KW-25-2015: Leonard Cohen und … Open Airs – Teil 4. – Die Open Air-Festivalsaison 2015 von Christof Graf – oder – BOB DYLAN IN MAINZ von Christof Graf – (natürlich ohne leonardcohen) – Apropos Dylan, heute am 20. Juni startet Bob Dylan`s „2015 EUROPE SUMMER FESTIVAL TOUR 2015“ im Mainzer Zollhafen.

BOB DYLAN Live in Europe 2015

– M A I N Z –  

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Foto: Christof Graf

THE 2015 EUROPE SUMMER FESTIVAL TOUR

0. MAINZ I & II (2011 und 2015)

In wieviel Städten Bob Dyaln im Rahmen seines Lebens verweilte, in welchen er im Rahmen seiner Konzerte konzertierte oder gar wie oft er in manchen Städten z.B. während seiner Neverendingtour zum wiederholten Male war, weiss er wohl nur selbst. Mainz, die rheinlandpfälzische Landeshauptstadt besuchte er im recht spät und bis dato mit 2011 und 2015 zwei Mal. Beide Konzerte fanden „open air“ statt. 2011 im Volkspark vor 8000 (Stehplätze und wenige Seitenbühnenplätze) und 2015 im Zollhafen bestuhlt vor 5000 Besuchern. 

2011 – 2015? Was war dylanmäßig seitdem passiert? Ein neues Album (Tempest), ein Tribute-Album (Das Frank Sinatra-Album Shadows On The Night) sowie weitere Folgen der Bootleg-Series und natürlich einige Konzerte: 358 Konzerte nach MAINZ I folgt mit Konzert-No. 2886 seit Beginn der Zählung der Neverendigungtouzr am 7. Juni 1988 schließlich MAINZ II.

Was war anders? Auf den ersten Blick war das Bühnendesign anders. 2011 noch mit manichäischen Auge im Bühnenhintergrund und Oscar auf der Box, nunmehr Studio-Design und Hollywood-Scheinwerfer und Beethoven-Skulpur auf der Box. Und natürlich andere Setlists.

Mainz 2015? Völlig ungewöhnlich war, dass der Beginn mit 21.00 ohnehin schon spät angtesetzt war, dann aber dennoch erst um 21.35 startete.  Mainz 2015? Das erste Konzert der Summer Europe Tour bestand nur aus 17 Songs, die ohne Intermission begannen. Zwei Tage später spielte er schon drei Songs mehr und dafür mit Pause.

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I. MAINZ 2011

BOB DYLAN Live in Mainz, Germany
Volkspark
am 25. Juni 2011

Am 25. Juni 20111 war er schon einmal „open air“ in Mainz, im Volkspark vor 8000 Besuchern.

Das Konzert war No. 2328 der The Never-Ending Tour, No. # 6 of the 2011 Summer Europe und No. 23 im Jahre 2011.

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Foto: Christof Graf

Die Band bestand aus der 21. Auflage der Never-Ending Tour Band mit Bob Dylan (vocal & keyboard), Stu Kimball (guitar), Charlie Sexton (guitar), Donnie Herron (violin, mandolin, steel guitar), Tony Garnier (bass), George Recile (drums & percussion).

 

I.I. VORBERICHTERSTATTUNG – Presse-Info 2011

Prophet und Protagonist der Popkultur

Bedeutendster Interpret der Rock-Ära

Vier Konzerte in Berlin, Dresden, Bonn und Bad Mergentheim

 Bob Dylan gilt ohne Zweifel als wichtigster einzelner Interpret der Rock-Ära, als Inkarnation einer Gegenkultur und Songschreiber des Jahrhunderts. Der Ausnahmekünstler bedeutet „für die Popmusik das Gleiche wie Einstein für die Physik“, schrieb das US-Nachrichtenmagazin Newsweek. Die zahlreichen Grammy-Auszeichnungen, auch für sein Lebenswerk, dokumentieren die globale Wirkung dieses genialen Singer/Songwriters. Der Wegbereiter der Folk- und Rockmusik, dessen Gesamtauflage mehr als 110 Millionen Tonträger beträgt, spielt im Juli vier Open Air-Konzerte in Berlin, Dresden, Bonn und Bad Mergentheim.

