Ihre neue Plattenfirma beschreibt die Helen auf dem neuen Album so: Sie ist in dem gewissen Alter. Die 1960er Jahre, eine Zeit voller Fragen und Aufruhr, war ihre prägendste Zeit. Bedingungslose Liebe, kaum zu überwindender Verlust, dann zurückgeworfen auf neue Fragen und mögliche Antworten, machten sie zu dem Menschen, der sie heute ist. Ein Mensch, der mit seinem künstlerischen Schaffen so viel erreicht hat und auch nach 44 Jahren, seit sie erstmals auf den Bühnenbrettern stand, immer noch für Faszination sorgt und das zu recht.
Helen Schneider, US-Gesangslegende, Musicalstar, Schauspielerin, Jazz-Lady, Diva -Preisträgerin und sowohl gesanglich als auch schauspielerisch immer wieder ein eindrucksvolles Ereignis. Oder besser gesagt, ein musikalisches Chamäleon, denn die aus Brooklyn stammende Künstlerin hat nicht nur eine unvorstellbar stimmliche Variationsfähigkeit sondern auch ihr Äußeres ist stets wandelbar.
Nach den Albumveröffentlichungen von So Close (1976) und Let It Be Now (1977) sowie ausgiebiger Tourneen in den Staaten, kam sie 1978 auf ihrer ersten Europatournee nach Deutschland. Hier traf sie auf ein begeistertes Publikum, dass die Frau aus Amerika sofort ins Herz schloss. Sie blieb und es folgten unzählige Produktionen die ihr nicht nur die Sympathie des Publikums einbrachten sondern auch die Kollegen und Pressevertreter waren voll des Lobes über ihre künstlerische Mannigfaltigkeit. Es folgten Auszeichnungen aller Couleur und die Einladung als erste internationale Künstlerin im Palast der Republik 1982 in der DDR aufzutreten.
Von 1984 1986 nimmt sie sich eine musikalische Auszeit von der Musikkarriere und entschließt sich für Schauspielunterricht in New York. Zurück in Deutschland, spielt sie an der Seite von Hildegard Knef und Wolfgang Reichmann die Sally Bowles in Cabaret am Berliner Theater des Westens. Es folgen zahlreiche weitere Engagements in diversen Rollen wie u.a. Frida Kahlo (The Story of Frida Kahlo), Norma Desmond (Sunset Boulevard), Eva Péron (Evita). Auch in diesem Metier brilliert sie nachhaltig, was 2006 mit dem DIVA-Preis für ihre herausragenden Leistungen im deutschen Entertainment ausgezeichnet wird.
Mit ihrer neuesten Veröffentlichung Collective Memory präsentiert Helen Schneider nach 30 Jahren erstmals wieder eigene Songs, die mit ihr und für sie geschrieben wurden. Die Texte stammen aus der Feder von Linda Uruburu und reflektieren 40 Jahre gemeinsame Erinnerungen als Freundinnen und Kolleginnen. Die Melodien komponierte der Gitarrist Jo Ambros, mit dem sie seit über 12 Jahren die verschiedensten Bühnen teilt.
Es entstanden Songs für Erwachsene, die rhythmisch und atmosphärisch vom Folk, Pop und Rock der 60er/70er Jahre beeinflusst sind.
Collective Memory ist ein sehr besonderes Projekt zu einer sehr besonderen Zeit in Helen Schneiders Leben. 12 Songs, die ihr aus der Seele sprechen.