In der aktuellen Ausgabe des Heavy-Rock Musik-Magazins BREAK OUT sind drei Interviews von mir abgedruckt, zwei davon von „Helden des Heavy Metal“, die ich im Januar zu neuen Produkten befragte. Hierbei kam man im Verlaufe des Gespräches auch auf Leonard Cohen zu sprechen…
“Do you wanna get rocked???“, schreit Sänger Joe Elliott in die tobende Menge. Die Antwort hallt ihm tausendfach entgegen. Dann legen Joe und seine Bandkollegen Rick „Sav“ Savage (Bass), Rick Allen (Drums) sowie die Gitarristen Vivian Campbell und Phil Collen mit einem zweistündigen Rock-Feuerwerk los. Es herrscht Partystimmung, die positive Ausstrahlung der Band überträgt sich binnen Sekunden auf die Fans. So war es vor etwa 24 Jahren, als die „tauben Leoparden“ das „Rock Am Ring“-Festival 1993 rockten und der Welt zeigten, was „Rock“ ist. Fast ein viertel Jahrhundert später scheint es genauso zu sein, betrachtet man sich deren Auftritt aus Detroit 2016, der gerade auf DVD/ BluRay unter dem Titel „ … And There Will Be A Next Time… Live From Detroit“ erschienen ist. Ein wenig scheint die Zeit still gestanden zu sein und dennoch ist viel passiert. Prof. Dr. Christof Graf unterhielt sich mit Def Leppard-Gitarrist Phil Collen über die Geschichte der Rock-Supergroup aus den 80ern, die auch heute noch und wieder mehr denn je Kult-Status inne hat.
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Du sprachst die 90er an. 1993 seid ihr auf dem deutschen Rock am Ring-Festival aufgetreten. Erinnerst Du Dich noch daran?
Phil Collen: I do actually, I stopped drinking 30 years ago, d.h. ich habe mittlerweile eine ziemliche klare Sicht der Dinge und erinnere mich an die 90er noch besser als an die 80er. Damals trat auch Robert Plant auf und es gab ein ziemlich breites Angebot aus verschiedenen Genres. Ich erinnere mich noch an das Plakat, das in unserem Backstage-Bereich hing. Da traten etwas härtere Acts auf aber auch softere wie Leonard Cohen oder Melissa Etheridge. Das Programm passte in die 90er, es war von allem etwas dabei. Und es war ein regnerischer Tag, an dem Tag, an dem wir auftraten.
Einige der Acts von damals leben teilweise schon gar nicht mehr…
Phil Collen: Ja, im letzten Jahr gab es einige Einschläge. Prince, zwei Typen von Emerson, Lake & Palmer, Cohen und David Bowie. Alles großartige Leute. Def Leppard spielten am Anfang ihrer Karriere einige seiner Songs aus den 70ern, obwohl das vor meiner Zeit war. An Cohen muss ich immer denken, wenn ich sein „Hallelelujah“ im Radio höre. Es passt irgendwie zum Jahr 2016, man schaut zum Himmel und denkt an all die, die schon da oben sind.
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