Bob Dylan erfand sich immer wieder neu, wandelte sich, wechselte die Richtung, tauchte ab, um dann erneut kometenhaft aufzusteigen. Dylan ließ sich nicht vereinnahmen, er bestimmte Tempo, Rhythmus und Inhalt. Er definierte mit seinen Songs Ideale, Ängste, Stimmungen von Generationen. Die Poesie seiner Texte und die Lyrik seiner Lieder verlieh ihm literarische Qualität, seine scharfe Beobachtungsgabe und sein politisches Verständnis machten ihn zum natürlichen Sprachrohr der Jugend, deren Aufbruch er in den 60er Jahren mitinitiierte und begleitete.

Dylan-Songs sind nicht nur Klassiker, sondern lebensnahe Dichtung. Viele von ihnen sind in die amerikanische Literatur eingegangen: „The Times They are A-Changin’ “, „Blowin’ in the Wind“, „Like a Rolling Stone“, „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“, „Chimes of Freedom“ – um nur einige zu nennen.

„Blowin’ in the Wind“, der wohl bekannteste Song aus der Feder des Bob Dylan, beschreibt das Lebensgefühl seiner Generation. Dieses Lied, in den frühen 60er Jahren geschrieben, von unzähligen Künstlern wie Joan Baez oder Pete Seeger interpretiert, begründete seinen Mythos. Die New York Times bezeichnete ihn als „Shakespeare des 20. Jahrhunderts“. Bob Dylan, der eigentlich Robert Allan Zimmerman heißt, in dem Dorf Duluth (Minnesota) geboren wurde und in der nahegelegenen Grubenstadt Hibbing aufwuchs, erzielte eine Wirkung wie vor und nach ihm kein zweiter Protagonist der Popkultur. Seine Texte befreiten die Rockmusik von ihrer Banalität. „Erst nachdem ich Dylanintensiv gehört hatte, achtete ich peinlich genau auf Texte, auf Aussagen“, gestand sogar John Lennon.

Bob Dylan gilt als „das Gewissen seiner Zeit, die er mit archetypischen Song-Chiffren prägte“ (Time) und für die er 1980 seinen ersten Grammy erhielt. 1993 konnte er einen Ehren-Grammy für sein Lebenswerk entgegennehmen, hielt Einzug in die legendäre „Hall of Fame“, wurde mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet und führte Regie bei cineastischen Seitensprüngen. Dylans Tourneen „werden bejubelt, als sängen Jesus und Marx gemeinsam oder seien die Beatles auferstanden“, urteilte Newsweek. Kaum ein wichtiger Musiker, der ihm nicht in irgendeiner Form Tribut zollte.

Seine erste LP bestand überwiegend aus Fremdmaterial, eine Reminiszenz an sein Idol Woody Guthrie. Eigenkompositionen, vor allem politische Botschaften, sind die Inhalte der nachfolgenden Platten, als der Vietnamkrieg und die Studentenunruhen Mitte der 60er ihren Höhepunkt erreichten. Beim Newport Folkfestival 1965 sorgte Bob Dylan schließlich für den Eklat, als er seine Gitarre elektrisch verstärkte und damit den Folkrock begründete. Seine in Platten gepresste Lyrik wurde zum Bestseller. Seitdem gilt Dylan als Prophet der populären Kultur.

Seine Memoiren „Dylan’s Chronicles – Volume 1“ waren ein weltweiter Bestseller und rangierten 19 Wochen in der „The New York Times“-Bestsellerliste. Er wurde für seine „tief greifende Bedeutung für die Populärmusik und Amerikanische Kultur“ mit einem Pulitzer-Spezial-Preis ausgezeichnet.

