KW-28-2021: Chapo hats wieder getan. CD-Tip der Woche, heute rausgekommen: Die neue von Roger „Chappo“ Chapman : Life In The Pond

Life In The Pond (Ruf Records/Chappo Music) erscheint zwar nach einer langen Abwesenheit vom Studio, doch der inzwischen 79-jährige Chapman ist sehr produktiv geblieben. Ganze zwölf Jahre nach der gefeierten Raritätensammlung Hide Go Seek bringt Life In The Pond den Veteranen mit einigen alten Weggefährten zusammen – darunter sein ehemaliger Family-Kollege John „Poli“ Palmer, der als Mitkomponist und Produzent tätig war. Musikalisch stellt Life In The Pond den Zusammenhang zwischen all seinen Ur-Einflüsse her.
Im Jahr 1979 beginnt mit dem Album Chappo schließlich die Solokarriere. Mehr als vier Jahrzehnte später führt er nun mit Life In The Pond die Fäden zusammen – auch dank Songbeiträgen von John „Poli“ Palmer und eines fantastischen Gastauftritts seines langjährigen Kollegen Geoff Whitehorn an der Gitarre. Nachdem das Album mit dem tiefen Groove, dreckigen Gesang und heftigen Bläsern von „Dark Side Of The Stairs“ los geht, rufen Songs wie das hypnotische, siebenminütige Epos „Nightmare #5“ und die dystopische Soul-Funk-Nummer „Rabbit Got The Gun“ eine breite Palette an Stimmungen hervor. „Having Us A Honeymoon” eröffnet mit einem kleinen Fetzen aus dem Hochzeitsmarsch von Mendelssohn und endet als ein von Honky-Tonk-Piano begleitetes Singalong. Am anderen Ende des Spektrums steht das überraschend ruhige „Lavender Heights“, bei dem Chapman ganz auf seine Stimme setzt – dezent begleitet von Keyboard und Streicher – um menschliche Wärme und Zärtlichkeit zu vermitteln. Keine Frage: Seine Texte haben Biss. Doch der Song “Naughty Child”, der das Album abschließt, zeigt, dass Chapman auch mit 79 Jahren seinen Idealismus nicht verloren hat. „When the world was young and foolish“, singt er. „When the world was running wild…“ Mit Life In The Pond erhebt er seine Stimme erneut und schafft damit große Kunst. „Ich bin Poli sehr dankbar, dass er mir diese Plattform geboten hat“, sagt er. „Ich glaube, wir haben echt eine tolle Leistung vollbracht.“

Fast vor 20 jahren entstand dieses Foto, das mir dieser tage mein Freund Christian Hanelt zuschickte. 1991 trafen wir Roger Chapman zum Interview für das 1. Völklinger Open Air 1991. Das Treffen fand in St. Ingbert statt. Thanks for the Shot, ich wußte gar nicht, daß das Foto existiert.