#unanswered_questions_about_Leonard_Cohen (9): – War Leonard Cohen im Krieg ? – Ja, 1973 im Yom Kippur Krieg in Israel – Aus dieser Geschichte soll nun ein Film entstehen.

Leonard Cohen hatte Israel mehrfach besucht, zum ersten Mal 1960. Doch kaum ein Besuch sorgte so nachhaltig für Beachtung wie der mitten im Jom Kippur-Krieg 1973. Was damals geschah, hielt der israelische Journalist Matti Friedman in einem Buch „Who by Fire: Leonard Cohen in the Sinai“ fest, das im April 2022 erschien.

„Als Cohen im Oktober 1973 vom Ausbruch des Jom-Kippur-Krieges hörte, flog er nach Tel Aviv mit dem Wunsch, irgendwie zu helfen. Einen konkreten Plant hatte er offenbar nicht, er fühlte sich aber dem Überleben des jüdischen Volkes verpflichtet. Eventuell könnte er ja in einem Kibbutz arbeiten. In einem Café auf der Dizengoff-Straße in Tel Aviv traf er auf den israelischen Sänger und Cohen-Fan Oschik Levi. Der machte ihm den entscheidenden Vorschlag, vor den Soldaten an der Front zu singen.

Zwei Monate im Sinai unterwegs

Nach einigem Zögern, weil Cohens Musik eher melancholisch und nicht gerade aufmunternd wirkt, stimmte der Singer-Songwriter zu. Und so tourte Cohen zwei Monate lang durch den Sinai, das Duo spielte bis zu acht Mal täglich vor den Einheiten der israelischen Armee. Zu jener Zeit entstand unter anderem ein Foto, auf dem Cohen bei einem Auftritt bei Soldaten irgendwo in der Nähe des Suez-Kanals zu sehen ist. Direkt neben ihm ist Ariel Scharon zu erkennen, damals General und später israelischer Premierminister.

In jener Zeit entstanden auch bekannte Lieder Cohens, darunter ist einer seiner berühmtesten Songs: „Lover, Lover, Lover“. Den Text habe er in einigen der ruhigeren Momente auf dem Sinai auf ein Stück Papier gekritzelt und dort auch erstmals öffentlich gesungen, berichten Zeitzeugen. In der letzten Strophe heißt es: „And may the spirit of this song, may it rise up pure and free. May it be a shield for you, a shield against the enemy.“ (Möge sich der Geist dieses Liedes rein und frei erheben. Möge er dir ein Schild sein gegen den Feind). Auch das Stück „Who By Fire“ war auf dem Album „New Skins for the Old Ceremony“, das im folgenden Jahr erschien. Der Liedtext war beeinflusst von seinem Israel-Besuch während des Jom-Kippur-Krieges.“

Quelle: https://www.israelnetz.com/leonard-cohen-in-israel-truppen-besuch-wird-als-serie-verfilmt/