1)           „We Came as Romans“ eröffnen die Volcano-Stage.

Unter dem Damoklesschwert der Natur

Rock am Ring 2016: Drohende Unwetter bescheren vorzeitiges Ende

von unserem Mitarbeiter

CHRISTOF GRAF

Mendig. Rock am Ring 2016. Das erste Mal in der 31jährigen Geschichte des dienstältesten Rock-Festivals Deutschlands standen nicht die Künstler und deren Musik im Mittelpunkt des Geschehens. Bei der 31. Auflage des Ausnahme-Festivals,  das erstmals vorzeitig beendet wurde, war es die Natur, die im Fokus stand und das Schwert Damokles über das Mega-Event hielt.

Eigentlich hätten „Black Sabbath“ das Finale des dreitägigen Rock-Spektakels am Sonntagabend bestritten. Eigentlich hätten knapp 90 Bands, auf vier Bühnen an drei Tagen auftreten sollen.  Aber zu all dem kam es – erstmals – nicht.

Schon im Vorfeld stand das seit Monaten ausverkaufte Rock-Festival mit 93.000 Zuschauern Rekordbeteiligung im wahrsten Sinne des Wortes unter einem schlechten Stern. Ganzwöchiger Starkregen verwandelte das ehemalige Flughafengelände in der Nordeifel bereits in eine Schlammlandschaft. Und auch die Festival-Opener  „We Came As Romans“ und „Larkin Poe“ am Freitagmittag fanden schon im Wechselbad von brennender Hitze und beginnendem Nieselregen statt. Danach begannen die Unwetterwarnungen. Beim Heavy-Wikinger-Rock von „ Amon Amarth“ kam sogar Ex-Warlock-Frontfrau Doro Pesch beim Song „A Dream That Cannot Be“ zum Duett auf die Bühne. Danach begann das Unwetter. 82 Besucher wurden verletzt, acht von ihnen schwer. „Zwei davon wurden erfolgreich reanimiert“, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. Die Live-Auftritte waren etwa eineinhalb Stunden lang unterbrochen.  Danach gab es ein verkürztes Programm u.a. mit Tenacious D und Volbeat . Weitere Unwetterwarnungen legten das Festival bis Samstag, 21.30 lahm, dann verkündete Veranstalter Marek Lieberberg , dass er für Sonntag keine Spielgenehmigung der Behörden erhalte, was das vorzeitige Aus von „Rock am Ring 2016“ bedeutete.

Alle restlichen Bands des Abendprogramms, allen voran die Headliner „Red Hot Chili Peppers“ traten noch bis in die Morgenstunden des dritten Tages statt. Seit 1985 kann man das Event, das sich seitdem in einem ständigen Verbesserungsprozess befindet,  mit den Worten, „alles bleibt anders“ beschreiben . „Rock am Ring“ hatte in seiner 31jährigen Geschichte schon oft mit klimatischen Widrigkeiten der Eifel zu kämpfen.  1987 gab es vor David Bowie Starkregen. 1997 schlug bei „Supertramp“ einmal der Blitz in die Bühnentechnik und die Toten Hosen spielten wie z.B. 2004 schon oft bei Gewitter. So heftig wie 2016 war es jedoch noch nie. Dieses Mal war wirklich alles anders.  Doch die Entscheidung  zum Abbruch ist richtig: Menschenleben und Sicherheit gehen vor „Rock`n`Roll“. Rock am Ring 2017 findet wieder am ersten Juni-Wochenende statt.

Fotos: Christof Graf

Bildzeilen:

2) Die Gründerinnen von „Larkin Poe“ eröffneten die „Crater Stage“ am Freitag.

3) Geländeaufnahme von Rock am Ring 2016

4)            Red Hot Chili Peppers absolvierten den Headliner-Auftritt am zweiten Tag, bevor das Festival vorzeitig endete.

5) Zu Black Sabbath`s Auftritt kam es leider nicht mehr.