KW-32-2023: #Kraftwerk 2023 – Einziges Konzert in Deutschland 2023 vor dem Karlsruher Schloss – 16.000 feiern die Pioniere des Electro Pop

Barockschloss meets Electro-Rock, so könnte man das Ausnahmekonzert am 12. August 2023 im Schlossgarten in Karlsruhe etikettieren. Das einzige Deutschland-Konzert 2023 von #Kraftwerk wurde auch zu einer einzigartigen Show. 16.000 pilgerten am 12. August zu #Kraftwerk. Während die vier Musiker von #Kraftwerk auf dem Balkon des Karlsruher Schlosses in Stellung gehen, projizieren 16 Hochleistungsbeamer, die Multimedia-Show zum zweistündigen Konzert auf die 170 Meter breite Schlossfassade.

Im Zusammenspiel von Musik und Performance-Kunst kreieren #Kraftwerk auf und vor dem Karlsruher Schloss ein Gesamtkunstwerk. Das einzigartige Projekt geht auf die langjährige künstlerische wie freundschaftliche Verbundenheit zwischen #Kraftwerk-Gründer Ralf Hütter und Peter Weibel, dem künstlerisch-wissenschaftlichen ZKM-Vorstand zurück. So ist das Konzert auch ein würdiger Abschied von und für Peter Weibel, der nach 24 Jahren prägender Tätigkeit am ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) am 1. März 2023 verstorben ist. Bis kurz vor seinem Tod haben Peter Weibel und #Kraftwerk-Gründer Ralf Hütter am Konzept für diese Multimedia-Performance gearbeitet.

Zuletzt traten #Kraftwerk zum 25-jährigen Jubiläum des ZKM im September 2014 in Karlsruhe auf – die drei Konzerte in den ZKM-Lichthöfen waren direkt ausverkauft. Schon zur Eröffnung des ZKM im Hallenbau am 18. Oktober 1997, waren #Kraftwerk ebenfalls zu Gast. 2023 war das „Schloss-Konzert“ eine Performance, die mit keinen sonstigen #Kraftwerkkonzerten zu vergleichen ist. 3-D-Projektionen ins Publikum fehlten gänzlich, eine Bühne gab es ebenso wenig, dafür ein Balkon und die Schlossfassade, auf die die legendären Film-Projektionen geworfen wurden. Besonders imposant, das Zahlenspiel bei „Computerwelt“, die „Mensch-Maschine“ und natürlich „Die Roboter“.

Organisatorisch (Durcheinander beim Einlass, unfreundliches wie inkompetentes Security-Personal) ist da bestimmt in Sachen Qualität noch viel Luft nach oben, konzerttechnisch allerdings, war das mit 20 Minuten Verspätung begonnene Zwei-Stunden-Konzert außergewöhnlich bis sensationell gut.

Kraftwerk unternehmen eine Zeitreise in zwei Richtungen. Überdimensional große Ziffern in Neongrün, grellgelbe Atom-Symbole, eine Fahrt über die Autobahn, mit Models der 50er/ 60er Jahre über den Laufsteg oder der Blick aus einem Raumschiff bebildern dröhnende Synthesizer-Beats und eine verzerrte menschliche Stimme. Die Darbietung von Kraftwerk-Mitgründer Ralf Hütter und seinen Kollegen wenige Tage  vor seinem 77. Geburtstag war nicht nur Reise durch die Kraftwerk-Musikgeschichte, sondern auch Musikgeschichte selbst. Keine andere Band war stilprägender für Elektro, Synthiepop, Minimal und Techno-Musik. Diesen musikalischen Beweis lieferten das einzige von der Ursprungs-Besetzung verbliebene Mitglied Ralf Hütter & Co. in Karlsruhe auch über 50 Jahre nach ihrer Gründung einmal mehr.

Setlist:

Nummern / (Computerwelt)/ It’s More Fun to Compute / (Heimcomputer) /Spacelab/ Ätherwellen / (Tango) /Die Mensch-Maschine/ Electric Café/ Autobahn/ Computer Liebe/ Das Model/ Neonlicht/ Geigerzähler / (Radioaktivität) Tour de France 1983 / (Prologue / Tour de France Étape 1 / Chrono / Tour de France Étape 2)/ Vitamin/ Trans-Europa Express / (Metall auf Metall / Abzug) / Die Roboter/ Planet der Visionen/ Boing Boom Tschak / (Techno Pop / Musique Non-Stop)