Leonard Cohen und die DDR? Nein, in der DDR ist er nie aufgetreten. Seit seinem ersten Liveauftritt 1967 und seiner ersten Deutschlandtournee 1972 absolvierte Cohen knapp 1000 Konzerte weltweit.
Ein-Reise-Stempel in die DDR 1981
Keines davon fand jemals in der (ehemaligen) DDR statt.
Foto/ The Berlin Wall 1981: Christof Graf
Die DDR war tourneetechnisch für westliche Künstler bis Mitte/ Ende der 80er Jahre tabu. Erste erwähnenswerte Konzerte hinterm eisernen Vorhang fanden – (von ein paar früheren Ausnahmen abgesehen) – so die Formulierung von Christoph Dieckmann in seinem Buch „My Generation“, erst 1987 statt. Im April 1987 kamen John Mayall und Carlos Santana in die DDR. Der „Rocksommer der FDJ“ luf im gleichen Jahr die britische Prog-Rock-Band Barcley James Harvest ein.
Foto/ The Berlin Wall 1981: Christof Graf
Am 17. September schafften es Bob Dylan, Tom Petty & The Heartbreakers und Roger McGuinn in den Treptower Park nach Ostberlin zu einem Open Air-Konzert hinter den Eisernen Vorhang.
Foto/ The Berlin Wall 1981: Christof Graf
1988 gaben Depeche Mode ihr bisher einziges Konzert in Ost-Berlin zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Reupublik. Joe Cocker trat im selben jahr in Ost-Berlin (1. Juni Berlin-Weißensee) und Dresden (2. juni „Cockerwiese“) auf.
Am 19. Juli 1988 spielte Bruce Springsteen in Berlin-Weißensee und damit sein erstes Konzert im Ostblock.
Michelle Shocked, Canned Heat und Herman van Veen leiteten die Öffnung gen Westen 1989 musikalisch mit konzerten in Ost-Berlin ein. Udo Lindenberg, der schon lange vor dem 9. November 1989 einen Sonderzug nach Pankow buchte, kam erst 1990 im Osten an.
Für Leonard Cohen war die DDR nie ein Tournee-Thema. The Berlin Wall hinderte ihn daran, die DDR zu DDR-Zeiten zu bereisen. Und selbst in die daraus entstanden „Neuen Bundesländer“ reiste er konzertal weder bei seiner 1993er, noch bei seiner Welttourneen 2008-2010 und 2012/ 2013.
Foto/ The Berlin Wall 1981: Christof Graf