 

I.II. LIVEBERICHTERSTATTUNG – Setlist 2011

Rainy Day Women # 12 & 35

Don’t Think Twice, It’s All Right

Things Have Changed

Girl From The North Country

Beyond Here Lies Nothin‘ (Bob Dylan-Robert Hunter/Bob Dylan)

The Lonesome Death Of Hattie Carroll

Summer Days

Tangled Up In Blue

The Levee’s Gonna Break

Ballad Of Hollis Brown

Highway 61 Revisited

Desolation Row

Thunder On The Mountain

Ballad Of A Thin Man

Like A Rolling Stone

All Along The Watchtower

Blowin‘ In The Wind

 

I.III. NACHBERICHTERSTATTUNG 2011

DIE RHEINZEITUNG SCHRIEB:

Bob Dylan: Der Magier lässt Lieder sprechen

Mainz – Nach Schanghai und Ho-Tschi-Minh-Stadt, nach Sydney und London, nach Tel Aviv und Mailand kam Bob Dylan endlich auch nach Mainz. Und fühlte sich auf dem Volksparkgelände sichtlich wohl, genau wie 7500 Besucher.

 

DIE STUTTGARTER ZEITUNG SCHRIEB:

Bob Dylan in Mainz Der Mann mit dem Hut zieht es vor zu lieben… Der entfesselte Bob Dylan hat sich selbst und sein Publikum zwei Stunden lang mit all seiner Präsenz in einen einzigartig reichen Liederkosmos mit Sechziger-Jahre-Schwerpunkt katapultiert. Er hat der Düsternis Lebenslust abgetrotzt.

 

DIE MAINZER ALLGEMEINE ZEITUNG SCHRIEB:

Mythische Gestalt aus einer anderen Welt – Bob Dylan in Mainz …Das Bemerkenswerteste an diesem Abend aber ist, mit welcher erzählerischer Intensität Dylan seine uralten Protestsongs neu ausstellt. Überwiegt bei dem in einen Walzertakt geschnürten und kinderliedartig intonierten „The lonesome death of Hattie Carrol“ noch die Verfremdungsfreude, ist „The Ballad of Hollis Brown“ ein packendes Monument gestischen Erzählens.

 

DIE FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG SCHRIEB:

Bob Dylan in Mainz – Niemals soll der große Jahrmarkt enden

Mit dünnem Bärtchen und gestreifter Hose spielt Bob Dylan im Mainzer Volkspark unzerstörbare Lieder. Er ist in echter Spiellaune, und gibt seinem Publikum, was es sich erhofft hat: den Beweis, dass ihm keiner das Wasser reichen kann.

 

 

II. MAINZ 2015

Live in Mainz, Germany
Zollhafen Nordmole
am 20. Juni 2015

Der heutige Auftritt ist das zweite Mainzer Konzert im Rahmen von Bob Dylans Karriere. Es ist das erste Konzert der Europe-Summer Tour 2015 und 29. im Verlauf des Jahres 2015. Insgesamt ist es das 2686. Konzert im Rahmen der Neverending-Tozur seit 1988.

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II.I. VORBERICHTERSTATTUNG – Presse-Info 2015 (welche sich seit einigen Jahren nicht sonderlich ändert und stets nur geringfügig upgedatet wird)

Bob Dylan im Sommer 2015 live

Prophet und Protagonist der Popkultur

Bedeutendster Interpret der Rock-Ära

Konzerte im Juni/Juli in Mainz, Tübingen, Bamberg und Lörrach

 Bob Dylan gilt ohne Zweifel als wichtigster einzelner Interpret der Rock-Ära, als Inkarnation einer Gegenkultur und Songschreiber des Jahrhunderts. Der Ausnahmekünstler bedeutet „für die Popmusik das Gleiche wie Einstein für die Physik“, schrieb das US-Nachrichtenmagazin Newsweek. Die zahlreichen Grammy-Auszeichnungen, auch für sein Lebenswerk, dokumentieren die globale Wirkung dieses genialen Singer/Songwriters. Der Wegbereiter der Folk- und Rockmusik, dessen Gesamtauflage mehr als 110 Millionen Tonträger beträgt, kommt im Sommer zu Live-Konzerten nach Deutschland. Zwischen dem 20. Juni und 16. Juli gastiert er in Mainz, Tübingen, Bamberg und Lörrach.

