KW-38-2016: “Magic Of Musically Intimacy”- Leonard Cohen und … Sängerinnen: Sharon Robinson beendete ihre erste Solo-Tournee durch Europa – Ein Rückblick – Live in Gent / Belgium. “Magic Of Musically Intimacy” – Or – Just Another Intimate Evening with Sharon Robinson 2016 Live in Europe

cohenpedia-shartonrobinson-live-2016-by-christofgraf “Magic Of Musically Intimacy”

Or

Just Another Intimate Evening with Sharon Robinson

Or

 Just A  Concertreview Of Sharon Robinsons “Comeback”-Gig in Ghent/ Belgium 2016

– by christof graf

 

An Introduction

Mit dem Song „Summertime“ gelang ihr 1979 der Durchbruch. Den Song schrieb sie während der damaligen „Field Commander Tour“, auf der sie Leonard Cohen als Backgroundsängerin begleitete. Anschließend begann eine der produktivsten Freundschaften der Popgeschichte. Mit Leonard Cohen schrieb sie in den 80ern/ 90ern Songs wie „Everybody knows“ und „Waiting for the Miracle“, deren Interpretation auf Leonard Cohens Alben „I`m Your Man“ und „The Future“ besser bekannt sind. Auf „Ten New Songs“ agierte sie als Co-Autorin, Arrangeurin, Produzentin und omnipräsente Backgroundsängerin. Nach der fulminanten, fast nicht enden wollenden „Grand Tour“-Konzertreise von Leonard Cohen in den Jahren 2008 bis 2013, bei der auch Sharon Robinson großen Anteil an der musikalischen Umsetzung hatte, beschäftigte sich die Grammy-Award-Gewinnerin mit ihrem zweiten Solo-Album „Caffeine“. 2015 begann sie eine erste eigene Konzertreise durch Europa. 2016 kam Sharon Robinson zurück und offerierte einige weitere ihrer „An Intimitate Evening with Sharon Robinson“-Shows.

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Von Gent nach Gent

2012 absolvierte Leonard Cohen & Band den Tourauftakt in Gent mit fünf ausverkauften Open Air-Konzerten auf dem St. Pieters Pleint. 2016 kehrte Sharon  zurück und offerierte zwei ausverkaufte Konzerte im „Minard“.

20160907_135856-gent-by-christofgrafimg_4543-christof-graf-gand-2012pics: Christof Graf

The Venue

The Minard ist ein über hundert Jahre altes Theater nahe der Altstadt in Gent in der Wolpoortstraat 15.

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The Concert At The Minard

Gent, 7. September 2016, Punkt 20.00 Uhr. Im ausverkauften „The Minard“ ist es stockdunkel und still. Aufgebaut sind ein Keyboard, ein Tisch mit technischem Equipement und ein Stuhl mit einem „Instrument“, von dem man noch nicht weiß, wofür es gut ist. Die Bühne ist in einem dezenten Dunkelrot eingetaucht, das im Verlaufe des Abends gelegentlich ins Blaue verschwindet aber Helligkeit nie eine Chance lässt. Das abgedämmte Licht passt zum Motto „An Intimate Evening“. Die leisen Töne von „Invisible Tattoo“ vom „Caffeine“-Album passen zur Theater-Atmosphäre besser, als  zu einem Jazz- Blues- oder gar Rock-Konzert. Sharon Robinsons „Caffeine“-Album taugt auch nicht für ein Rock-Konzert, es ist eher der Soundtrack für einen stundenlangen Kaffeehaus-Aufenthalt, bei dem der Gast am Fenster sitzt und melancholisch, in Gedanken vertieft hinausschaut. Der zweite Song, „In My secret Life“, bei dem Leonard Cohen einst erstmals auf dem „Ten New Songs“-Album aus seinen Gedanken zitierte, passt da sehr gut in das gezeichnete Gesamtbild. Zwischen den Songs, alles Songs von „Caffeine“ oder Leonard Cohen-Songs, die in der ersten Konzerthälfte vorgestellt werden, herrscht andächtiges Schweigen. Nach Beendigung eines jeden Liedes wird frenetisch applaudiert, Sharon Robinson nimmt die Begeisterung anfangs fast schüchtern geradezu demütig entgegen, dann herrscht für einen Moment Stille. Ein kleines Ritual zwischen den Songs zur Einstimmung. Ein Moment der Stille. Es herrscht Intimität zwischen Fremden, die Dank Musik zu Freunden werden. Nach dem die Robinson den Song „Summertime“ geradezu instrumentalisiert dargeboten hat, geht sie mit dem erstmaligen Bedienen des Rhythmus-Gerätes, mit dem sie sich selbst im Echo begleitet, in eine Coverversion von Tom Waits über: „Way Down In The Hole“. Als der Song zu Ende ist, folgt wieder ein Moment der Stille, dann der frenetische Applaus und Sharon Robinson verschwindet mit dem Hinweis, nach 15 Minuten zurückzukommen in die Pause. Das Saallicht holt einen brutal aus den bis dato acht gehörten Momenten tiefgehender Intimität. Frau Robinson hat tief in ihre musikalische Empfindungen blicken und hören lassen.

