KW-25-2022: Music Nights 2022 – Erfolgreicher Start in neue Event-Kultur – Rock & Pop auf dem Paradeplatz in Blieskastel – Die Stadt in der Toscana des Saarlandes – Von Accept bis Heinz-Rudolf-Kunze

“Music Nights” mit Accept & Benediction u.a.

Blieskastel (Saar), Paradeplatz (text & Fotos: Christof graf)

Die Event-Kultur hat einen neuen Paradeplatz. Und den gibt es im saarländischen Blieskastel, das Herz der sogenannten „Toscana des Saarlandes“. Inmitten der Altstadt gelegen wurde er zur Pilgerstätte von Fans der deutschen Heavy Metal Teutonen „Accept“ und den legendären Death Metal Heroen „Benediction“ aus dem britischen Birmingham. Das neu etablierte Musik-Festival präsentierte am letzten Juni-Wochenende 2022 freitags frivolen Pop mit Milow, samstags gediegenen Deutschrock mit Heinz-Rudolf Kunze und sonntags harte Riffs eben mit „Accept“ und „Benediction“.

Letztere zogen knapp 2000 Metal-Begeisterte im barocken Altstadt-Areal an. Mit dem neuen Album „Scriptures“ (2020, Nuclear Blast) im Gepäck wußte der 2019 wieder eingestiegene Kultsänger Dave Ingram die metalausgehungerte Gemeinde von Beginn des ca. 60 Minuten-Sets in Bann zu ziehen. Nasch dem Intro von „Divine Ultimatum“ folgten schnell Songs wie „Iterations Of I“ und „Scriptures In Scarlet“ vom neuen Album. Später gab es noch das fulminante „Stormcrow“ und einige Klassiker der Vorgängeralben, der 1989 gegründeten Band.

Nach einer knappen halben Stunden Umbaupause war es Zeit für das Flaggschiff des deutschen Heavy Metal „Accept“. Mit dem Opener „Zombie Apocalypse” zeigte die Metal-Posen geübte Gitarrenfront um Uwe Lulis, Wolf Hoffmann und Philip Shouse, wo der Hammer hängt. Hardrock schnell gespielt, gepaart mit der Stimme eines Rockshouters. Songs wie „Overnight Sensation”, in dem sich die Band über talentfreie Influencer lustigmachen oder Songs wie “Restless and Wild” oder “Fast As A Shark” sind Vorboten für den Song, der für das brachiale Soundgewitter von „Accept“ steht: „Teutonic Terror“. Als wäre er und seine Stimme nie älter geworden, veredelt der us-amerikanische Gitarrist und Sänger Mark Tornillo, der seit 2009 nach dem Ausstieg von Udo Dirkschneider am Mikro steht, jeden Song des 90 Minuten Sets. Im Mittelpunkt standen Songs aus „Too Mean To Die“, dem 16. Studioalbum der deutschen Heavy-Metal-Band, das mitten in der Pandemie 2021 herauskam. Die Soli der Songs sind teutonisch gut und schnell gespielt, die Riffs vorantreibend und der Reibeisengesang von Tornillo schweißt das musikalische Metall zusammen. Am Ende waren Veranstalter, Publikum und Künstler glücklich, dass das anziehende Gewitter nicht schlimmer ausfiel und die Blieskasteler „Music Nights“ erfolgreich zu einem neuen Festival-Format wurden. Man darf auf 2023 gespannt sein.