Bob Dylan erfand sich immer wieder neu, wandelte sich, wechselte die Richtung, tauchte ab, um dann erneut kometenhaft aufzusteigen. Dylan ließ sich nicht vereinnahmen, er bestimmte Tempo, Rhythmus und Inhalt. Er definierte mit seinen Songs Ideale, Ängste, Stimmungen von Generationen. Die Poesie seiner Texte und die Lyrik seiner Lieder verlieh ihm literarische Qualität, seine scharfe Beobachtungsgabe und sein politisches Verständnis machten ihn zum natürlichen Sprachrohr der Jugend, deren Aufbruch er in den 60er Jahren mitinitiierte und begleitete.

Dylan-Songs sind nicht nur Klassiker, sondern lebensnahe Dichtung. Viele von ihnen sind in die amerikanische Literatur eingegangen: „The Times They are A-Changin’ “, „Blowin’ in the Wind“, „Like a Rolling Stone“, „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“, „Chimes of Freedom“ – um nur einige zu nennen.

„Blowin’ in the Wind“, der wohl bekannteste Song aus der Feder des Bob Dylan, beschreibt das Lebensgefühl seiner Generation. Dieses Lied, in den frühen 60er Jahren geschrieben, von unzähligen Künstlern wie Joan Baez oder Pete Seeger interpretiert, begründete seinen Mythos. Die New York Times bezeichnete ihn als „Shakespeare des 20. Jahrhunderts“. Bob Dylan, der eigentlich Robert Allan Zimmerman heißt, in dem Dorf Duluth (Minnesota) geboren wurde und in der nahegelegenen Grubenstadt Hibbing aufwuchs, erzielte eine Wirkung wie vor und nach ihm kein zweiter Protagonist der Popkultur. Seine Texte befreiten die Rockmusik von ihrer Banalität. „Erst nachdem ich Dylanintensiv gehört hatte, achtete ich peinlich genau auf Texte, auf Aussagen“, gestand sogar John Lennon.

Bob Dylan gilt als „das Gewissen seiner Zeit, die er mit archetypischen Song-Chiffren prägte“ (Time) und für die er 1980 seinen ersten Grammy erhielt. 1993 konnte er einen Ehren-Grammy für sein Lebenswerk entgegennehmen, hielt Einzug in die legendäre „Hall of Fame“, wurde mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet und führte Regie bei cineastischen Seitensprüngen. Dylans Tourneen „werden bejubelt, als sängen Jesus und Marx gemeinsam oder seien die Beatles auferstanden“, urteilte Newsweek. Kaum ein wichtiger Musiker, der ihm nicht in irgendeiner Form Tribut zollte.

Seine erste LP bestand überwiegend aus Fremdmaterial, eine Reminiszenz an sein Idol Woody Guthrie. Eigenkompositionen, vor allem politische Botschaften, sind die Inhalte der nachfolgenden Platten, als der Vietnamkrieg und die Studentenunruhen Mitte der 60er ihren Höhepunkt erreichten. Beim Newport Folkfestival 1965 sorgte Bob Dylan schließlich für den Eklat, als er seine Gitarre elektrisch verstärkte und damit den Folkrock begründete. Seine in Platten gepresste Lyrik wurde zum Bestseller. Seitdem gilt Dylan als Prophet der populären Kultur.

Seine Memoiren „Dylan’s Chronicles – Volume 1“ waren ein weltweiter Bestseller und rangierten 19 Wochen in der „The New York Times“-Bestsellerliste. Er wurde für seine „tief greifende Bedeutung für die Populärmusik und Amerikanische Kultur“ mit einem Pulitzer-Spezial-Preis ausgezeichnet.