cohenpedia-shartonrobinson-live-2016-by-christofgraf-gent18Der zweite Teil beginnt mit den zwei „Caffaine“-Songs „High Road“ und „Driftwood“ und mehr Lächeln auf den Lippen Sharon Robinsons.  Dann folgt „Sustenance“ vom ersten Solo-Album „Everybody Knows“ aus dem Jahr 2008. Im Gegensatz zur 2015er Tour lässt Sharon Robinson einen Leonard Cohen-Song folgen, den sie selten singt: „The Letters“ vom „Dear Heather“-Album. Das Konzert findet im gediegenen Wechsel  durch alle Perioden ihres Schaffens statt. Die musikalischen Arrangement auf der Bühne sind gewollt schlank, ohne jegliche Begleitmusiker, wie z.B. noch im Jahre 2015, als sie von einem Piano und einer Jazz-Trompete begleitet wurde. Jetzt begleitet sie nur eine Aura natürlicher Feierlichkeit und verströmt die Eleganz einer um alle musikalischen Welten wissenden Grande Dame. Aber es sind nie die lauten Töne, nie die harten Rhythmen, nie die hellen Melodien, die die reduzierte Instrumentierung in Szene setzt. Es ist der Klang des Halbdunklen, das hörbare Atmen, Verlorenheit und doch eine transzendente Aufgehobenheit zugleich, Schmerz und Freude, die aus den Songs dringen. Die Frau an den Tasten macht sie zu einer Melange aus Trauerlied und Lobgesang auf das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen.

Mit einer dunklen, weichen und doch leicht rauchigen Stimme füllt Sharon Robinson jeden Raum aus, auch ein Theater und so wurde der letzte Song „Alexandra Leaving“ zu einer Art Credo für das, was diesen „Intimate Evening with Sharon Robinson“ zu einem Moment voller „Magic of musically intimacy” machte.

Mit dem Album „Caffeine“ schlägt Sharon Robisnon nicht nur Brücken zwischen Blues und Gospel, sondern auch zwischen Soul und Jazz, und das Ganze noch im Downtempo. Mit ihren dazugehörigen Konzerten machte sie Kirchen, Theater und Fabrikhallen zu Kaffeehäuser, aus denen die Gäste es  schafften einen Kaffee der Entschleunigung zu sich zu nehmen und dabei bedächtig aus dem Fenster zu schauen. Da Capo.

 

The Setlist in Gent/ Belgium

  1. Invisible Tattoo
  2. In My Secret Life
  3. Caffeine
  4. A Thousand Kisses deep
  5. Strong For Me
  6. The Harder You Look
  7. Summertime
  8. Way Down In The Hole (Tom Waits Cover from „EP 1“)

Break

High Road

  1. Driftwood
  2. Sustenance
  3. The Letters
  4. Safe
  5. Alexandra Leaving

Encore

15. Everybody Knows

 

Snapshots

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Billboards of Europe-Tour 2016

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Talking with Mrs. Robinson

Gent, 7. September 2016, Punkt 16.00 Uhr. Vier Stunden vor dem Auftritt betritt Sharon Robinson das “Minard” backstage. Einige Minuten später findet ein knapp 30minütiges Interview in der dritten Reihe des Minard statt, kurz bevor sie zum „intimen“ Soundcheck überging.

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Signing CDs after the concertscohenpedia-shartonrobinson-live-2016-by-christofgraf-gent20-signing

 

 

The Sharon-Robinson-E-Letter

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DOWNLOAD here:

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Mehr Infos auch in den SHARON-ROBINSON-Files in der Cohenpedia.de