1991 sind MILVA das deutsche Lied „Die Gedanken sind frei“.
1976 sang auch Leonard Cohen „Die Gedanken sind frei“ live in Konzert: 25. April 1976, Frankfurt, Deutschland, Jahrhunderthalle
Info taken from Vol. 3 of THE COHENPEDIA SERIES – ZEN & POESIE
Er sang den Song fast bei jedem der 1976er Konzerte.
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GERMAN/ ENGLISH
Die Gedanken sind frei ist ein deutsches Volkslied über die Gedankenfreiheit.
Um 1780 wurde der Text zum ersten Mal auf Flugblättern veröffentlicht. Im Zeitraum zwischen 1810 und 1820 entstand die Melodie dazu, und das Lied wurde in der Sammlung Lieder der Brienzer Mädchen in Bern gedruckt. Im Jahr 1842 wurde das Lied in Schlesische Volkslieder von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Ernst Heinrich Leopold Richter veröffentlicht,[1] diese letzte Version stammt von Hoffmann von Fallersleben. Die grundlegende Philosophie ist bereits aus der Antike bekannt.Das Kernmotiv des späteren Liedtextes findet sich schon im 13. Jahrhundert unter anderem bei Freidank (Bescheidenheit, 1229).
Immer wieder war das Lied in Zeiten politischer Unterdrückung oder Gefährdung Ausdruck für die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit.
Der Vater Sophie Scholls, Robert Scholl, wurde Anfang August 1942 wegen hitlerkritischer Äußerungen inhaftiert. Sophie Scholl stellte sich abends an die Gefängnismauer und spielte ihrem dort einsitzenden Vater auf der Blockflöte die Melodie vor.
Am 9. September 1948, auf dem Höhepunkt der Berlin-Blockade, hielt Ernst Reuter vor über 300.000 Berlinern vor der Ruine des Reichstagsgebäudes seine Rede, in der er an „die Völker der Welt“ appellierte, die Stadt nicht preiszugeben. Nach dieser Rede erklang spontan aus der Menge u. a. das Lied Die Gedanken sind frei. Auch in der tagespolitischen Auseinandersetzung gegen staatliche Überwachung und Restriktion wird das Lied häufig gesungen.
1976 nahm Leonard Cohen das Lied während seiner Deutschland-Tournee in sein Programm auf.
ENGLISH-Version
The thoughts are free is a German folk song about freedom of thought.
Around 1780, the text was published for the first time on leaflets. Between 1810 and 1820, the melody was created, and the song was printed in the collection Of Songs of the Brienz Girls in Bern. In 1842 the song was published in Silesian folk songs by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben and Ernst Heinrich Leopold Richter,[1] this last version was by Hoffmann von Fallersleben. The basic philosophy is already known from antiquity. The core motif of the later lyric can be found as early as the 13th century in Freidank (Bescheidenheit, 1229).
Time and again, in times of political oppression or danger, the song was an expression of the longing for freedom and independence.
The father of Sophie Scholl, Robert Scholl, was imprisoned at the beginning of August 1942 for hitler-critical remarks. Sophie Scholl stood at the prison wall in the evening and played the melody to her father, who was imprisoned there, on the recorder.
On 9 September 1948, at the height of the Berlin blockade, Ernst Reuter gave his speech to more than 300,000 Berliners in front of the ruins of the Reichstag building, in which he appealed to „the peoples of the world“ not to give up the city. After this speech, the song The Thoughts are free sounded spontaneously from the crowd. The song is also often sung in the daily political debate against state surveillance and restriction.
In 1976, Leonard Cohen included the song in his program during his tour of Germany.
Quellen/ Sources
Hoffmann von Fallersleben, Ernst Heinrich Leopold Richter: Schlesische Volkslieder mit Melodien. Breitkopf und Härtel, Leipzig 1842, S. 307 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
Cicero: Pro Milone, XXIX, 79: „Liberae sunt […] nostrae cogitationes.“ („Unsere Gedanken sind frei“).
gedanc, II, 5.. In: Georg Friedrich Benecke, Wilhelm Müller, Friedrich Zarncke: Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Leipzig 1854–1866, Band 1, Sp. 354b–357a
Walther von der Vogelweide: ob ich mich selben rüemen sol, Lied der „Neuen Hohen Minne“
Hans Breuer (Hrsg.): Der Zupfgeigenhansl. 90. Auflage. Friedrich Hofmeister, Leipzig 1920, S. 118, uni-duesseldorf.de.
Fliegendes Blatt in Achim von Arnims Sammlung Sieben sehr schöne Neue Lieder. (Aus den Jahren um 1800). Zitiert nach: Wolfgang Steinitz: Deutsche Volkslieder demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten. Band 2. Akademie-Verlag, Berlin (DDR) 1962, S. 163 f.
Franz Ludwig Mittler: Deutsche Volkslieder. N. G. Elwert’scher Verlag, Hamburg / Leipzig 1856, Nr. 996 auf S. 660, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Zweite, mit einem Quellenverzeichniss vermehrte wohlfeile Ausgabe. Verlag von Karl Theodor Völcker, Frankfurt am Main 1865, Nr. 996 auf S. 660, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Achim von Arnim, Clemens Brentano (Hrsg.): Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder. 3. Band. Mohr und Zimmer, Heidelberg 1808, S. 38–40, deutschestextarchiv.de.
Werner Milstein: Mut zum Widerstand: Sophie Scholl – ein Porträt. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2003, ISBN 3-7975-0056-4.
Hermann Vinke: Das kurze Leben der Sophie Scholl. Maier, Ravensburg 1980, ISBN 3-473-35222-5, S. 112.
Malte Lehming: McCarthy in Deutschland. In: Der Tagesspiegel. 11. Januar 2011; abgerufen am 30. April 2012.
Graf, Christof: Partisan der Liebe, Köln, 1996
Graf, Christof: Zen & Poesie – Das Leonard Cohen Lexikon Vol. 1-5, Saarbrücken, 2021