Letztes Jahr erschien sein legendäres Konzert vom 16. Oktober 1992 im New Yorker Madison Square Garden unter dem Titel „The 30th Anniversary Concert Celebration – Deluxe Edition” erstmals auf DVD und Blu-ray. Ein Highlight für jeden Bob Dylan-Fan, das natürlich nur noch von einem Besuch einer seiner Live-Auftritte im Juni/Juli getoppt werden kann.

Marek Lieberberg presents

BOB DYLAN

Sa.     20.06.2015    Mainz          Nordmole

So.     21.06.2015    Tübingen       Carre Festival

Di       23.06.2015    Bamberg       Brose Arena

Do      16.07.2015    Lörrach         Stimmen Festival

 

II.II. LIVEBERICHTERSTATTUNG – Die Setlist

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. Things Have Changed (Bob center stage)
2. She Belongs To Me (Bob center stage with harp)
3. Beyond Here Lies Nothin‘ (Bob on piano)
4. Workingman’s Blues #2 (Bob center stage)
5. Duquesne Whistle (Bob on piano)
6. Waiting For You (Bob on piano)
7. Pay In Blood (Bob center stage)
8. Full Moon and Empty Arms (Bob center stage)
9. Tangled Up In Blue (Bob center stage with harp then on piano)
10. To Ramona (Bob on piano)
11. Early Roman Kings (Bob on piano)
12. Sad Songs and Waltzes (song by Willie Nelson) (Bob on piano)
13. ‚Til I Fell In Love With You (Bob center stage)
14. Tweedle Dee & Tweedle Dum (Bob on piano)
15. A Hard Rain’s A-Gonna Fall (Bob on piano)
16. Ballad Of A Thin Man (Bob on piano then center stage with harp)
(encore)
17. All Along The Watchtower (Bob on piano)

 

II.III. NACHBERICHTERSTATTUNG MAINZ II 

Krieg der drei Welten

Bob Dylan eröffnet im Mainzer Zollhafen seine Europatournee 2015 (Manuskript für DIE RHEINPFALZ)

Von CHRISTOF GRAF

Es sollte bekannt sein, dass Konzerte Bob

Dylans schon längst keine „Wie-Promote-

Ich-Mein-Aktuelles-Album“- oder gar

„Best-Of“-Konzerte mehr sind. Spätestens

seit Beginn der Neverending-Tour im Jahre

1988 konzertiert Dylan als käme er

aus einer anderen Welt. Das hat zur

Folge, dass die einen von seiner sich

ständig ändernden Performance enttäuscht

sind und die anderen schlichtweg nur darauf

warten, begeistert zu werden.

Dylans Publikum entpuppt sich schnell,

als eine Art Vertreter aus „Krieg der Welten“ nach H.G. Wells.

Die Bewohner der einen Welt suchen nach alten Klassikern,

die anderen nach Perlen im über 500 Songs

beinhaltenden Oeuvre. Es geht um selten oder noch

nie oder zumindest noch nie in dieser Art Gehörtes.

Die Bewohner der zuletzt zitierten „Welt“

wurden beim Europatourstart am vergangenen

Samstag im Mainzer Zollhafen, wenn auch mit

35minütiger Verspätung mehr als zufriedengestellt. Dylan

blieb seiner „Art“ im wahrsten Sinne des Wortes

treu und eröffnete den knapp zweistündigen

Abend mit einem wegweisenden „Things Have Changed“.

Dylan steht spätestens seit 2012 nicht mehr gerne im

Scheinwerferlicht der Bühne. Dunkles Gelb bis

fast Schwarz dominiert die Bühnenszenerie.

Dylan lässt sich mit schwarzem Hut, schwarzem Anzug

zumeist hinterm schwarzen Flügel von der

Farbe einnehmen und katapultiert zumeist neue

Fassungen alter Songs ins Gehör der knapp

5000 andächtigen Dylanpilger.

