Gehören Mega-Veranstaltungen im Jahr 2020 der Vergangenheit an? – 1993, als Leonard Cohen beim #Rock_am_Ring Festival auftrat, war die Welt noch in Ordnung, oder? (Photo: (c) christof graf); Photo takenfrom the book:

Zen & Poesie – Das Leonard Cohen Lexikon Band 3: The Cohenpedia – Series Vol. 3 – Leonard Cohen Live On Stage – Tourneedaten, Setlists & Spoken Words 1957 – 2013“ (Deutsch/Englisch) Taschenbuch – 4. April 2020; ISBN: ISBN 978-3-945329-17-7

Bis vergangene Woche fanden noch (fast) alle Veranstaltungen wie z.B. Sportveranstaltungen und Konzerte in Deutschland wie geplant statt. Mutmaßungen darüber, daß diese schon viel früher zum Zeitpunkt der Ausbreitung des Corona-Virus vor etwa 6 Wochen abgesagt hatten sollen, sind nun obsolet. Seit Mittwoch werden nun in einigen Bundersländern „größere“ Veranstaltungen ab 1000 Besuchern abgesagt und bis auf weiteres ausgesetzt.

Mutmaßungen über die wirtschaftlichen Auswirkungen wurden zunächst in den Vordergrund gestellt, jetzt stehen gottseidank Sicherheit, Gesundheit, Für- und Vorsorge im Vordergrund. Mutmaßungen über die Sinnhaftigkeit dieser „Einschränkungen“ sind ebenso obsolet, da nicht zielführend und lösungsorientiert. Fragen wie, was ist mit Veranstaltungen, bei denen z.B. 989 Besucher erwartet werden oder dürfen S-Bahnen Vorstadtpendler in die Metropolen transportieren, werden nicht hinreichend beantwortet.

Für die Event-Branche wird das Jahr 2020 ein Deseaster. Allein die Musik-Branche macht fünf Milliarden Euro Umsatz im Jahr, der damit einhergehende Musiktourismus ungefäher das Doppelte.

Etwa 123 Millionen Tickets für Konzerte und sonstige Veranstaltungen sind im letzten Jahr verkauft worden. Dies wird 2020 nicht mehr passieren. #Rock_meets_Classic-Konzerte wurden diese Woche schon abgesagt. Und was wird mit den Mega-Festivals im Sommer? „South-Side“-, „Hurricane“- oder Rock am Ring/ Rock Im Park, die Guns `n`Roses-Open Airs oder die gesamte bereits ausverkaufte Rammstein-Open-Tournee? Who knows?

Einnahmen sind für Künstler genauso wie für die ca. 250 deutschen Veranstaltungsagenturen und die davon profitierenden Branchen zunächst einmal gefährdet. Die, die auf den Cash-Flow ihrer Veranstaltungen angewiesen sind, werden die Krise als erste spüren.

Natürlich würden auch die Künstler erheblich von einer solchen Maßnahme betroffen sein, ebenso wie alle Dienstleister. Auch die Städte und Gemeinden und deren Hotels und Restaurants profitieren ja ganz erheblich von Musikreisen. Der Musiktourismus erwirtschaftet zusätzliche rund fünf Milliarden Euro pro Jahr. Alle diese Einnahmen wären bei Konzertabsagen aufgrund einer Corona-Epidemie bedroht. Hysterie ist nicht angesagt, nach guten Jahren folgen schlechte und nach schlechten wieder gute. Waschen wir uns bis dahin die Hände, halten wir etwas Abstand und passen wir auf uns einfach auf.

Mehr Infos (stand 12.03.2020):

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