KW-25-2017: Depeche Mode 2017 Frankfurt – Auf Global Spirit Tour 2017- First We Take Ma(in)nhattan – Depeche Mode zelebrierten sich gestern selbst in Frankfurt – ein Konzertbericht von Christof Graf – Neue Tourdaten im Herbst/ Winter 2017 /2018

 

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Music for the Masses

Depeche Mode zelebrieren Elektro-Pop-Rock de Luxe und sich selbst

42.000 feiern die Kultband in der Frankfurter Commerzbank-Arena

von Christof Graf

 DM-20Fotos: Christof Graf

  1. Einleitung
  2. Konzert
  3. Setlist
  4. Zusatzshows im Winter 2017/ 2018

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  1. Einleitung

Dienstag, 20. Juni 2017, 20.43 Uhr. Eine Stunde zuvor überbrückte eine Vorband die Wartezeit auf die Herren des Elektro-Pop. Knapp 40 Minuten verabschiedeten sich die namenlosen DJs wieder und die Massen, die wegen Depeche Mode gekommen waren, verdichteten sich im Infield und auf den Rängen der ausverkauften Commerzbank-Arena. Andrew Fletcher, Martin Gore und Dave Gahan betreten nach den Begleitmusikern die Bühne und beginnen mit dem Opener-Song „Going Backwards“ des aktuellen Albums „Spirit“. Dieses klingt, wie auch der Konzertauftakt recht düster, zukunftskritischer. Lediglich das Bühnenbild ist farbenfroh.

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  1. Konzert

Die Masse geht sofort ab. Das stundenlange Ausharren vor der Bühne und an den Eingängen mit teils unzumutbaren Leibesvisitationen in brütender Hitze hat ein Ende. Noch wirken die Elektro-Popper recht stoisch. Die Bühne ist noch unspektakulär in ein buntes Mosaiklicht getaucht. Die Band dagegen geht ab, als der zweite Song, „So Much Love“ anklingt. Wie ein Derwisch tänzelt Frontmann Dave Gahan von links nach rechts. Drei Video-Leinwände mit unterschiedlichem Blickwinkel des Geschehens fangen das Szenario ein. Im Bühnenhintergrund ist Anton Corbijns Video-Kunst zu sehen, der die Band in Los Angeles auf Hinterhöfen beim Spielen in Schwarz-Weiß filmte.

Bei „Barrel Of A Gun”, „A Pain That I`m Used To“ und „Corrupt“ zeigen Gahan & Co. im Angesichte ihres Arbeitsschweißes, was es heißt Elektro-Pop auch rockig wirken zu lassen. Die Masse ging ab, die Band ging ab, jetzt geht das Konzert ab, quasi von Null auf 120. Das dandyhafte Gehabe von Gahan, der sich sehr schnell seines silbernen Glitzerjackets entledigt und neuerlich Eroll Flynn-Bärtchen trägt, kommt an. Gahan gibt seine Visitenkarte als großer Performer, ja als kleiner Demagoge ab, wenn er die Masse an sich und mitreißt, Arme wie Windmühlen kreisen lässt und manchmal den kleinen Walkway ins Publikum beschreitet, um mit den Kameras zu kokettieren. Deren Kameramänner lieben es, den Frontmann auf den riesigen LED-Monitorleinwänden, mittig, links und rechts artgerecht in Szene zu setzen.

Immer wieder sind einige der Songs von Videos begleitet. Bei „In Your Room“ und später bei der zweiten Zugabe „Walking In My Shoes“ wirken die überdimensionalen kleinen Geschichten, die damit erzählt werden, wie kleine Videos zu 80er Jahre-MTV-Zeiten. Bei „Cover Me“ kommt wieder der Depeche Mode-Art Director und Video-Macher Corbijyn zur Geltung. Dave Gahan läuft bei dem Song im Video im Astronautenanzug durch Los Angeles und wundert sich. Nicht das letzte Zitat an einen große Musiker, von dem alle Depeche Modes auch Fan waren. Die Gesangsperformance lenkt ein wenig davon ab. Ein kleiner mittelgroßer Bruch und ein mittelgroßer kleiner Fehler, zuweilen mit zu viel Medieneinsatz zu arbeiten. Manchmal ist weniger mehr. Und die „Masses“ sind ja für die „Music“ gekommen, nicht fürs Publicviewing von Videos. Die Videos wirken als Zitate und Hommage an deren Anfangszeit, die Depeche Mode nicht verleugnen. Die 22 Songs inklusive fünf Zugaben umspannen die Depeche Mode-Karriere von 1983 bis 2017. Fünf Songs stammen vom neuen Album „Spirit“, der Rest wird aus neun weiteren Alben generiert. Allein von „Violator“ (1990) und „Songs of Faith and Devotion“ (1993) stammen drei Titel. Alles Songs, bei denen sich Dave Gahan wie ein Pfau aufbläst, wie es einst Freddie Mercury von Queen tat. Stolz, arrogant, kokett, selbstverliebt. Gahan lässt keine Pose, keine Attitude einer Gallionsfigur der Moderne aus.

„A Question Of Love“ wird zur ungefähren Mitte der Show erklärt und der Pfau übergibt an das nicht hässliche aber weniger im Mittelpunkt stehende Entlein in Person von Martin Gore. Nur vom Klavier begleitet schafft er es, das Publikum mit seinem charismatischen Lied wieder zu erden, bevor auch er danach bei „Home“ mit Gitarre seinem Rockerherz freien Lauf lässt.