Die „andere Welt“ beginnt nach und nach zu

verstehen, was die eigensinnige Legende da

betreibt. Rapturehafte Demontage bis zur Unkenntlichkeit

bei z.B.„She Belongs To Me“ gefolgt von der

Wiederauferstehung verlorengeglaubten

Liedgutes bei z.B. „To Ramona“. Fast glasklar klingt Dylans Stimme beim

ersten Auftritt nach knapp zwei monatiger Konzertpause. Dem

einstigen rockigen Backsound seiner fünf-

köpfigen Band lässt Dylan keinen Raum, er selbst, nie mit Gitarre,

steht höchstens noch leicht tänzelnd am Mikro,

sitzt aber zumeist am Klavier. Differenzierte

Klangfarben und präzise Anschläge mit einer

Melange aus Jazz, ein wenig Latin

und viel klassische After-Hours-Stimmung sind

bei fast allen 17 Songs angesagt. Songs wie

„Workingman`s Blues“ sind gar befremdlich

countryesque, aber gut. Zwei Songs erfahren in

Mainz eine Weltpremiere, die schließlich auch

jene goutieren, die sich mit der neuheimeligen

Atmosphäre anfangs nicht anfreunden konnten. Da

ist zum einen eine faszinierend schöne Version von

„Full Moon And Empty Hearts“ vom 2015er Sinatra-Album

“Shadows In The Night” und

nach einer eher gewöhnlichen Interpretation von

„Tangled Up In Blue“ folgt ein wenig später Willie Nelsons

„Sad Songs And Waltzes“ (von „Shotgun Willie“)

als zweite Weltpremiere. Nach der Zugabe einer

jazzorientierten Version von „All Along The Watchtower“

haben sich die anfangs weit voneinander entfernten

Welten geradezu glücklich vereint und verabschieden

einen sichtlich zufriedenen Dylan ebenso zufriedengestellt.

Eine dritte, recht absonderliche Zwischen-Welt offenbahrte

sich durch das sogenannte „Security

Personal“, das eher wie störende „Wärter“

oder unfreundliches „Aufsichtspersonals“ wirkte

und das teure Eintrittskarten

zahlende Publikum harsch und erfolglos

vom Smartphone-Fotografieren abzuhalten

versuchte. Sie werden Dylans Welten nie verstehen.

Welcome in 2015, Things Have Changed.

 Am 17. Oktober spielt Dylan in Saarbrücken.

2015-Tourplakat

III. weitere Tourdaten der 2015 EUROPE SUMMER FESTIVAL TOUR:

6/20/15 Mainz, Germany – Zollhafen Nordmole .

6/21/15 Tubingen, Germany – Sparkassen Carre .

6/23/15 Bamberg, Germany – brose Arena .

6/25/15 Ljubljana, Slovenia – Centre Stozice .

6/26/15 Wiesen, Austria – Ottakringer Arena Wiesen .

6/27/15 San Daniele del Friuli, Italy – Campo Base .

6/29/15 Rome, Italy – Terme di Caracalla .

7/1/15 Lucca, Italy – Lucca Summer Festival .

7/2/15 Torino, Italy – Pala Alpitour .

7/4/15 Barcelona, Spain – Festival Pedralbes 2015 .

7/5/15 Zaragoza, Spain – Pavilion Prince Felipe .

7/6/15 Madrid, Spain – Barclaycard Center .

7/8/15 Granada, Spain – Palacio de Deportes de Granada .

7/9/15 Cordoba, Spain – 35th Guitar Festival .

7/11/15 San Sebastian, Spain – Donostia Arena .

7/12/15 Albi, France – Le Festival Pause Guitare .

7/13/15 Saint-Malô-du-Bois, France – Festival de Poupet .

7/15/15 Locarno, Switzerland – Piazza Grande .

7/16/15 Lorrach, Germany – Market Square .

 

IV. Das 2015 Europe SUMMER TOUR Merchandising

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