wollen wir aber nicht der Versuchung verfallen, die Arbeit wie eine Trophäe zu platzieren. Dies wäre sicherlich auch nicht im Sinne ihres Urhebers. Wir folgen vielmehr seinem Ansatz einer konsequenten Demokratisierung der Kunst und diskutieren gerade, wie wir das Werk möglichst vielen Menschen zugänglich machen können“, so Henning Schaper, Direktor des Museum Frieder Burda.
Die Strategien des Kunstmarktes zu torpedieren – und gleichzeitig ihre Dynamik zu beflügeln: Eine begleitende Gesprächsrunde soll sich zudem dieser grundsätzlichen Fragestellung, der subtilen Strategie Banksys widmen. An ihr werden u.a. Elke Buhr, Chefredakteurin Monopol, der Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich sowie der Banksy-Experte Ulrich Blanché teilnehmen.
Frieder Burda selbst über das Projekt: „Ich freue mich sehr, ein so spannendes und außergewöhnliches Werk in unserem Haus präsentieren zu können und den kritischen Kunstdiskurs weiterzuverfolgen.“
Die geplante Inszenierung im Museum fokussiert ganz auf das Bild, die neue globale Ikone, zugleich versucht sie in konzentrierter Form die Hintergründe und Intentionen im Werk Banksys plausibel zu machen – sowie auch die Bedingungen in einer Kunstwelt zu hinterfragen, die eine solche Entwicklung, ja Wertexplosion überhaupt erst möglich macht. Die Einlassbedingungen werden – konsequent an Banksys eigenen Überzeugungen orientiert – so gestaltet sein, dass der Besuch vielen Menschen möglich sein wird.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, 10 – 18 Uhr

 

 

BANKSY-BILD „LOVE IS IN THE BIN“ IN BADEN-BADEN
Das Museum Frieder Burda zeigt das kürzlich bei Sotheby‘s in London versteigerte Banksy-Werk „Love is in the Bin“ vom 5. Februar bis 3. März 2019 erstmalig der Öffentlichkeit. Am 7. Februar findet ein Vortrag des Banksy-Experten Ulrich Blanché statt. Am 14. Februar folgt eine Gesprächsrunde zum Thema Banksy. Im Anschluss an die Präsentation in Baden-Baden geht das Werk in die Staatsgalerie Stuttgart.
„Unser Wunsch zur Präsentation der Arbeit war stets verknüpft mit den Überlegungen zum Angebot von ergänzenden Veranstaltungen, die sich kritisch, informativ und fundiert mit dem einmaligen Vorfall auseinandersetzen“, so Henning Schaper, Direktor des Museum Frieder Burda. Das Museum konnte hierfür hochkarätige Experten finden. Gemeinsam versuchen sie, die Logik im Schaffen des anonymen Künstlers zu ergründen und für das Publikum transparent zu machen – und vor allem zu diskutieren, welchen Impact das Werk auf den aktuellen Kunstbetrieb und -markt haben wird.
Charity-Aktion statt Eintritt
Banksys neues Kultbild „Love is in the Bin“ wird parallel zur aktuellen Ausstellung „Die Brücke“ in einem separaten Kabinett des Museum Frieder Burda gezeigt. Neben vertiefenden Hintergrundtexten zum Künstler und zur Entstehungsgeschichte des Werkes werden in Kurzfilmen Banksy selbst vorgestellt sowie die Vorgänge rings um die Auktion in London rekapituliert, bei der das Bild geschreddert wurde.
Das Museum gewährt bewusst freien Zugang zum Banksy-Kabinett, um Banksys Ideal eines demokratischen und unlimitierten Kunsterlebnisses gerecht zu werden. Es bittet aber alle Besucher um einen freiwilligen Spendenbeitrag für ein gemeinsam mit der Stadt Baden-Baden initiiertes Projekt, das – im Sinne von Banksys sozialem Engagement – die Bildung und Integration junger Flüchtlinge gezielt und nachhaltig fördert. Dazu wird eine entsprechende Spendenbox im Museum aufgestellt.
Das Banksy-Werk geht nach der Premiere in Baden-Baden als Dauerleihgabe in die Staatsgalerie Stuttgart und wird dort längerfristig im Kontext der Sammlung präsentiert. Henning Schaper: „Die Verbindung von Baden-Baden und Stuttgart stellt wieder einmal unter Beweis, wie stark die Kunstregion im Südwesten Deutschlands ist und wie eng die Netzwerke hier geknüpft sind. Wir gratulieren dem Museum zur dauerhaften Möglichkeit einer Präsentation.