KW-43-2015: Leonard Cohen…und das Saarland. Leonard Cohen live in Saarbrücken. 60 Jahre „Saarland“. Gestern, Heute und Morgen feiert das Saarland seine 60jährige Zugehörigkeit zum sogenannten Nachkriegs-Deutschland. Am 23. Oktober 1955 stimmten die Saarländer dafür, sich der BRD anzuschließen, anstatt autonomes „Saargebiet“ zu werden. Leonard Cohen war nur ein einziges Mal im Saarland, als er am 2. Mai 1976 in der Saarbrücker Saarlandhalle auftrat und ein umjubeltes Konzert gab.

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Leonard Cohen live am 2. Mai 1976 in Saarbrücken. Foto : Hartung / mit freundlicher Erlaubnis des Landesarchivs des Saarlandes.

 

„1920 entstand das Saarland als politische Einheit (damals noch als „Saargebiet“ in kleineren Grenzen, die Nordgrenze lag weiter südlich) infolge des Versailler Vertrages. Es wurde aus dem Deutschen Reich ausgegliedert und bestand 15 Jahre als Völkerbundsmandat, bis es 1935 nach der im Vertrag vorgesehenen Saarabstimmung aufgrund von ca. 90%iger Zustimmung wieder ins damals nationalsozialistische Deutsche Reich zurückgegliedert wurde“, fasst die Wikipedia die Geschichte des Saarlandes zusammen und erläutert weitere Zusammenhänge: „Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland von Frankreich faktisch aus dem gesamtdeutschen Staatsverband gelöst und wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen. Eine eigene Saarregierung und die Annahme einer saarländischen Verfassung am 8. November 1947 sollten ein formell selbstständiges (autonomes) Staatsgebilde schaffen.“

Gestern, vor 60 Jahren, am 23. Oktober 1955 gab es einen historischen Volksentscheid: „es wurde schließlich nach einem heftig geführten Abstimmungskampf eine Volksbefragung über die Zukunft des Landes durchgeführt, wobei 67,7 Prozent der Saarländer mit „Nein“ stimmten und sich damit gegen das Saarstatut entschieden. Das Saarstatut war die Vision des saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann, der das Saarland zum ersten europäischen Territorium machen wollte. Die Planung ganzer Stadtteile in und um Saarbrücken, die die heute in Brüssel, Luxemburg und Straßburg befindlichen europäischen Institutionen aufnehmen sollten, war bereits angelaufen“, so die Wikipedia weiter.

„Das Ergebnis der Abstimmung werteten die politisch Verantwortlichen in den beteiligten Regierungen als Wunsch der Saarländer, sich der Bundesrepublik anzuschließen“, fasste auch Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen, als sie gestern in Saarbrücken bei Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer zu Gast war und dem Saarland seine Aufwartung machte.  Es wurde auch daran erinnert, dass am 27. Oktober 1956 in Luxemburg der Saarvertrag abgeschlossen wurde, worauf das Gebiet am 1. Januar 1957 als zehntes Land (ohne West-Berlin) zur Bundesrepublik Deutschland kam (sogenannte kleine Wiedervereinigung).