KW-38-2015: Leonard Cohen…und ich. Heute vor genau einem Jahr traf ich Leonard Cohen in London. Nur kurz. In der kanadischen Handelskammer. Es waren ein paar wenige Pressevertreter aus der ganzen Welt vertreten, um andächtig dem „Titan der Wort“ und „Partisan der Liebe“ und seinen „Popular Problems“ zuzuhören. Eigentlich schon eine Geschichte für sich und erzählenswert. Aber um diese Geschichte herum, passierte noch viel mehr…erzählt von Christof Graf

Das Gore-Hotel und populäre Probleme und unpopuläre Lösungen

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Parallelwelten im Nebenzimmer und zurück aus London heute vor einem Jahr

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Im Schatten der Rolling Stones, Dita van Teese und Led Zeppelin

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Frau aus Stein – Amy Winehouse alive in Kensigton (XXX)

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Last Exit : London City Airport

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von Christof Graf

Manchmal wird der vermeintliche Begleitumstand zur Hauptsache. Manchmal ist das anfänglich und vermeintlich nicht Erzählenswerte, schließlich nicht minder erzählenswerter als das ursprünglich und eigentlich zu Erzählende. Manchmal bleibt plötzlich alles anders. So war es immer rund um Geschichten über Leonard Cohen. Jede Geschichte hatte ihre Geschichte.

So war es 1985 in Mannheim, als ich ihn abends in der Bar des Maritim-Hotels traf und so war es 1994 in Hamburg, als ich Andrew Eldritch von The Sisters of Mercy im Kempinsky-Hotel traf, der wie ich darauf wartete, Leonard Cohen zu interviewen. Wir warteten gemeinsam. So war es auch 1993, als ich nach Leonard Cohens Konzert in der Frankfurter Alten Oper zusammen mit Herman van Veen in Cohens Garderobe ging. Als van Veen mit 1989 erzählte, dass er noch nie Leonard Cohen getroffen hatte, wohl aber dessen Lieder in seinem Konzert singt und mir auch das Vorwort für mein erstes Leonard Cohen-Buch, das 1990 erschien, schreiben würde, wollte er diesen Umstand 1993 ändern. Van Veen traf Leonard Cohen zum ersten und wie ich meine auch bis dato zum letzten Mal und ich war dabei. Geschichten und deren Inhalte dieser Art gibt es viele. Die, als „the late“ Michael Hutchence von INXS Leonard Cohen 1993 backstage beim Rock am Ring-Festival traf, gehört ebenso dazu, wie die, als Jarvis Cocker von The Pulp im Kaminzimmer der kanadischen Handelskammer in London beim dortigen Kamingespräch mit Journalisten auf dem Stuhl vor mir sass und ebenso der Lyrik aktueller populärer Probleme und unpopulärer Lösungen von Leonard Cohen folgte. Eine knappe Stunde später hätten wir beinahe im wortlosen Einvernehmen den dortigen Pianisten gemeuchelt. Doch das ist dann wirklich eine ganz andere Geschichte. Diese Geschichte hier, die über das Londoner Hotel „The Gore“, über Cohens damals neue Lyrik auf dem Album „Popular Problems“ und etwaiger unpopulärer Lösungen, über Parallelwelten im Nebenzimmer und über all das, was zu oben genannten Überschriften dieser Geschichte führte und darüber, warum ich mich bis heute nicht für eine Überschrift entscheiden kann und deswegen alle verwende, begann exakt heute, vor einem Jahr.

 

… to be continued