Danach ist alles möglich, das Publikum abgekocht und die Sonne geht hinter dem Stadion und der Skyline Ma(i)nhattans themengerecht unter. Auf dagegen kommt die Frage „Where Is The Revolution“, ein neuer „Spirit“-Song. Der hat auch schon fast den Kultcharakter, wie die da noch kommenden „Everything Counts“, „Stripped“ oder „Never Let Me Down Again“. Danach sind 90 Minuten vorbei, aber Band und Publikum noch nicht fertig. Bei „Somebody“ steht noch einmal Songliferant No. 1 Martin Gore im Vorder- und Mittelgrund, wenn er den eher ruhigeren Song auf seine für ihn eher statische Art präsentiert. Der Zeremonienmeister kommt erst wieder bei „Walking In My Shoes“, „I Feel You“ und dem letzten Song „Personal Jesus“ ins Spiel und macht aus 84.000 Händen gleichförmig choreographierte Paare. In diesen letzten Minuten des fast zweistündigen Konzertes, hätten Depeche Mode aber auch ein Sauflied der Toten Hosen spielen können, jeder hätte es gut gefunden und mitgegrölt. Überrascht wie beeindruckt durfte man bei dem Tribute To David Bowie-Song „Heroes“ sein. Dabei bewies Gahan auch die Fähigkeit zur Kunst der Fremd-Interpretation.

Ich weiß nicht, wie die bisherigen Depeche Mode-Konzerte waren, dieses war seitens Künstler und Publikum emotional derart aufgeladen, als wäre daraus der Urknall und das Entstehen eines neuen Planeten geworden. Vielleicht ist es ja der, auf dem Gahan im Astronautenanzug herumläuft und einfach nur „Major Tom“ sucht.

Aber noch ist Heute nicht alle Tage. Depeche Mode kommen wieder nach Frankfurt, keine Frage. Und zwar im Rahmen ihrer Herbst Winter/ 2017/ 2018  am 24. November 2017. Dann starten Depeche Mode in der Frankfurter Festhalle eine Tour durch deutsche und österreichische Hallen und Arenen. „Music For The Masses“ eben.

  1. Setlist

Depeche Mode

Global Spirit in Frankfurt

20. Juni 2017, Commerzbank Arena   

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Going Backwards

DM-Song1-GoingSo Much Love

DM-18Barrel of a Gun

DM-36gfA Pain That I’m Used To

DM-13Corrupt

DM-2In Your Room DM-5

World in My Eyes

DM-7Cover Me

DM-31A Question of Lust

DM-30Home

DM-32dPoison Heart

DM-25bWhere’s the Revolution

DM-29Wrong

DM-26aEverything Counts

DM-34gStripped

DM-12Enjoy the Silence

DM-28Never Let Me Down Again

Encore:

Somebody

DM-26dWalking in My Shoes

DM-22„Heroes“ (David Bowie cover)

DM-10I Feel You

DM-36Personal Jesus

  1. Zusatzshows im Winter 2017/ 2018

Depeche Mode wegen überragender Nachfrage jetzt in ausgewählten ArenenGlobal Spirit Tour im November in der zweiten Runde. Hallen-Konzerte in Frankfurt, Stuttgart, Mannheim, Hamburg, Köln, Berlin, Nürnberg und Wien so die Schlagzeilen einen Tag nach dem Konzert in Frankfurt a.M.

Nach ihren erfolgreichen, ausverkauften Open-Airs, die allein in Deutschland und der Schweiz rund 500.000 Fans begeisterten, geht die Global Spirit Tour von Depeche Mode im Winter in die zweite Runde. Aufgrund der überragenden Nachfrage gibt die einflussreiche und prägende Band der modernen Musik im November 2017 und Januar 2018 Zugaben in ausgewählten Arenen. Frankfurt, Stuttgart und Mannheim sowie Hamburg, Köln, Berlin, Nürnberg und Wien sind die Stationen.

Trotz 100 Millionen verkaufter Alben und Live-Konzerten vor über 30 Millionen Fans in aller Welt haben sich Depeche Mode immer wieder neu erfunden, ohne ihre Originalität preiszugeben. Zahlreiche Künstler und Bands bezeichnen Depeche Mode als ihre Inspiration. Kritiker feiern sie nach wie vor als „bahnbrechend“, „richtungweisend“ und „an Bedeutung gewinnend“. Mit der Global Spirit Tour und der neuen CD, dem 14 Studioalbum der Band, setzen Depeche Mode ihren Weg konsequent fort, der eine Geschichte musikalischer Innovation und ungebrochener Anziehungskraft ist.

Fr 24 Nov 2017

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

Festhalle

Frankfurt

Tickets

 

Di 28 Nov 2017

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

Schleyerhalle

Stuttgart

Tickets

 

Do 30 Nov 2017

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

SAP Arena

Mannheim

Tickets

 

Do 11 Jan 2018

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

Barclaycard Arena Hamburg

Hamburg

Tickets

 

Mo 15 Jan 2018

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

Lanxess Arena

Cologne

Tickets

 

Mi 17 Jan 2018

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

Mercedes-Benz Arena Berlin

Berlin

Tickets

 

Fr 19 Jan 2018

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

Mercedes-Benz Arena Berlin

Berlin

Tickets

 

So 21 Jan 2018

Depeche Mode: Global Spirit Tour Neu

Nuremberg Arena

Nuremberg

So.,      04. Februar 2018        Wien, Stadthalle